Die Prinzen (1/4) - DDR, NVA und ein Kirchenchor

Shownotes

„Alles nur geklaut“ oder „Millionär“ – in den 90ern haben die Prinzen für viele Ohrwürmer gesorgt und sind somit würdige Kandidaten für die GIGANTEN VON GESTERN.
Die vierteilige Serie zu den Prinzen und zu ihrem Frontmann Sebastian Krumbiegel beginnt dort, wo für sie alles begann: in der DDR. In dieser Folge arbeiten sich Jonas und Stefan von den jungen Jahren der Acapella-Sänger in einem Leipziger Knabenchor über diverse Band-Projekte bis zum DDR-Militärdienst in der Nationalen Volksarmee. Der große Auftakt einer musikalischen Zeitreise in die Jahre der späten DDR, des Mauerfalls und der Wiedervereinigung!

Wie gefällt euch diese Folge? Welche Musik-Legende der 70er, 80er oder 90er sollten Stefan und Jonas unbedingt mal besprechen? Schreibt es in die Kommentare! Außerdem ganz wichtig: Aktiviert den Folgen-Button in eurer Podcast App, um keine Folge zu verpassen! Teilt den Podcast auch fleißig und lasst eure Freunde davon wissen! Giganten von gestern ist auch auf Instagram: @gigantenvongestern

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00:00:00: Alles nur geklaut oder millionär.

00:00:03: Ja, in den 90ern haben die Prinzen für viele viele Ohrwürmer gesorgt und sind somit würdige

00:00:09: Kandidaten für unsere Giganten von gestern.

00:00:12: Wir starten unsere vierteilige Serie zu den Prinzen und zu ihrem Frontmann Sebastian Krumbigl

00:00:17: dort, wofür sie alles begann.

00:00:19: In der DDR.

00:00:20: Ja, in dieser Folge arbeiten wir uns von den frühen Jahren der Aka Pellersänger in einem

00:00:24: Leipziger Knamenkor über diverse Bandprojekte bis zum DDR Militärdienst.

00:00:30: Ja, auch der spätere Prinzen-Frontmann mit der Pumukkel-Frisur musste zum Wehrdienst

00:00:35: in der Nationalen Volksarmee.

00:00:37: Da hatte der sowas von überhaupt keinen Bock drauf.

00:00:42: Da ist der wahrscheinlich da rein, dann haben die dem die Mähne runter rasiert, haben den

00:00:47: den Hemm aufgehockt und haben gesagt so, die nächsten zwei Jahre gehörst du uns und dann

00:00:51: hat der wahrscheinlich alles gemacht, um das in irgendeiner Art und Weise zu kompensieren.

00:00:57: Das wird ein wilder Auftakt.

00:00:59: Auf geht's in eine neue nostalgische Zeitreise mit den Prinzen, unseren Giganten von gestern.

00:01:05: Giganten von gestern, yeah.

00:01:10: Ja und wir sagen bitte schön, hier sind Stefan Meinsner und ich bin Jonas Löffler und das

00:01:17: ist der Podcast Giganten von gestern.

00:01:19: Wir sind mittlerweile bei unserem, sagen wir mal, zweiten Patienten oder zweiten Opfer,

00:01:25: je nachdem wie man das sehen will.

00:01:26: Wir werden uns heute, ja Stefan Rundselt die Stirn mit den Prinzen auseinandersetzen und

00:01:33: mit ihrem, ja man kann sagen Frontmann, Sebastian Grumbiegel.

00:01:37: Ja, also ich möchte, erstens möchte ich nochmal sagen, dass ich unseren ersten Patienten als

00:01:44: einen vor allem für dich wiederbelebten Patienten bezeichnen würde, weil es mir gelungen ist

00:01:50: und ich finde, das sollen unsere Hörer schon wissen, dass Jonas zum ersten Mal sich wirklich

00:01:56: intensiv mit der Musik von Peter Maffal beschäftigt hat und dann nach unserem Podcast einen Urwurm

00:02:03: hatte und der hat mir immer wieder geschrieben, so WhatsApp nachher, ich waggert wieder im

00:02:07: Auto und ich waggert wieder da und da und ich habe wieder die ganze Zeit nie war ich tiefer,

00:02:13: tiefer, also wo er anfangs gedacht hat, er hat wahrscheinlich Brechreiz, aber am Ende von

00:02:21: alleine den Sound von Peter Maffal in sich aufgenommen und da hat man mal gesehen, ob

00:02:27: man Peter Maffal jetzt mag oder nicht, was das für ein großer Musiker immer noch ist

00:02:32: und was der für begnadete Songs auch geschrieben hat, die selbst einem Nicht-Fan, wenn er sich

00:02:38: mal ein bisschen damit beschäftigt, lange nicht aus dem Gehörgang verschwinden und

00:02:42: das finde ich unseren ersten Patienten als einen großen Erfolgsfall in unserer kleinen

00:02:47: Klinik her, möchte ich sagen.

00:02:48: Ja, stellen wir vor, wenn du den gleichen Impact auf unsere Hörer hast, was das wiederum

00:02:52: für die Kasse von Peter Maffal bedeutet, also ich muss eins gestehen, dieses Lied tiefer,

00:02:58: das hat mich dermaßen begleitet, es ist, okay, ich gestehe das jetzt, du hast ja bei

00:03:04: Spotify gibt es ja die Playlist on repeat, das sind die Songs, die Spotify ausliest,

00:03:09: die du am meisten hörst und da war jetzt, glaube ich, ohne Witz, seitdem ich diesen

00:03:14: Podcast aufgenommen habe, tiefer auf der Nummer 1, das bedeutet, das ist mein Nummer

00:03:20: 1-Song der letzten drei Wochen, das ist so schräg, hätte ich auch nicht gedacht, also

00:03:26: ich hätte nicht gedacht, dass mich Peter Maffal in der Form kriegt, also so krass, ja.

00:03:31: Diesmal haben wir quasi ein bisschen fast umgekehrte Vorzeichen, würde ich sagen, weil

00:03:35: bei Peter Maffal bin ich angekommen und habe gesagt, oh, der hat mich mein ganzes Leben begleitet

00:03:39: und da kriege ich dich auch, bei Sebastian Krumpidl muss ich gestehen, ist es eher so,

00:03:46: das fand ich damals schon komisch und jetzt finde ich es noch immer komischer und da

00:03:50: hast du jetzt gesagt, ja, ich bin mit denen aufgewachsen, mit den Prinzen, also da wirst

00:03:55: du mich jetzt dazu bringen müssen, dass ich mir irgendeine Nummer der Prinzen nochmal

00:03:59: anhör und nicht spontan überlege, mich da doch aus dem Fenster zu werfen.

00:04:03: Jetzt muss ich nur noch mal ein bisschen einordnen, ja, also es ist nicht die Geschichte, wir

00:04:07: haben ja im Laufe des letzten Podcasts, der Podcastserie, rausgefunden, dass Peter Maffal

00:04:13: dich begleitet hat, du hast dann auch irgendwann gesagt, ja, man darf dich auch als Fan bezeichnen,

00:04:18: du warst ja auch auf einem Konzert von ihm und so weiter, also so weit geht meine Nähe

00:04:24: und Liebe zu den Prinzen nicht.

00:04:26: Ach jetzt, jetzt war da schon feige.

00:04:28: Nein, also wir können ja gleich mal so starten, okay, wie ist unsere Verbindung zu den Prinzen

00:04:35: und da du mich jetzt gefragt hast oder mir den Ball zugespielt hast, also bei mir ist

00:04:40: es so, was ich mir den Prinzen immer verbinden werde.

00:04:43: Ich bin ja Jahrgang 1989 und die Prinzen waren ja vor allem in der ersten Hälfte der 90er

00:04:52: riesengroß in Deutschland und meine Eltern hatten, ich meine die ersten beiden Alben auf

00:05:00: Musikkassette und wir haben das im Auto rauf und runter gehört.

00:05:05: Im Wechsel mit Reinhard May.

00:05:07: So und ich werde dich mal nicht kennen, deine Eltern und ich weiß, deine Eltern sind sehr

00:05:13: moderne Menschen und ich überlege gerade, ob das damit zu tun hat, die Mauer ist gefallen,

00:05:19: ein vereintes Deutschland irgendwie so und dann hören deine Eltern natürlich, was kommt

00:05:27: denn da so für Musik von drüben und dann waren die Prinzen ja sehr schnell, sehr omnipräsent,

00:05:33: man müsste deine Eltern fragen, ob sie das gemacht haben, weil sie Musik wirklich gut

00:05:36: fanden oder weil sie sehr neugierig waren, was haben denn die Menschen da drüben eigentlich

00:05:40: so für Musik gehört und was fanden die gut, das kann ich mir nämlich auch vorstellen,

00:05:43: dass dein Vater jetzt nicht gesagt hat, oh, Küssen verboten, das ist aber ein tolles

00:05:48: Lied, das möchte ich dauernd beim Autofahren hören oder wenn ich gesagt habe, lasst mal

00:05:52: hören, was haben die denn da drüben eigentlich für Musik gemacht.

00:05:55: Das kann sein, also jetzt wo du sagst, die Prinzen, das passt eigentlich gar nicht zum

00:06:01: Musikgeschmack meiner Eltern und man muss auch sagen, die 90er gingen und damit auch

00:06:06: die Prinzen, also die Kassette ist dann aus dem Auto geflogen oder halt einfach nicht

00:06:10: in eine CD umgewandelt worden, wir haben das danach auch nie wieder gehört, also als die

00:06:15: Prinzen groß waren, wie gesagt, Anfang Mitte der 90er lief das bei uns im Auto ständig,

00:06:21: ich bin erschreckenderweise sehr, sehr textisch, ja, was die ersten Hitz von ihnen angeht.

00:06:27: Aber das ist wirklich frühkindliches Gedächtnis, weil ich weiß noch, wie ich auf der Rückbank

00:06:33: von meinen Eltern mit meinen beiden Geschwistern im Auto sitze, wir fahren im Sommer in Schwimmbad,

00:06:38: lass es 1994 gewesen sein und ich weiß noch, wie die Decke, die Picnicdecke, die wir dabei

00:06:45: hatten, sich angefühlt hat, ich weiß, wie die Sitzerhöhung am Kindersitz sich angefühlt

00:06:49: hat und ich weiß, wie wir Küssen verboten, Millionär, alles nur geklaut, die großen Hits

00:06:56: der Prinzen gehört haben und ich kann dir diese Songs alle aus dieser Zeit noch mitsingen,

00:07:01: alle.

00:07:02: Toll.

00:07:03: Und zwar von vorne bis hin.

00:07:04: Kannst du mal sehen, das ist jetzt nochmal ums zu sagen, der Unterschied zum letzten Mal,

00:07:08: ich kann sehr viele Peter Muffay Songs, ob ich will oder nicht, den Text einfach, weil

00:07:12: sie omnipresent sind, die Lieder und bei den Prinzen ist es so, wenn ich mir so die Alben

00:07:18: und die Songs anschaue, muss ich schon überlegen, was war denn, okay, alles nur geklaut, kennt

00:07:21: jeder, Küssen verboten auch, aber was war denn Schweine?

00:07:24: Gab es da ein Lied, das hieß Schweine und dann habe ich so eine ganz, ganz dumme Erinnerung,

00:07:29: dass irgendeiner mit so einer Schweinsnase aufgetreten ist oder habe ich das geträumt?

00:07:33: Stefan, ich war da ein kleines Kind, ich wusste in der, ich, ja, 95, da war ich 6 Jahre alt,

00:07:38: da lag ich um 8 im Bett, also der, also was der Krumbiegel und seine Schweinsnase auf

00:07:44: die Bühne gekommen sind, da war ich schon im Dreamland.

00:07:47: Also gab es ein Song, der hieß Schweine?

00:07:50: Ja.

00:07:51: Genau, es gab diese Platte Schweine, das war aber dann auch, glaube ich so, böse gesagt,

00:07:56: der Anfang vom Ende, der ganz große, der ganz große Erfolge, der ganz große Erfolge.

00:08:03: Ach so, okay.

00:08:04: Schweine oder war das das Lied, du musst ein Schwein sein in dieser Welt?

00:08:08: Genau, das war die Singelauskopplung, du musst ein Schwein sein und gemalteln und so weiter

00:08:13: und das Album war Schweine, 1995, "Peak in den deutschen Charts" Nummer 3.

00:08:20: Und du musst ein Schwein sein, war eben der erfolgreichste Song davon.

00:08:24: Ich weiß aber auch noch und ich glaube da haben sich meine Eltern dann von den Prinzen

00:08:29: getrennt, ich weiß noch, wie meine Eltern dann, 95, da hatten wir eine Stereoanlage

00:08:35: dann bei uns zu Hause und ich weiß, wie die sich diese CD geholt haben und dann so ein

00:08:41: bisschen emperrt waren, weil du hast ja auf den ersten Alben ganz viele so Gabi und Klaus,

00:08:47: die müssen verboten, so ein bisschen humorvoll, romantische Songs und dann kommt Schweine,

00:08:54: wo dann irgendwie so du musst ein Schwein sein, du musst gemein sein und auch teilweise

00:08:58: so, ich glaube auch so ein paar anzügliche Zeilen mit dabei waren und da weiß ich noch,

00:09:03: wie irgendwer bei meinen Eltern zu Gast ist.

00:09:06: Diese CD liegt auf der Stereoanlage und sie unterhalten sich drüber und sagen so, also

00:09:11: die Prinzen, wir mochten die ja immer ganz gern, aber das neue Album, nee, das ist

00:09:17: irgendwie vulgär, das ist irgendwie nicht das, was wir kennen von den Prinzen und ich

00:09:24: glaube, das war der letzte Kauf, den meine Eltern in Richtung Sebastian Krumbiegel und

00:09:29: seiner Band gemacht haben.

00:09:30: Ja und trotzdem ist es faszinierend, dass es Menschen gab, die gesagt haben, oh die Prinzen

00:09:36: haben ein neues Album, ich meine, wir sind hier Anfang Mitte der 90er, da haben Genesis

00:09:41: neue Alben gemacht, da gab es Queen Album, da gab es große musikalische Helden, aber

00:09:48: Menschen in Deutschland, nicht nur deine Eltern, sondern viele Menschen sind los und haben

00:09:52: gesagt, oh die Prinzen, das neue Prinzenalbum ist da, Schweine, heute kommt es raus, lass

00:09:56: uns mal gleich das neue Prinzenalbum kaufen und da rein hören, das kann man sich überhaupt

00:10:00: nicht mehr vorstellen.

00:10:01: Oh Gott, das ist eigentlich jetzt die optimale Fallhöhe, du sprichst von Genesis und Queen

00:10:07: und Familie Löffler kauft Schweine von den Prinzen.

00:10:12: Naja ich mein, du hast selber gesagt, es war Nummer 1 Album, die Single war Platz 3 in

00:10:17: Deutschland, deine Eltern waren nicht die einzigen.

00:10:19: Ich sag nur, heute kannst du dir ja generell nicht mehr vorstellen, dass Leute in einen

00:10:24: Laden rennen, um sich eine CD zu holen, weil wenn du zu viel mitkriegst, oh da ist ein

00:10:27: neues Album da und du siehst es bei Spotify, dann hörst du halt mal rein, aber damals

00:10:31: war dieses Verlangen nach neuer Musik und es ist wahrscheinlich auch, die Prinzen waren

00:10:36: ja immer, wenn die irgendwas neues gemacht haben, in allen Fernsehshows, die es gegeben

00:10:41: hat, also da war ja von Verstehen Sie Spaß, Hitparade, da waren die Prinzen immer da und

00:10:46: dann haben die wahrscheinlich auch hier getießt ohne Ende, so da kommt unser neues Album

00:10:50: raus, dann sind die Menschen losgerannt Mitte der 90er, haben gesagt, oh viel Colin's weg,

00:10:54: brauche ich nicht, ich will die Prinzen, dann kriegen sie das.

00:10:59: Genau und dann kamen die mit der Schweinsnase, aber ich meine, das Albumcover war auch so

00:11:04: eine Schweinsnase und wo du sagst, der ist mit einer Schweinsnase aufgetreten, ich meine

00:11:09: irgendwie sowas auch ganz dunkel im Hinterkopf zu haben.

00:11:12: Jetzt Sebastian Grumbi mit der Schweinsnase, also das ist fast schon so, dass ich sage,

00:11:17: jetzt brauche ich schon die erste Pause, also eigentlich müssen wir jetzt schon sammeln,

00:11:20: weil das Bild kriege ich schon gar nicht mehr aus dem Kopf.

00:11:22: Wir werden viel über Sebastian Grumbi gesprochen, also um schon mal so ein bisschen Vorgeschmack

00:11:27: zu geben auf die Folgen, die jetzt kommen, wir werden uns natürlich auf die Hochphase

00:11:32: der Prinzen beziehen, Anfang Mitte der 90er und natürlich personell, das ist ja eine

00:11:37: ganze Band oder ganz viele, wir werden alle mal erwähnen, aber es geht im Fokus um den

00:11:44: Flamboyantisten von allen, Sebastian Grumbi, der sozusagen der Frontmann ist.

00:11:51: Was war denn war, Flamboyantisten?

00:11:53: Wenn du an die Prinzen denkst, dann denkst du ja an ihn, der aussieht wie das Sams oder

00:11:59: so mit diesen roten Haaren und dem berunden Gesicht und ja, also darum wird es gehen,

00:12:06: da werden wir uns darauf fokussieren.

00:12:08: Aber bevor wir richtig einsteigen in die Erstmalvita von Sebastian Grumbi und später dann auch

00:12:13: das Werk der Prinzen, würde mich interessieren, Stefan, wie ist denn dein Bezug dazu?

00:12:18: Ich meine, wir haben ja einen Unterschied von knapp 20 Jahren.

00:12:21: Wie gesagt, ich war ein Kindergartenkind, du warst ein junger Mann, die Mauer war offen,

00:12:26: die Prinzen kamen, du warst in Westdeutschland, wie war es für dich?

00:12:30: Erstmal, ich wollte das eigentlich nicht so, also ich war nicht so neugierig jetzt auf,

00:12:34: was haben die da die Menschen aus dem Osten so gehört und da will ich jetzt auch mal reinhören,

00:12:38: sondern mich hat es eher gestört.

00:12:40: Ich fühlte mich in meiner musikalischen Welt plötzlich gestört, weil lauter Ost-Bands

00:12:44: da aufgetreten sind, Karat und plötzlich waren diese ganzen Fernsehshows, die ich ja als junger

00:12:50: Mann immer geguckt und geliebt habe, waren voll mit Künstlern, A, die ich nicht kannte

00:12:55: und B, wo ich mir gedacht habe, die braucht auch kein Mensch.

00:12:57: Natürlich bin ich aber dann mit diesen ersten Songs auch eingestiegen, alles nur geklaut

00:13:04: und so hat mich auch gepackt, habe ich auch gehört.

00:13:07: Ich habe halt auch mir immer gedacht so, wow, schauen die Scheiße aus, ehrlich gesagt,

00:13:13: aber irgendwie ist die Musik ganz gut und ich habe aber auch nie so wirklich verstanden,

00:13:18: ist es jetzt Comedy, was die machen, weil da stand ja immer dieser Blonde auch daneben,

00:13:23: dem Sebastian Krumbigl, der auch so mit so einer Topffrisur da irgendwie so ein bisschen

00:13:27: immer sehr ernstigt reingeguckt hat.

00:13:30: So Prinzeisenherzmäßig, der hatte diesen Pony ausgeschnitten und dann links und rechts

00:13:35: ging so ganz lang diese blondgebleichten Haare runter und auch immer eine Leggings an und

00:13:42: so einen weiten Pulli drüber in den Herzen.

00:13:44: Genau, genau, genau.

00:13:45: Und dann sind die immer aufgetreten in diesen Shows und haben natürlich immer dafür gesorgt,

00:13:49: sich vorzustellen.

00:13:50: Die kamen dann so, wir sind die Prinzen und wir kommen da, da, da und das und so singen

00:13:55: wir und wir und das war mir immer so, ich habe mir immer gedacht so ja, ist gut jetzt singen,

00:13:59: dein Lied und gut ist.

00:14:01: Ich war kein Fan von Anfang an nicht, aber ich bin trotzdem auch in die Musik und in diese

00:14:07: A reingefallen.

00:14:08: Ich muss aber noch eins dazu sagen, was ich mein ganzes Leben lang schon immer nicht mochte,

00:14:14: sind so Akapella.

00:14:15: Ich habe auch einen Freund, der hat auch in so einer, mein kleiner, grüner Kaktös, die

00:14:19: draußen am Ballon Hollerie und ich habe mir immer gedacht, was für einisch.

00:14:23: Also dann, bevor ich zu so einem Konzert gehe, wo die mit so einem Akapella Ding anbrauchst,

00:14:27: sie mir alle 20 Minuten ein frisches Bier hinstellen, dass ich sage, okay, ich gehe hin

00:14:31: und dann tragt mich raus.

00:14:32: Also das war nie meine Musik, muss ich dazu sagen und dann, deshalb war ich auch sehr

00:14:37: skeptisch bei den Prinzen, aber ich will es gar nicht schlechtreden.

00:14:40: Auch ich habe die Prinzen gehört, auch ich fand manche Songs richtig gut und ich habe

00:14:45: schon verstanden, das sind richtig tolle Ohrwürmer.

00:14:48: Jetzt in der Nachbetrachtung, dazu kommen wir dann später, ist es wieder etwas entzaubert,

00:14:52: weil ich festgestellt habe, dass die Texte der Prinzen sich sehr oft sehr ähneln, auch

00:14:57: in diesen großen Hits, also diese Reime, was reimt sich auf was?

00:15:02: Wow, also das doppelt und vierfacht und achtfachtzig in sehr vielen Prinzen Songs, sehr, sehr oft.

00:15:08: Und da hatte ich gedacht, dass die, früher habe ich die wahrgenommen, als sehr, sehr

00:15:11: sprachlich gewandt mit tollen Texten und ausgefeilten Geschichten, die sie ja so in ihren Songs

00:15:18: erzählen, da habe ich die so als sehr sprachlich toll empfunden und im Nachhinein hatte ich

00:15:23: mir gesagt, ja die haben halt immer auf mein und dein und sein und ein gereimt und das

00:15:27: hat mich ein bisschen enttäuscht, im Nachhinein dann.

00:15:30: Ja, also das stimmt auch, die Reimstruktur ist tatsächlich etwas simpel, Gabi und Klaus,

00:15:36: es ist aus, es ist schrecklich allein, er ist so gemein, ja.

00:15:40: Ich meine auch, diese, diese Einfachheit der Sprache, die hat er dann wiederum bei mir

00:15:46: als Kindergartenkind mit fünf Jahren auf der Rückbank im Auto total gezogen.

00:15:51: Die Songs sind ja tatsächlich teilweise gereimt wie so ein Kindergartensong.

00:15:55: Ja.

00:15:56: Da ist nichts kompliziert, da ist auch von der Aussage her nichts um die Ecke gedacht

00:16:00: oder so, sondern das ist, weitestgehend, total simpeltextlich.

00:16:04: Auf der anderen Seite aber von der Geschichte wieder, wenn du jetzt als Allnah alles nur

00:16:07: geklaut denkst, kannst du als fünfjähriger, weißt du gar nicht, worüber singen die, da

00:16:11: ist alles nur geklaut, das ist gar nicht mein, ist alles nur gezogen und gereimt.

00:16:16: Entschuldigung, das habe ich mir erlaubt.

00:16:18: Da hockst du doch halt sechsjährige auf dem Rücksitz und denkst du kannst es zwar mitreimen,

00:16:22: weil es sprachlich sehr einfach ist, aber du hast überhaupt nicht verstanden, worüber

00:16:25: singt der da.

00:16:26: Ja, aber da bist du ja bei dem Song, wirst du ja von dem Ayo Ayo so in die Rückbank gepresst,

00:16:32: da kann sich ja niemand entziehen, ob er die jetzt peinlich oder blöd oder komisch findet,

00:16:37: aber dieses Ayo Ayo, das packt ja jeden.

00:16:40: Das stimmt.

00:16:41: Und dem kannst du dich nicht entziehen und ich glaube, da war mir egal, ob der er gezogen

00:16:45: und geraubt hat, sondern da ging es eher um diesen heißen Hook, der da abgefeuert wurde

00:16:51: von Grumbi-Gl und seinen Freunden.

00:16:53: Wobei, wahrscheinlich dann bei Küssen verboten, warst du auch inhaltlich als sechsjähriger

00:16:58: voll mit drin, weil da wahrscheinlich jede Tante auf dem süßen kleinen Jonas zugestirmt

00:17:03: ist und gesagt hat, komm mehr Jonas, da kriegst du aber einen kleinen Schmatz auf die Backe.

00:17:08: Und vor allem in dem Song wird ihr auch noch Bezug genommen, da seckt ihr auch in der Schule,

00:17:13: ich war sieben Jahre alt.

00:17:15: Und ich saß hinten im Auto, okay, alles klar, check.

00:17:18: Und dann so, ja, sie dachte, dass sie mich mit Käsebrötchen kaufen kann und dann so,

00:17:22: ja, okay, ihr habt mich verstanden, ihr holt mich ab, weißt du?

00:17:26: Ja, ja, ja.

00:17:27: Also das ist wahrscheinlich das Kinderlied und alles nur geklaut, ist eher so für Erwachsene,

00:17:32: aber für alle zum Mitsingen und so, ja, da steht eine perfide Strategie dieser Band,

00:17:36: steckt da dahinter, die werden wir aufdecken jetzt in diesem Gott.

00:17:39: Musik für die ganze Familie.

00:17:41: Genau, aber da gibt es ja auch noch ein paar Ausreißer, ne?

00:17:44: Der Song Bombe und so weiter, können wir ja später nochmal drauf eingehen.

00:17:47: Wir werden es wieder so machen, zumindest im Groben.

00:17:51: Ich habe mir die Vita und den Werdegang der Prinzen beziehungsweise von Sebastian Krumbigel

00:17:57: angeguckt, mich da ein bisschen eingelesen, so ein bisschen versucht, Infos zusammen zu

00:18:00: kratzen.

00:18:01: Und Stefan, du hast ja die Musik auf dem Schirm, wobei, ja, ich bin ja ja auch mitverbunden,

00:18:08: da werde ich auch immer meinen Senf dazu geben.

00:18:10: Ja.

00:18:11: Aber wir schlängeln uns so durch die Jahre und schauen mal, was wir da alles so zusammen

00:18:13: bekommen für die Prinzen und was wir nicht vergessen dürfen.

00:18:16: Das wird jetzt hier zur Tradition.

00:18:18: Wir werden Sebastian Krumbigel einen Hausbesuch abstatten.

00:18:23: Das heißt, wie auch schon bei Peter Maffal.

00:18:27: Natürlich haben wir die Adresse von Sebastian Krumbigel nicht, aber wir werden uns anhand

00:18:31: der Informationen, die wir zusammen tragen, einfach mal gemeinsam vorstellen, wie könnte

00:18:36: es bei Sebastian Krumbigel zu Hause in Leipzig aussehen?

00:18:40: Wie hat er seine Wohnung eingerichtet?

00:18:42: Was ist da so drinnen?

00:18:44: Und spinnen uns damals so seine eigenen vier Wände zurecht.

00:18:48: Oh Gott, also wenn ich vor allem dran denke, wenn wir den Kleiderschrank von Sebastian Krumbigel

00:18:51: aufmachen, was hängt da so drinnen?

00:18:54: Da wird mir jetzt schwarz vor Augen.

00:18:57: Da mag ich jetzt noch gar nicht drüber nachdenken.

00:18:59: Wie gesagt, kleiner Taser, das werden wir dann zum Abschluss gemeinsam machen und ich glaube,

00:19:04: das wird sehr lustig, weil der ist ja schon ein bisschen exzentrischer Typ, auch was seine

00:19:09: Mode angeht.

00:19:10: Seine Frisuren sind ikonisch.

00:19:12: Ja, also da kann ich nichts dazu sagen.

00:19:15: Die Frisuren sind ikonisch.

00:19:16: Ich hänge da auch an einem anderen Wort, das mit "i" anfängt, aber eher so otisch aufhört,

00:19:24: aber das ist Geschmackshalt.

00:19:26: Ich würde sagen, wir starten einfach mal rein in das Leben von Sebastian Krumbigel und

00:19:32: mit der Zeit wird da eine Band daraus, kommen die anderen mit dazu.

00:19:37: Genau, so machen wir es.

00:19:38: Ja, genau, ich starte mal einfach, weil zunächst gab es ja keine Prinzen.

00:19:42: Sebastian Krumbigel kommt auf die Welt in der damals deutschen demokratischen Republik.

00:19:48: Ihr habt Stefan vier Jahre Altersunterschied, er ist vier Jahre älter als du, 5. Juni 1966

00:19:55: in Leipzig geboren, Sebastian Krumbigel.

00:19:58: Er hat sich auch immer wieder über seine Kindheit in der DDR und Jugend in der DDR geäußert

00:20:03: und interessant ist, dass er ja nicht einer von denen ist, die das so total kritisch sehen.

00:20:10: Ich habe ein paar Aussagen von ihm gelesen.

00:20:13: Er sagte, er hatte da eigentlich eine schöne, behütete Kindheit, trotz Osten.

00:20:17: Er hat auch ganz klar mal gesagt, es war eben nicht so, wie man das aus dem Kinofilm das

00:20:22: Leben der anderen kennt.

00:20:24: Es gab nicht nur Stress, sagt er, und es gab vor allem diese Inseln, also wo man tanzen

00:20:29: konnte, Musik machen konnte.

00:20:31: Und die hatte anscheinend für sich gefunden in der DDR und da eine schöne Zeit gehabt.

00:20:37: Urlaub in Hiddensee, an der Ostsee und hat er eine unbekümmerte Kindheit gehabt.

00:20:41: Ich glaube, das ist sehr ehrlich und auch, es wäre auch völlig, das ist so ein typischer

00:20:46: Westgedanke, dass man denkt, so, die können so froh sein, dass die Mauer gefallen ist,

00:20:50: weil die hatten sie alle so schlecht da.

00:20:52: Das glaube ich sowieso nicht.

00:20:55: Die Menschen haben sich an das gewöhnt, was sie hatten und gerade was die Kinder und so

00:21:01: betrifft, wenn da einer irgendwie verdächtig wurde, irgendein Talent zu haben, dann wurde

00:21:06: das gefördert und gefordert.

00:21:09: Nicht umsonst war er ja auch, da wirst du gleich noch was dazu sagen, relativ schnell

00:21:13: dann auch im Tomaner-Kor, wo er seine Stimme gebildet hat und gebildet bekam.

00:21:19: Da hat er viel gelernt, was ihn später, so darf man das sagen, reich gemacht hat.

00:21:23: Wer weiß, wie er gesungen hätte, wenn er nicht in diesem Chor gewesen wäre und seine Stimme

00:21:28: und ja, alles, was dazugehört, entsprechend trainiert hätte.

00:21:32: Ja, genau so war es.

00:21:33: Also mit ungefähr zehn Jahren kam er in den Leipziger Tomaner-Kor.

00:21:38: Das ist einer der ältesten und renommiertesten Knaben-Köre der Welt.

00:21:42: Gibt es schon ewig, ich glaube, 800 Jahre lang eine kulturelle Einrichtung in Leipzig

00:21:48: spezialisiert auf die Pflege der Kirchenmusik und vor allem auch auf die Werke von Johann

00:21:53: Sebastian Bach.

00:21:54: Weil der war selbst am Tomaner-Kor, der war da der Leiter des Chores und hat da über,

00:22:02: ich glaube, 25 Jahre, gut 25 Jahre hinweg gewirkt im 18.

00:22:07: Jahrhundert und diese Tradition wird eben hochgehalten und an den Chor ist eine Schule,

00:22:14: die Thomas-Schule, ein Internat angeknüpft sozusagen und so sind da die Jungs auf der

00:22:21: Schule, gehen ins Internat und werden, wie du schon gesagt hast, gesanglich hochprofessionell

00:22:27: geschult.

00:22:28: Wie gesagt, Kirchenmusik, Kirchengesang ist da das große Thema und mit zehn Jahren

00:22:34: kam der Sebastian Krumbigl da eben hin und hat angefangen seine Stimme zu bilden.

00:22:40: Bist du auch auf Bildmaterial von damals irgendwie gestoßen?

00:22:44: Also hast du gesehen, ist der damals mit seiner Pumucklfrisur da als zehnjähriger beim Tomaner-Kor

00:22:48: angekommen und gesagt, hallo, ich habe grüne Haare, lustig, wo darf ich singen?

00:22:51: Also, hast du da irgendwas gefunden?

00:22:54: Weil das würde mich interessieren.

00:22:55: Gab es einen Moment in seinem Leben, ich bin schon wieder im schlimmen Bereich der Mutmaßung,

00:23:01: aber wurde er enttäuscht von einer Frau oder von einem Mann und ab dann hat er diese exzentrische

00:23:06: Arter entwickelt und hat gesagt, jetzt sehe ich anders aus für den Rest meines Lebens.

00:23:11: Ich werde nie wieder so langweilig aussehen wie ihr oder war der schon immer so auch als

00:23:15: Kind.

00:23:16: Also, ich habe irgendwo, habe ich ein Bild gesehen von ihm und seinen teilweise späteren

00:23:23: Bandkollegen aus der Tomaner-Kor Zeit, aber 70er, 80er Jahre in der DDR, da war halt noch

00:23:29: nichts mit Farbfilm, du hast den Farbfilm vergessen, beim Tomaner-Kor sowieso.

00:23:33: Aber, konntest du an der Frisur irgendwas Wildes erkennen oder hatte der Seitenscheitel

00:23:39: wie die anderen auch?

00:23:40: Ich glaube, der sah halt, da sah er noch relativ normal aus.

00:23:44: Die wilde Haarzeit, die kamen glaube ich erst später, aber es gibt Fotos, wo schon einige

00:23:49: der Bandmitglieder in der Zeit, in der Schulzeit gemeinsam drauf sind, weil die meisten der

00:23:55: Prinzen, das sind ja einige, ich muss mal gerade nachgucken, wie viele.

00:24:00: Fünf.

00:24:01: Also, fünf Sänger plus dann noch einer, der die Trommel macht und einer, der die Bassgitarre

00:24:07: spielt, aber wir fokussieren uns mal auf die Sänger, genau fünf Sänger sind es und davon

00:24:11: waren Tobias Künzel, das ist der Blonde, über den wir gerade gesprochen haben, Sebastian

00:24:16: Krumbiegel, Wolfgang Lenk, der sieht so ein bisschen aus, jetzt böse gesagt wie so ein

00:24:23: Bondbösewicht, das ist der mit der Glatze, der so ein spitzes Gesicht hat.

00:24:27: Das ist aber sein erster musikalischer Kumpel, da kann ich gleich was zusagen.

00:24:31: Also, das mit ihm hat er gleich 1981 schon seine erste Band gegründet, also da war er

00:24:36: gerade mal 15, der Gute Sebastian und hat damals schon mit dem Bösewicht aus Bond mit

00:24:42: Wolfgang Lenk die Rock Band Phoenix gegründet.

00:24:46: Ah ja, siehst du und das kommt ja dadurch, dass die sich im Tumana Chor kennengelernt

00:24:51: haben, also da auch angefreundet, genau und der vierte im Bunde, der auch im Tumana Chor

00:24:55: war, war Henry Schmidt, das ist der, der jetzt aussieht wie so ein Schalterbeamter, würde

00:25:00: ich jetzt mal sagen, also der mit dem kräuselten Haar, also der in der zweiten Reihe steht,

00:25:06: aber vorne stehen maximal noch der Tobias Künze und eben Sebastian Krumbigl und dann

00:25:11: halt die drei anderen.

00:25:13: Aber hast du ja so ein Bild gesehen von den Jungs in der Zeit des Tumana Chors und hast

00:25:18: gesagt, okay, den erkenne ich sofort, weil das ist Sebastian Krumbigl, den erkennst

00:25:22: du ja auch in seinen.

00:25:23: Dazu waren die, glaube ich, noch zu klein, ich muss mal, Sebastian Krumbigl im Tumana

00:25:28: Chor, nee, also wenn es dir sagen, dass der das war, dann siehst du schon, aber es sind

00:25:33: halt einfach ein schwarz-weiß Foto von ein paar Kindern.

00:25:35: Aber das finde ich ja süß.

00:25:36: Also die Vorstellung, dass die späteren Prinzen, die wir alle irgendwie so kennen,

00:25:41: wie die so aussahen und wie die so aufgetreten sind, dass die schon als kleine Buben so im

00:25:47: Tumana Chor nebeneinander gestanden haben und da gesungen haben und dass man ihnen beigebracht

00:25:52: hat, wie man ein hohes C sinkt und so weiter, das finde ich ja süß.

00:25:56: Also da wäre ich ja schon sentimental.

00:25:58: Das ist ja schon so putzig.

00:26:01: Es geht gleich weiter mit der Folge "Jetzt nur schnell eine Nachricht an euch, wir brauchen

00:26:05: euer Feedback".

00:26:06: Wie gefällt euch diese Folge von Giganten von Gestern und welche Musikpromis sollten

00:26:11: wir unbedingt mal im Podcast besprechen?

00:26:13: Schreibt uns das in die Kommentare zur Folge, wir lesen das alles und natürlich könnt ihr

00:26:18: sehr gerne auch den Podcast bewerten, am besten mit fünf Sternen und mit euren Freunden

00:26:22: teilen.

00:26:23: Außerdem ganz ganz wichtig, damit ihr keine Folge verpasst, den Folgenbutton bei Giganten

00:26:28: von Gestern in eurer Podcast-App aktivieren.

00:26:30: Und bei Spotify gibt es zusätzlich noch dieses Glöckchen-Symbol, so werdet ihr automatisch

00:26:35: benachrichtigt immer dann, wenn eine neue Folge kommt.

00:26:38: Ja, das war's schon.

00:26:39: Und jetzt weiter viel Spaß mit unserem Podcast.

00:26:41: Und das ist wirklich was Besonderes, die kennen sich seit frühester Kindheit und sind auch

00:26:48: in ihrer Besetzung, was die Sänger angeht, an sich immer gleich geblieben.

00:26:53: Vor allem dann ab der Phase, wo sie wirklich durchgestartet sind, auch unter dem Namen

00:26:57: "Die Prinzen", hat sich da nie was geändert.

00:26:59: Da siehst du schon, dass da eine starke Treue und Freundschaft und Verbundenheit dahinterstecken

00:27:04: muss, weil das ja bis auf die Zeit in der DDR im Kirchenkorps von Leipzig, dem Tomaner

00:27:11: Korps zurückgeht.

00:27:12: Du weißt aber auch nicht, ob die nicht einfach gesagt haben, es darf kein anderer rein.

00:27:15: Also es muss ja nicht heißen, dass die sich so gerne mögen, sondern es kann ja auch

00:27:19: sein, dass die gesagt haben, wir nehmen niemanden an in unseren illustren Kreis der Prinzensänger

00:27:26: auf.

00:27:27: Ja gut, das kann natürlich sein.

00:27:28: Weil ich ein Interview gesehen habe, ich glaube aus dem Jahr 2015 war das, wo zumindest die

00:27:35: beiden Frontmänner, Künstel und Krummbiegel waren und eben genau darüber gesprochen

00:27:40: haben.

00:27:41: Sie wurden gefragt, ich meine, das war bei Judith Rarkas bei 3 nach 9 und da fragte sie

00:27:46: eben genau danach, okay, wie ist das mit eurer Freundschaft und so weiter.

00:27:50: Und da hat, das war wirklich ein echt lieber Moment.

00:27:53: Da dreht sich dann der Sebastian Krummbiegel zum Tobias Künstel hin und sagt so, ja

00:27:59: und was wir alles gemeinsam durchgemacht haben, das ist eigentlich viel mehr als eine Freundschaft.

00:28:02: Er ist mein Bruder und du siehst so, dass es während der das sagt, bei beiden so ein

00:28:07: Gänsehaut.

00:28:08: Ja, aber das ist mir, es ist schon wieder so, ich sehe ihn von meinem geistigen Auge,

00:28:12: Sebastian Krummbiegel, wie er sich gönnerhaft umdreht und sagt, du bist mein Bruder und

00:28:17: das ist mir schon wieder, das ist mir schon eins zu viel, ganz ehrlich.

00:28:21: Das ist mir schon wieder einen Nummer zu viel.

00:28:23: Ich kann mir nämlich auch vorstellen, dass da die kleinen Jungs waren im Tomaner Chor

00:28:28: oder später dann haben sie ihre Band und dann kommt so ein kleiner anderer Junge zu

00:28:33: Sebastian Krummbiegel und sagt, ich würde bei euch gerne mitsingen und dann sagt er, sing

00:28:36: mal das, sing mal das C, das hohe C singen und dann, nein, du bist schlecht geweckt,

00:28:42: du darfst nicht mitmachen.

00:28:43: Das kann ich mir schon auch sehr gut vorstellen, bei Sebastian Krummbiegel, so wie ich den

00:28:48: wahrnehme.

00:28:49: Also du schon wieder verträumt hier, da gännt ihr einen Moment, du bist mein Bruder, bestimmt

00:28:54: auf jeden Fall hier.

00:28:55: Genau, ich habe mir schon auf die Fische gesagt, hier verpiss dich, du singst bei uns nicht

00:28:58: mit, auf keinen Fall.

00:29:00: Die Schärfe, die jetzt hier reinkommt, gar nicht.

00:29:04: Jetzt nur um das mal kurz aus dem Weg zu kehren, ich meine, Stefan, du bist seit Jahrzehnten

00:29:10: im deutschen Radio zu hören.

00:29:11: Hast du mal Sebastian Krummbiegel oder irgendwen von den Prinzen getroffen, Interviewt oder

00:29:16: so, oder ist das jetzt deine Vermutung?

00:29:20: Ich habe viel von dem gesehen und ich habe den auch, ich sehe den ja heute noch, also

00:29:26: plötzlich, also ist er wieder sehr präsent auch in den Medien. Ich habe den

00:29:30: jetzt neulich in einer Talkshow gesehen, bei Maisperger, da saß er so in

00:29:33: dieser unter den drei Leuten, die da immer so kommentieren, was die Woche

00:29:37: über passiert ist. Und immer, wenn ich Sebastian Krummbiegel sehe,

00:29:42: schleicht sich bei mir so ein leichtes Gefühl von "Ich mag den nicht" ein.

00:29:47: Es gab jetzt keinen Moment, wo ich sagen kann, da ist es passiert, weil ich den

00:29:52: fürs Radio irgendwie interviewt habe oder so. Ich glaube, ich weiß gar nicht, habe

00:29:55: ich die Prinzen mal interviewt habe. Es kann gut sein, dass mir irgendwas im

00:29:59: Hinterkopf habe ich, das ist mal hier so hier "Telefoninterview mit den Prinzen" und

00:30:04: das war, dann konnten wir dann aber nicht senden, weil die alle durcheinander

00:30:06: geredet haben oder am Telefon gar nichts mehr verstanden hast und so. Irgendwie

00:30:10: sowas habe ich nur im Hinterkopf. Aber es ist nie was vorgefallen zwischen mir und

00:30:14: Sebastian. Also bis jetzt nicht. Das kann ja sein, wenn er das hört, dass er mich

00:30:17: aufsucht, bei Antony Bayer und sagt, bringt mir diesen Typen, der über mich

00:30:21: geschimpft hat, dann macht er mich fertig, weichen mich. Aber nee, es gab nie so einen

00:30:27: Moment, nur ich weiß nicht, ich schaue Menschen an, ich höre Menschen zu und

00:30:32: ein Bissle war mir so dieses, ich kann mir nicht vorstellen, dass Sebastian

00:30:36: Kumbigl von A-Bisset ein ganz Lieber ist, der sagt so, wir haben so viel

00:30:40: gemeinsam erlebt. Ja Mensch, ist es schon. Ich glaube, dass das schon auch in seiner

00:30:45: Persönlichkeit auch ein sehr bestimmender Mensch steckt. Kann ich mir auch so

00:30:49: vorstellen, wie der so redet, dass der auch mal sieht, dass der auch mal hier sagt, jetzt

00:30:52: popt und du singst nicht bei uns mit. Dieses Lied werden wir nicht auf die

00:30:57: Platte nehmen, Leute, sonst steig ich aus, da bin ich raus, das könnte ohne mich machen.

00:31:00: Also sowas kann ich mir schon auch sehr gut vorstellen.

00:31:03: Gut, ich meine, ein bisschen Durchsetzungskraft brauchst du ja auch, wenn du

00:31:06: sagst, okay du führst über Jahrzehnte hinweg, bist du sozusagen die

00:31:11: Galleonsfigur von so einer Band? Ja, gibt es das eigentlich? Also haben wir das

00:31:16: herausgefunden, ist das so, dass er dadurch, dass ja zwar das Gesicht der

00:31:21: Prinzen ist, auch so, dass der Redelsführer ist so in der Band oder

00:31:25: gab es da, haben die versucht es alle gleichwertig zu machen so oder wie war

00:31:31: das? Das müsste wir uns selbst erarbeiten. Also was ich mal in dem Interview gehört

00:31:35: habe, ist, dass die tatsächlich in Entscheidungen, was die Band angeht,

00:31:39: angeblich, dass alles demokratisch abstimmen. Sagt Sebastian Kumbigl selbst.

00:31:45: Es ist jetzt nicht so, dass er sagt, so wird es gemacht, sondern dass da schon

00:31:49: abgestimmt wird. Aber natürlich, er ist derjenige, der am ehesten im Rampenlicht

00:31:55: steht, der auch die meisten Gesangssolo-Nummern auf allen möglichen Alben

00:31:59: hat. Dann kommt der Tobias Künzel, dann kommt Lange nix und dann gibt es noch so

00:32:03: ein paar Nummern. Ich glaube eine, die der Jens Semtner, den habe ich noch nicht

00:32:08: erwähnt, das ist nicht der einzige, der nicht im Tomana-Kor war, sondern im Dresdener

00:32:11: Kreuzkorn, im anderen Knabenkor, glaube ich. Also ich glaube genau das ist der

00:32:19: Punkt. Du hast es ja selber gesagt. Natürlich haben die das alles demokratisch

00:32:24: entschieden und jeder hat die gleiche Stimme. Natürlich hat Sebastian Kumbigl

00:32:27: am entscheidenden Moment der Diskussion gesagt und Leute, wer hält denn seine

00:32:32: Fresse in die Kameras? Wer steht denn vorne? Wer muss das Zeug verkaufen? Ich bin es

00:32:37: doch und deshalb entscheide ich jetzt, wir machen das oder wir machen das nicht.

00:32:41: Da hört dann nämlich ganz schnell die Demokratie in so einer Band mit lauter

00:32:46: Köpfen, der dann hinten steht und sagt, ja, das ist schon recht, okay, dann machen wir es halt so.

00:32:51: Ich glaube schon. Es könnte gut sein, aber Stefan, ich warne dich, du bist kurz vor Leipzig

00:32:56: verboten. Der Typ ist das Gesicht der Stadt sozusagen, wenn du noch mal in

00:33:02: diese schöne Stadt willst, halte dich im Zaume. Ja, ich stell gerade fest, dass ich

00:33:07: mich da in Rage rede, wobei ich nicht habe ja gar nichts gegen den. Ich sage ja nur, wie ich das so

00:33:13: mir ausmahle, wenn ich darüber nachdenke, ob ich recht habe, weiß ich ja gar nicht.

00:33:17: Das ist alles erfunden, was ich hier erzähle. Es ist alles in meinem Kopf entstanden. Aber es kann

00:33:23: gut sein, weil ich meine, wenn man jetzt auf die Bandhistorie guckt, Dreh- und Angelpunkt ist

00:33:28: eigentlich immer Sebastian Kumbigl, weil ersterjenige, du hast es gerade gesagt, es gab

00:33:32: diese erste Band mit Wolfgang Lenk, also mit einem anderen späteren Prinzen und so Leute wie der

00:33:38: Tobias Künzel, der jetzt zum Beispiel auch im Tumana-Kur war. Die kannten sich auch schon seit

00:33:43: frühsten Jahren, aber die kamen erst später in die Band dazu. Das heißt, der Anker war immer

00:33:49: Sebastian Kumbigl und was ich mir vorstellen könnte, ist dadurch, dass er sozusagen der Gründungstein

00:33:55: war und vielleicht gegenüber dem Wolfgang Lenk auch derjenige, der eher Rampensau ist, der nach

00:34:00: vorne geht und auch gesehen werden will, dass er da ein anderes Gewicht hat und mehr zu bestimmen

00:34:07: hat. Weil der Wolfgang Lenk fragt mal auf der Straße in Deutschland, wer ist Wolfgang Lenk oder

00:34:12: zeigt dessen Foto irgendwieem, das können die wenigsten außerhalb von Leipzig wahrscheinlich

00:34:17: zuordnen. Ich glaube, das ist vielleicht auch einfach kein Typ, der so nach vorne geht und der

00:34:22: sich hinstellt und sagt, so machen wir es jetzt, sondern kann durchaus sein, dass das dann eher

00:34:26: Sebastian Kumbigl ist. Ja, während du das jetzt gesagt hast, habe ich so gedacht, die meisten

00:34:30: Songs hat Kumbigl immer gesungen als das Gesicht der Band. Gleich danach kommt der Blonde mit

00:34:36: der Prinz Eisenherzfrisur und wer hat denn entschieden, dass der dann auch mal so ein Hitz

00:34:40: singt. Hat der nicht alles nur geklaut in erster Linie gesungen? Glaubt schon, ne? Ja, der war doch

00:34:46: das Gesicht von alles nur geklaut, der wahrscheinlich aller, aller, aller größte Hit der Prinzen

00:34:52: und hat da dann der Kumbigl gesagt, nee, das singst du oder mach du doch ruhig, du hast doch

00:34:57: da oder gab es da so viele Hitz schon hattest und so und dann heißt aber, nee, den neuen Song

00:35:02: den kannst du mal singen. Ist auch interessant, wieso in der Band so was passiert dann. Ja, also

00:35:08: das könnte durchaus mit der Produzentin, auf die wir auch zu sprechen kommen werden, an der

00:35:13: Humpe zusammenhängen, die da ja auch großen Einfluss hatte und jetzt muss man sagen, der Blonde

00:35:19: der Tobias Günstl ist ja auch, wenn du gesagt hast, der sieht so ein bisschen verlottert aus,

00:35:23: aber wir gehen mal an die Anfang der 90er zurück. Der war jetzt nicht gesagt,

00:35:27: du hast gesagt, du hast gesagt, doch, du hast gesagt, dass der diese lottrige Frisur hat oder

00:35:32: irgendwie sowas hast du gemeint. Dieses Wort kommt in meinem Botschaftskali vor lottrich,

00:35:37: wie gesagt, er hat ja diese komische Topffrisur, habe ich gesagt. Du hast angefangen mit Schockigosen

00:35:44: und weiten gestrickten. Tobias Günstl hatte entweder Leggings an und diese weiten Polis oder

00:35:49: er hatte so eine komische Südstaaten-Generalsjacke an. Erinnerst du dich an das Autor? Genau,

00:35:56: so. Aber er war ja trotzdem derjenige, der zumindest Anfang der 90er optisch noch am meisten hergemacht

00:36:03: hat. Und ich könnte mir vorstellen, dass die gesagt haben, okay, ersten Songs, also die erste

00:36:08: Hitsingle, das war Gabi und Klaus, die hat ja der Sebastian Krumbigel gesungen und das man dann

00:36:13: gesagt hat, okay, wir wollen auch als Band auftreten und nehmen jetzt hier Pretty Guy Tobias

00:36:18: Günstl dafür. Und vielleicht hängt es auch musikalisch damit zusammen, weil das sind ja

00:36:24: ausgebildete, wirklich hoch ausgebildete Sänger, das darf man ja nicht vergessen, die sind in zwei

00:36:29: unterschiedlichen Tonlagen. Also du hast Sebastian Krumbigel, der Tenor und Tobias Günstl, der

00:36:35: Bariton. Vielleicht hat man auch gesagt, okay, der Tobias, der passt da besser, der ist von der Stimme,

00:36:40: weil alles nur geklaut. Das geht ja fast schon, also nicht falsch verstehen, es geht so ein bisschen

00:36:45: in die Richtung Punkrock schon und da ist vielleicht diese diese Knabenchor Stimme.

00:36:50: Der gleiche Mann, der ein paar Folgen vorher bei Peter Maffay gesagt hat, das ist doch kein Rock,

00:36:58: erzählt mir jetzt, dass die Prinzen Punkrock gemacht haben, okay, alles gleich, dann beide.

00:37:02: Nein, ich bin mich also nicht diskreditieren, was, nein, ich sag ja nur, ich sag nur, dass,

00:37:09: dass der Elemente aufgegriffen werden, dieses Ayo Ayo, das ist ja wie so ein, wie eine Stadion-Hymne

00:37:15: auch. Und dass man da sagt, okay, man ist da nicht so ganz oben in den Tönen, wie das der

00:37:20: Krumbigel macht, das könnte ich mir auch vorstellen, dass man einfach gesagt, okay, der passt halt

00:37:25: stimmlich nicht zu dem Song, den wir davor haben. Ich glaube auch, dass die gesagt haben, das soll der

00:37:29: Tobias singen. Ich glaube nicht, dass es Anweisungen gab nach dem Motto Tobias, zieh deine, deine

00:37:35: Orangene Leggings an und diesen, diesen Oma Pullover, diesen gestrickten, der dir bis zu den

00:37:40: Knien geht und dann bist du vorne bei "Alles nur geklaut". Es muss stimmlich etwas gegeben haben,

00:37:46: wo man gesagt hat, aus produktionstechnischen Gründen macht das diesmal der Tobias. Also da

00:37:51: haben wir es doch schön hergeleitet. Also, das siehst du mit geballtem Fachwissen. Und Gottes Willen,

00:37:56: ich rede mich um Kopfhungragen, aber während du das gesagt hast mit diesem Leggings, habe ich mir

00:38:01: gedacht, so ja und irgendwie immer, wenn man über diese bunten Leggings von dem spricht, finde ich

00:38:06: riecht man die auch. Und ich rieche so die La lang im Schrank gelegen, aber fürs neue Prinzenvideo

00:38:14: holte der Tobias eine mintgrüne Leggings raus und zieht die nochmal an und dann weiß ich schon so,

00:38:20: die riecht so nach Schrank ganz hinten. So, so, so, so Bettwäsche aus dem Schrank,

00:38:26: die 15 Jahre dahinten lag wo du denkst, so, ja, also das riecht man, finde ich. Ich glaube,

00:38:33: aber das mischt sich auch mit so einem synthetischen oder chemischen Geruch von diesem Billo Material,

00:38:39: dieses Stretch Leggings Anfang der 90er Material. Ja, doch, ja, kann ich mir vorstellen und der hat

00:38:46: ja auch immer, also ich glaube, der hatte genau drei Oberteile der Tobias-Künzel. Das war wie

00:38:50: gesagt der lange Pulli, die diese komische Südstanden oder Nordstadt, also US-General's Jacke,

00:38:57: wo er dann denkt, hey, ich bin ja bestm eigentlich, ja. Und dann hat er noch, obwohl er jetzt nicht

00:39:04: der megatrainierte Typ hat, auch so ein ganz tief ausgeschnittenes Muscle-Shirt gehabt. Ja, ja.

00:39:10: Das gab's auch. Der sexy Boy der Prinzen, ja. Ja, er war der, genau, ich glaube, er sollte so ein

00:39:16: bisschen die weibliche Zielgruppe optisch ansprechen. Also ich glaube, dass das auch Teil des Marketing

00:39:22: war. Er hat das Boyband-Feeling in die Band reingebracht. Das war mit Sebastian Krumbigl nicht

00:39:28: möglich. Da hat man gesagt, okay, das ist anders. Der macht es irgendwie, der macht's wild und der

00:39:34: andere macht's schön. Aber ich glaube, Sebastian, nicht nur wild, sondern Sebastian Krumbigl ist

00:39:38: auch der Lustige. Der hat die lustigen, groten Haare. Genau, genau. Wobei der andere die lustigen,

00:39:45: engen Hosen an. Also okay, die waren alle ein bisschen lustig, aber der eine und der andere noch schöner.

00:39:50: Die Südstaatenjacke, also da hänge ich jetzt total dran. Ich sehe die vor mir mit diesen Knöpfen. Ja,

00:39:59: genau. Da haben die gesagt so, Mensch, wir sind haben schon wieder in der Hitparade jetzt. Was ziehen wir

00:40:04: an? Tobias, was siehst du an? Ich ziehe wieder meine Südstaatenjacke an. Damit haben wir damals die

00:40:09: Hitparade gewonnen. Ja, mach mal. Das ist so ein komischer. Also da ist ja eh einiges modisch

00:40:17: durcheinander gegangen. Da können wir dann später auch noch mal drüber sprechen, wenn es um die

00:40:21: Musikvideos geht. Wenn wir bei den Prinzen angekommen sind, aber jetzt lass uns nicht zu weit springen.

00:40:26: Wir waren ja immer noch in Leipzig im Tomana-Knaben-Core. Vier waren im Tomana-Core,

00:40:32: einer in einem anderen Chore. Die ersten musikalischen Versuche mit der Band, genau, Phoenix hast du

00:40:38: gesagt oder Phoenix wahrscheinlich in der DDR damals noch? Phoenix war hier nichts. Das ist

00:40:43: geschrieben PHI-N-I-X. Das ist DDR-Fönix. Okay, wir halten fest zwei Tenöre. Sebastian Krumbiegel und

00:40:54: Wolfgang Lenk, der Bondbösewicht aus den Prinzen, der mit dem spitzen Gesicht dicke Kumpels machen,

00:41:00: diese Band. Ich habe auch gelesen, dass das eher so ein bisschen Richtung Rock ging. Was ich interessant

00:41:07: finde, weil das ja in der DDR wahrscheinlich gar nicht mal so unumstritten war, wenn je nach dem

00:41:13: was für ein Rock das war. Ja, genau, das wollten ja alle jungen Musiker aus genau diesem Grund.

00:41:18: Und gerade wenn du im Tomana-Core bist und da irgendwie Kirchengesänge lernst und so, dann

00:41:23: willst du, wenn du eine Bandgründe ist, doch dann nicht auch sagen, doch, wir machen jetzt noch die

00:41:27: schönsten Kirchengesänge, bringen wir jetzt auch noch als Band raus. Dann sagst du so und

00:41:31: nach dem Tomana-Core am Abend wird es wild, dann gehen wir in Proberaum und da sind wir

00:41:37: PHI-N-X und Rock'n und zwar hart an der Grenze zu dem, was erlaubt ist. Und da holen wir textlich

00:41:44: alles raus. Was gerade noch so geht. Ja, du hast mir jetzt gerade eine Steilvorlage gegeben,

00:41:49: mit Wild und Tomana-Core. Fun Fact hier an der Stelle. Unser lieber Sebastian Krumbiegel,

00:41:54: der war im Tomana-Core, der ist aber kurz vom Abschluss der Gesangsausbildung rausgeflogen.

00:42:01: Siehst du? Der ist rausgeflogen und zwar aus Disziplinargründen. Der hat das Abi hat er

00:42:05: noch gemacht, also Abitur hat er noch abgelegt, aber er hat die Gesangsausbildung des Tomana-Cores

00:42:10: nicht zu Ende bringen können. Ich habe dann auch ein bisschen recherchiert, was heißt denn hier,

00:42:14: Disziplinarregeln verstoßen, was hat er denn gemacht. Und das eine Problem war so ein Knaben-Core,

00:42:21: gerade auch in der Zeit in Leipzig und mit diesem Renommee auch, ja, mit Bach im Hintergrund

00:42:27: und so weiter. Die hat natürlich ganz strenge Regeln und Anforderungen und da hatte er, der

00:42:32: später mit seinen wilden Haaren bekannt geworden, Krumbiegel damit zu kämpfen und konnte sich da

00:42:37: nicht so richtig unterordnen. Und anscheinend hat er in diese christlichen Kirchenlieder angefangen,

00:42:44: eigene, humorvolle Texte einzudichten und hat sie dann gesungen. Und da ist

00:42:49: denen dann die Rutschnur geplatzt. Jawoll, der kleine Revolutzer, da hat er wahrscheinlich entschieden,

00:42:55: ab jetzt mache ich die Haare wild und mache meine eigenen Texte. Haare wild ist ein guter Punkt.

00:43:00: Ich habe jetzt nochmal nachgeguckt nebenbei nach einem Foto von ihm, also Sebastian Krumbiegel

00:43:05: in Tomana-Core. Ich sehe hier ein schwarz-weiß Bild von ihm, wo er singt, ganz klassisch. Ich würde

00:43:11: ihn jetzt mal so auf 12, 13 Jahre schätzen und er hat da schon so ein Vokohile-Ansatz. Zumindest da.

00:43:18: Da sieht man schon, wohin die Reise geht. Wenn er mit 12, 13 den Ansatz hatte,

00:43:22: dann hat er mit 15, also die Rockband gegründet hat, bestimmt einen ausgewachsenen Vokohila

00:43:28: und auch die innere Einstellung dazu gehabt. Und wahrscheinlich ist er dann

00:43:32: ausgeflogen aus dem Chor, weil da war er dann schon Phoenix. Da war er schon aus dem Chor.

00:43:37: Ja, Phoenix aus der Asche, er ist dann ja wieder genau. Was man noch mitnehmen kann,

00:43:42: er hat auch nicht nur das singen gelernt, sondern in der Zeit auch verschiedenste Instrumente erlernt.

00:43:49: Cello hat er gelernt, Trompetenunterricht hat er bekommen, Schlagzeugunterricht. Das darf man

00:43:55: nicht unterschätzen. Wir haben es hier mit einem richtigen Vollblut Musiker zu tun. Das kann man

00:43:59: schon mal sagen. Das würde ich auch um Gottes willen. Also ich glaube, das sind alles gute

00:44:03: Musiker. Ich sind auch alles gute Sänger. Gar keine Frage. Wenn du Aka Pella dich auf eine Bühne

00:44:09: stellst und da ist nix. Ich meine, heute kann jeder singen, weil du schickst es dreimal durch

00:44:13: ein Computer. Da wird alles schiefe, wird rausgezogen und am Ende springt einer auf die Bühne und bewegt

00:44:19: die Lippen. Wenn du Aka Pella dich auf eine Bühne stellst, da darf ja keiner irgendwie zu viel

00:44:25: Whiskey am Abend gehabt haben, sondern da muss ja alles stimmen, dass das großartige Sänger und

00:44:30: Musiker sind. Also da habe ich nichts dagegen im Gegenteil. Da bin ich von überzeugt. Ja,

00:44:35: das ist ja auch so der Coup der Prinzen, dass du diese Qualität angesang dahinter hast. Und

00:44:41: sagst, du startest jetzt mit solchen Leuten eine Pop-Karriere. Aber da sind wir noch nicht. Wir

00:44:47: sind immer noch Rauschemist, Tomanakor und Wilde Frisuren und die erste Rockband. Ich sage es mal

00:44:54: so, wenn er damals bei Phoenix eine Wilde Frise hatte, dann wurde die ihm spätestens 1985

00:45:01: abrasiert. Denn Sebastian Krummbige wurde zum Dienst an der Waffe eingezogen. Werdienst stand

00:45:08: an in der nationalen Volksarmee, der Armee der DDR, damals noch in der Infase der DDR. Er

00:45:15: hatte Werdienst geleistet eineinhalb Jahre lang zwischen 1985 und 1987 mit Stahlhelm durch den

00:45:22: Dreck kriechend. Kann man sich gar nicht so vorstellen, oder? Das ist Sebastian Krummbige. Da

00:45:26: hatte der sowas von überhaupt keinen Bock drauf. Da ist er wahrscheinlich da rein. Dann haben die dem

00:45:33: die Mähne runter rasiert, haben den den Händen aufgehockt und haben gesagt, so die nächsten zwei

00:45:37: Jahre gehörst du uns. Und dann hat der wahrscheinlich alles gemacht, um das in irgendeiner Art und Weise

00:45:45: zu kompensieren. Ich glaube, der hat auf den Kasernenhof gespuckt, wo immer es ging. Der hat

00:45:51: seinen Tablett lauter auf den Tisch knallen lassen als alle anderen. Der hat sicherlich so in die

00:45:57: Hand gerülbst, obwohl das verprönt war im Speisesaal. Und natürlich war er auch dann wieder Mitglied

00:46:05: einer Band, einer Rockband, weil er gesagt hat, ich muss das alles hier verarbeiten. Diese ganze

00:46:11: Scheiße, das geht mir so auf und sagt jeden Morgen um halb sieben kommt einer rein und brüllt, ich

00:46:16: soll aufstehen, ich steh auf, wann ich will. Und so. Da glaube ich war der so richtig revolutionär.

00:46:21: Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Grundbiegel gesagt hat, naja, das mache ich jetzt mal zwei

00:46:24: Jahre und da nehme ich ja auch was mit und so. Und das schauen wir mal. Ich glaube nicht,

00:46:28: ich glaube, dass der richtig sauer war damals. Ja, das hast du schon ganz richtig eingeordnet. Also

00:46:35: er selbst sagt rückblickend, das war eine der dämlichsten und vergeudetsten Phasen seines Lebens.

00:46:40: Wie sich das im Dienstalltag ausgewirkt hat. Dazu konnte ich jetzt nicht direkt finden, was man aber

00:46:47: natürlich weiß. Die NVA, das war ja eine Armee, die auch sehr streng war. Also ich weiß nicht,

00:46:53: wenn er in die Hand gerülpst hat, dann wird's da drakonische Strafen gegeben haben nach allem,

00:46:59: was ich darüber weiß. Ja, wenn du weißt, wer es war, aber das genau das meine ich doch. Der hat

00:47:05: natürlich da nicht irgendwie was gemacht, was nicht erlaubt war. Aber er hat immer versucht,

00:47:09: genau das zu machen, was nicht erlaubt war, aber so, dass man nicht sagen kann, Grundbiegel,

00:47:14: du warst es, sondern er hat dann so in die Hand, weiß ich so, und alles, wer war das. Das grinsend

00:47:22: geguckt und jeder wusste er war es, aber keiner konnte sagen, du warst es, so glaube ich. Das kann

00:47:27: ich mir gut vorstellen. Also wir reden ja hier über die gleiche Person, die irgendwie im Tomanakor

00:47:32: witzige Gagzeilen einbaut in Kirchenmusik. Ich kann mir auch vorstellen, du bist in der NVA,

00:47:39: täuschen und tarnen, du bist draußen im Gelände und jetzt rate doch mal, wer derjenige ist,

00:47:45: der sich statt so Tannnadeln anhält, sich lauter so Gänseblühnchen anhält. Ganz gänseblühn.

00:47:49: Und der sich das so ganz exzentrisch tarnen in Anführungszeichen, das glaube ich. Und dann

00:47:55: natürlich auch ab und zu so ein bisschen unangenehm auffällt und dann sagt er aus wie der Grundbiegel

00:47:59: vortreten und der geht dann natürlich nicht mit so einem Stechschritt nach vorne, sondern mit so einem

00:48:04: lässigen Ja, so was ist los. Sie haben die Feshbarbox nicht dabei. Stimmt, Mensch, habe ich vergessen.

00:48:11: Ja, tut mir leid, voll leid. So war das bestimmt. Also immer so ein bisschen so, was ihr hier macht,

00:48:17: ist total peinlich. Aber ich kann nicht anders, ich muss das machen. Aber da würde ich ja gerne

00:48:22: mal in Mäuschen spielen. Das würde ich mal gerne, wie sich jemand, der doch dieses rebellische In sich

00:48:28: hat, dann aber zum Dienst an der Waffe verpflichtet wird und wie der in so einer militärischen Formation

00:48:36: arbeitet, läuft, weil du musst ja, du musst ja in einer Armee dann trotzdem mitziehen und gerade

00:48:42: in so einem strengen Verbund wie der NVA. Das würde mich wahnsinnig interessieren. Also wenn ich mal

00:48:48: Sebastian Krumbiegel interviewen würde, dann wäre das so einer der Punkte, wo ich sage, lass uns

00:48:52: da doch mal drüber sprechen. Weil das ist so eine maximale Fallhöhe. Du hast hier diesen roten

00:48:58: Pummuckel-Herschnitt wenige Jahre später und dann aber davor hier im braunen NVA-Look durch den

00:49:05: Schlammkriechen. Also das passt so gar nicht. Vor allem du hast es ja hier nicht mehr mit dem

00:49:10: Greenhorn zu tun, sondern der war ja dann 20, 21, sicherlich auch schon mit einer Vorstellung,

00:49:16: wo er sich politisch auf welcher Seite er sich eher ansiedelt, dann hier diesen Werdienst abzulvieren.

00:49:23: Ich kann mir schon vorstellen, dass der Krumbiegel jetzt keiner war, der es darauf angelegt hat,

00:49:29: da rauszufliegen. Das glaube ich nicht, sondern er war eher so jemand, der an einigen Stellen,

00:49:35: wo er dachte, jetzt ist es originell, jetzt kann ich denen hier allen zeigen, was es für ein

00:49:39: Saftladen ist. Da hat er versucht seine Chance zu nutzen und sicherlich auch die eine oder andere

00:49:43: Strafe bekommen und das eine oder andere Wochenende mehr in der Kaserne verbracht als seine Kollegen.

00:49:48: Das klingt auch. Ich glaube auch, dass der so diese kleinen Spots, wo er dann auch Experte war,

00:49:56: zum Beispiel, wir müssen jetzt die Nationalhymne der DDR singen, dass er dann derjenige ist,

00:50:01: der dann so total überdreht und das in so einem Operngesang so knödelt, weißt du, wo ihm keinen

00:50:08: Strick draus drehen kann, wo er dann am Ende sagen kann, ja aber diese die die die Hypne, die muss man

00:50:12: doch, ich bin doch Tomana und die muss man doch, aber er macht das natürlich mit einem Augenzwinkern.

00:50:17: Da kommt so der Schelm durch, diese freche, unangepasste, aber der trotzdem natürlich nicht den

00:50:26: Laden sprengt, sondern dem klar war, okay, am besten komme ich hier durch, wenn ich jetzt einfach

00:50:31: zwei Jahre lang das mache, was die von mir wollen und da, wo es passt, da werde ich auf dem Pfich.

00:50:36: Genau und er hat sich ja dann auch noch seinen, ich sag mal, Ventil nach Dienstschluss gesucht,

00:50:43: wie du schon gesagt hast, er hatte auch eine Band, es war nicht mehr Phoenix, sondern er war dann

00:50:48: der Sänger der Band Rockpol. Ich glaube auch wieder unter Mitwirken von Wolfgang Lenk, meine ich,

00:50:55: also er hat nach wie vor wilde Musik gemacht, also ich gehe jetzt davon aus, dass Rockpol auch

00:51:00: Rock macht, das war seine Band während der Militärzeit. Bist du Homo oder Schwol, dann kommst du zu uns,

00:51:08: zu Rockpol, bestimmt hat auch schon viel gereimt. Unser Album ist so toll, das neue Album von Rockpol.

00:51:18: Ja genau, der ist der Sprinzenreime. Ja genau, das kann ich mir gut vorstellen, dass das jetzt nicht

00:51:26: die hohe Schule war, was Textwriting angeht. Ich such da mal im Kopf und da sagen die sich auf

00:51:33: Polreim. Rockpol, roh und weiß. Alles egal, es zählt nur Rockpol. Ihr könnt ja in alle

00:51:46: werden jetzt hier mit versuchen jetzt mitzudenken, die Szenen und werden sagen so was rein,

00:51:51: das ist ja Rockpol. Was mir noch eingefallen ist, erinnerst du dich dran, Anfang der 2000er Jahre

00:52:01: als so auf, ich meine RTL oder Sat.1, diese Nostalgie-Sendungen liefen, also wo man so ein

00:52:07: bisschen teilweise verliebten Rückblick auf die DDR genommen hat und irgendwelche Prominenten

00:52:13: eingeladen hat, die dann erzählt haben, ja so war das Leben in der DDR. Erinnerst du dich noch an

00:52:18: diese Phase im Fernsehen? Ja natürlich, wenn sie diese Rückblickshows. Genau und die hieß dann

00:52:24: auch Ostalgie-Show. Also da steckt ja schon im Namen so ein bisschen so okay, wir hatten eigentlich

00:52:30: eine schöne Zeit, es wurde ja dann auch so ein bisschen kritisch beleuchtet diese Shows, aber ich

00:52:35: erinnere mich dran, dass ich da dann zum ersten Mal seit meiner Kindergartenzeit wieder den Aufverstand

00:52:42: wenn Sebastian Krumbiegel sitzen sehe, der dann erzählt, ich glaube bis zu dem Zeitpunkt war mir

00:52:48: gar nicht so richtig klar, dass die ursprünglich aus der DDR kommen und er sitzt da auf dem Sofa

00:52:53: und dann geht es um das Thema NVA, Militärdienst in der DDR und ich weiß noch ganz sicher, dass da

00:53:01: ein Bild von ihm gezeigt wurde in der NVA-Uniform, ich meine das war aus seinem Dienstausweis,

00:53:06: jeder Soldat hat ja so einen Ausweis und du siehst ihn da in NVA-Uniform und man spricht dann,

00:53:13: ich glaube, da hat er ganz ernst dann drüber gesprochen, ich weiß nicht mehr was er gesagt

00:53:16: hat, aber dass er eben den Dienst in der NVA abgeleistet hat. Mit welchen Worten hat er das

00:53:22: beschrieben? Ich kann mir nach wie vor vorstellen zu können, dass er das mit einem so suffisanten

00:53:29: Grinsen erzählt hat, dass er das gemacht hat und dann kam es wurde so ein Bild eingeblendet

00:53:36: und alle so, oh, da hat er gar nicht die lustigen Haare und ja auch so ein bisschen mitschmunzelt

00:53:42: und so, ja, ja. Ich habe noch im Kopf, dass er da relativ ernst sogar drüber gesprochen hat.

00:53:47: Also das ist aber Erinnerung von der Sache, die ich vor über 20 Jahren gesehen habe, aber

00:53:52: ich meine er hat dann schon so gesagt, ja, da mussten wir dann alle hin und mich hat es dann

00:53:58: auch erwischt, so nach dem Motto. Genau. Was ich aber komisch fand, weil ich weiß, wie gesagt,

00:54:05: er war in dieser Ostallgyshow, zeigt er auch noch sein Foto von damals, thematisiert es Anfang

00:54:10: der 2000er Jahre. Und jetzt, ich war zum Beispiel auf der Website von den Prinzen, da steht über

00:54:16: ihn auch so eine Vita, da steht alles Mögliche drin, aber dieses Thema Wehrdienst NVA taucht da

00:54:22: nicht auf und man muss auch echt wühlen im Internet, in Interviews und so weiter, bis man

00:54:27: irgendwas findet zu dem Thema, das er damals war. Naja, das glaube ich, kam dann später.

00:54:32: Das ist ein Ergebnis seiner späteren Haltung, weil er ist ja dann schon sehr, sehr deutlich links

00:54:38: geworden, politisch orientiert und da passt es natürlich so mit Stahlhelmen und NVA-Zeiten,

00:54:44: so das passt dann gar nicht mehr zusammen. Ich glaube, dass es während dieser Zeit nicht so war,

00:54:49: aber später hat er sich dann wahrscheinlich auch öfter mal, ja, war ihm das sehr unangenehm,

00:54:55: wenn man ihn auf diese Art und Weise ins Rampenlicht gerückt hat, weil es einfach überhaupt nicht

00:54:59: mehr zu seiner politischen Gesehnung irgendwann gepasst hat. Ja, das kann gut sein. Also ich habe

00:55:03: auch ein neueres Interview gehört, ein Interview-Podcast, ich meine aus dem Jahr 2024, wo er sich auch

00:55:10: ganz klar als Pazifisten beschreibt und wahrscheinlich sagt er, okay, das passt nicht ins Bild, das muss

00:55:17: ich jetzt auch nicht weiter highlighten, aber wie gesagt, Anfang der 2000er Jahre in der Ostallgyshow

00:55:21: hatte er es noch thematisiert. Er hat übrigens dann auch noch einmal mehr den NVA-Soldaten gemiemt

00:55:29: und zwar hat er später mal, ich glaube so 2005 in einem Film mitgespielt, Max und Moritz Reloaded

00:55:36: und da spielt er einen ehemaligen NVA-Offizier. Max und Moritz Reloaded, das ist ja, also wenn du

00:55:45: das hörst, möchtest du ja sofort eine Kinokarte kaufen, da wirst du ja begilltlos werden, um zu

00:55:50: sagen, das muss ich sehen. Sebastian Krumbigel ist ja Max und Moritz oder nur einer von beiden.

00:55:56: Nein, es scheint so, ich habe jetzt nur mal in den Trailer reingeklickt, es dreht sich anscheinend

00:56:00: wirklich um zwei kleine Jungs, aber das war in dem Trailer mega zotenhafter Humor, wo ich

00:56:07: sage, boah, man sieht ihn, den Sebastian Krumbigel auch nicht im Trailer, darauf hatte ich nämlich

00:56:12: gehofft, aber was ich dann gesehen habe, am Ende werden dann so eingeblendet, wer da alles mitspielt,

00:56:16: da waren dann schon Namen wie Ben Becker dabei und eben Sebastian Krumbigel, aber der Film,

00:56:21: der Trailer, der sah aus wie so ein, naja, wie ein Studentenprojekt, also das sah richtig

00:56:27: billig aus von der Kamera und vom Bild her, das sah nicht nach Kinokwalität aus, was ich

00:56:32: deinen Trailer gesehen habe, also den Film habe ich mir jetzt auch nicht nochmal angetan.

00:56:36: Wahrscheinlich war Ben Becker höchstens der Erzähler, weil er diese unglaublich tiefe Stimme hat,

00:56:40: ich kann mir nicht vorstellen, dass Ben Becker Wilhelm Busch gespielt hat oder gar Max oder

00:56:45: Gar Moritz, ist glaube ich nicht. Das kann sein, ja. Maximum Reloaded, naja, das was ich zu der

00:56:52: NVA-Zeit rausfinden konnte. Sind die Texte leer und hohl, war es garantiert ein Album von Rockpol.

00:56:57: Mit einem Eigenfall zum Schluss. Oh Gott, ja, also Sebastian Krumbigel, wenn du das hier hörst,

00:57:05: hier kriegst du noch richtig gute Lines, die du einbauen und umsetzen kannst, falls du es nicht

00:57:10: schon selbst gemacht hast. Wir schreiben an, wenn het die ganze Welt bekommt, ist mit, also ganz ehrlich.

00:57:17: Die ganze Nation kennt ihn schon. Die ganze Nation kennt ihn schon. Da kannst du mal sagen, die Texte

00:57:24: waren hohl, hör dir das Album an von Rockpol, das ist nicht schlechter. Ja, also die Rhymes sind

00:57:30: sehr auf dem Tablett präsentiert, das muss man schon sagen und im Frühwerk wird es nicht besser

00:57:34: gewesen sein bei Rockpol, vor allem wenn er dann noch gestresst aus der NVA rauszieht,

00:57:39: noch die Jacke, die die Militärjacke noch offen hat und so, jetzt gib mir das Scheiß Mikrofon

00:57:45: und dann ist es nicht mehr. Ja, genau. Wir haben auch demokratisch abgestimmt, also bis

00:57:49: insoweit ich hab gesagt, wir singen jetzt diesen neuen Song von Rockpol. "Runter mit dem Helm,

00:57:54: alle Stahlhelme sind scheiße" und los. Oh Gott, das stelle ich mir echt gut vor. Aber jetzt bitte

00:58:02: kommen doch endlich zu den Vorläufern der Prinzen. Ich warte schon so sehr auf die Herzbuben. Ja,

00:58:11: da sollte weder ihr noch Stefan enttäuscht werden, denn mit den Herzbuben nahm die Musikerkarriere

00:58:16: von Krumbigl und seinen Freunden richtig Fahrt auf. In der nächsten Folge hörte er wie aus den

00:58:21: Herzbuben aus der DDR die Prinzen wurden, die die Charts im Wiedervereint in Deutschland stimmten.

00:58:26: Wir schauen uns die Hits von damals ganz genau an und vor allem Stefan ist da ziemlich auf

00:58:32: Krawall gebürstet, wenn es um diese Songs geht. Freut euch auf die frühen 90er mit den Prinzen und

00:58:37: mit uns in der nächsten Folge Giganten von Gestern.

00:58:40: [Musik]

00:58:50: [Paket]

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