Phil Collins (3/4) – Die goldenen Jahre 1985-1989

Shownotes

Der Gipfel des Erfolgs von Phil Collins: In dieser Folge nehmen euch Stefan und Jonas mit in die zweite Hälfte der 80er-Jahre. 1985 bis 1989 erlebte der Ausnahmemusiker seinen Zenit – mit Welthits wie „Sussudio“, „Another Day in Paradise“ oder dem Genesis-Klassiker „Invisible Touch“. Diese Episode beleuchtet die erfolgreichste Phase von Collins’ Karriere mit spannenden Hintergrundinfos, persönlichen Anekdoten und jeder Menge Emotionen: Die Phil Collins Story – Teil 3 bei GIGANTEN VON GESTERN.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Wir erklimmen den Gipfel des Erfolgs mit Phil Collins und natürlich mit euch.

00:00:04: In Folge 3 der Phil Collins Story geht es um den absoluten Karrierehöhepunkt des Musikers.

00:00:10: Mitte bis Ende der 80er Jahre hat er ja einen Hit nach dem anderen rausgehauen, egal ob

00:00:14: als Solo-Künstler mit "Susuzio" oder "Another Day in Paradise" oder mit seiner

00:00:19: Band "Genesis".

00:00:20: Da kamen Hits wie "Invisible Touch".

00:00:22: Wir besprechen diese erfolgreiche Phase mit jeder Menge Hintergrundinfos und erzählen

00:00:27: auch unsere ganz persönlichen Geschichten zu diesen Songs.

00:00:30: Ja, da wird's auch mal emotional.

00:00:33: Ja, das tut jetzt auch mal weh.

00:00:35: Aber da ist der Phil Collins und der hat den Song dafür geschrieben.

00:00:40: Und diese vier Minuten 30-DD-Song dauert, die stehen wir jetzt gemeinsam durch.

00:00:45: Herr Aufhitz, was uns ich werde jetzt?

00:00:47: Ich bin jetzt kurz davor, ich werde jetzt echt sentimental.

00:00:50: Macht euch bereit für große Gefühle und große Hits bei dieser dritten Episode über Phil

00:00:55: Collins hier bei den Giganten von gestern.

00:00:58: Giganten von gestern, yeah.

00:01:02: Kommst du jetzt endlich ins Jahr '85, wo das beste Phil Collins-Album aller Zeit?

00:01:10: Ja, ich bin noch beim Jahreswechsel '84, '85, das dürfen wir auch nicht vergessen.

00:01:14: Wir alle kennen die Weihnachts-Charity-Songs "Do They Know It's Christmas" ist ein ganz

00:01:20: großer davon, Band-Aid.

00:01:22: Und da war Phil Collins mit dabei.

00:01:25: Und hat auch bei den Live-Aid-Konzerten in Wembley und Philadelphia teilgenommen.

00:01:31: Ganz skandal, wenn er da nicht dabei gewesen wäre, da waren ja alle großen und er war

00:01:34: ja damals dann schon ein ganz großer Musik-Business.

00:01:37: Aber ich krass finde, er hat dann auch Schlagzeug gespielt, und zwar bei Eric Clapton, als der

00:01:41: auf Welttonie gegangen ist 1986.

00:01:44: Na ja.

00:01:45: Der macht das für die Musik?

00:01:46: Ja, und wenn du ein großer Musiker bist und einen guten Schlagzeuger bist, dann fragst

00:01:52: du Phil Collins, hast du Bock, hast du Zeit?

00:01:54: Ja.

00:01:55: Aber hilf mir kurz, "Do They Know It's Christmas", hat er da auch gesungen oder saß er nur am

00:02:00: Schlagzeug?

00:02:01: Ah, geben wir halt den Song durch.

00:02:04: Also ich habe es jetzt gerade nochmal nachgeguckt, tatsächlich, Phil Collins singt nicht bei

00:02:10: "Do They Know It's Christmas", er spielt das Schlagzeug, der ist rein instrumental in

00:02:15: die Nummer involviert.

00:02:16: Krass, oder?

00:02:17: Ja, es ist auch verrückt, er zeigt wieder, wie er sich sieht.

00:02:21: Er war damit zufrieden, da waren die größten englischen Stars, die England hatte, zu

00:02:28: der Zeit waren in einem Studio, da hat jeder eine Zeile gesungen, unter der Leitung von

00:02:33: Bob Geldorf.

00:02:35: Bono war da, alle haben gesungen bei "Do They Know It's Christmas", aber Phil Collins

00:02:39: war damit zufrieden, dass er das Schlagzeug spielt.

00:02:41: Was natürlich für die Fans, für dich wurscht es, weil du hörst die Songs, du hörst den

00:02:47: Song und hörst die Stimmen raus, wer singt welche Zeile, ah, das ist Lionel Ritchie,

00:02:52: ah, das ist George Michael, ah, das ist Bono, aber Phil Collins hörst du nicht, weil wer

00:02:56: achtet aufs Schlagzeug?

00:02:57: Krass, oder?

00:02:58: Ja.

00:02:59: Und gleichzeitig meine ich daraus auch eine Charaktereigenschaft zu lesen, dass der kein

00:03:04: so ein Ego-Typ ist, der muss nicht am Mikro zu hören sein, der muss sich da nicht in

00:03:10: der Form verewigen, den geht es um die Sache, um den Song.

00:03:13: Das passt perfekt in die Geschichte, also es ist total nachvollziehbar, es geht gleiche

00:03:17: Situation wie bei Genesis, als Peter Gabriel aufgehört hat, wer singt, Phil hat nicht

00:03:23: gesagt, ich könnte es machen, sondern die anderen haben irgendwann gesagt, singt du

00:03:26: mal, das klingt ja geil, mach du es doch, Phil.

00:03:30: Krass, oder?

00:03:31: Wahnsinn.

00:03:32: Also das noch zum Jahreswechsel und jetzt sind wir 1985, die große Veröffentlichung

00:03:37: des Albums "No Jacket Required".

00:03:40: Da hat meine Zeit als Phil Collins Hardcore-Fan angefangen.

00:03:44: Mit 15.

00:03:45: Mit 15.

00:03:47: Dieses Album, das weiß ich noch, das hatte ich da wirklich, die Platte, da ist ja der

00:03:52: Kopf von Phil Collins riesengroß drauf.

00:03:55: So ein roter, oder?

00:03:57: Ja, so ein rotes Licht, auch wieder so bedrohlich, schon von dem Licht her und von der ganzen

00:04:03: Erscheinung, aber da bin ich in den Platten laden und habe dieses Album gekauft und habe

00:04:09: das durchgehört.

00:04:10: Also das ist für mich, bis heute dieses Album kannst du durchhören, immer und immer und

00:04:15: immer und immer wieder, es wird nicht schlechter.

00:04:18: Ein zeitloses Album für mich persönlich, das Beste von Phil Collins sowieso.

00:04:25: Und wenn du mich heute fragst, welches Album würdest du jederzeit hören wollen, dann

00:04:30: ist es auf alle Fälle "No Jacket Required".

00:04:32: Ich finde das großartig wirklich.

00:04:34: Ja, geiles Album und riesen Hitzwaren da drauf.

00:04:39: Also, die läuft ja heute noch im Radio.

00:04:41: Wir haben es vorhin schon kurz anklingen lassen, Suss, Suss Studio.

00:04:45: Was ich erst sehr, sehr viel später erfahren habe, gibt gar keinen Sinn.

00:04:50: Also alle haben sich immer gefragt, was heißt das und Phil Collins selber gesagt, nichts.

00:04:54: Ich habe irgendwas gebraucht, was da irgendwie draufpasst auf den Rhythmus und ich hatte

00:04:59: den Text, aber da war halt diese Zeile, dieses leere Ding und dann habe ich mit dem Schlagzeug

00:05:07: gesagt, was mache ich, Suss, Suss, Suss Studio, das klingt geil, Lass es uns Suss Studio nennen.

00:05:15: Ich habe das immer so interpretiert, dass er so ein bisschen schüchtern ist, weil er

00:05:19: stammelt es ja auch manchmal, er variiert es ja im Laufe des Songs.

00:05:23: Suss, Suss Studio macht diese Pause ein bisschen anders.

00:05:26: Ich dachte, es ist über ein Mädchen, was er im Kopf hat und das aber ganz verschossen

00:05:31: ist.

00:05:32: Und ich dachte so, dass er an die denkt und dann so ein bisschen, jetzt kriegt man die

00:05:35: Worte nicht draus, wenn man sie ansprechen will.

00:05:37: Das war meine Interpretation immer von Suss, Suss Studio.

00:05:41: Ja, stimmt.

00:05:42: Ich habe auch irgendwie irgendwie, wenn du schon drei Bier drinnen hast, so ein leichtes

00:05:45: Stottern.

00:05:46: Fast so.

00:05:47: Suss, Suss Studio.

00:05:48: Hey, ich bin der Phil, weißt du?

00:05:51: So.

00:05:52: So, geschüchtern.

00:05:53: Ach, süß.

00:05:54: Ich bin im Studio und mach Suss Studio.

00:05:56: Was ich lustig finde an dem Song ist diese Zeile, wo er sagt, I'm too young, my life

00:06:02: has just begun, Suss, Suss Studio, 85, da war er 34, also so ungefähr in dem Alter, dem

00:06:11: ich jetzt bin.

00:06:12: So wie du heute.

00:06:13: My life has just begun, das finde ich cool, 30 somethings können sich noch ganz jung fühlen

00:06:18: bei diesem Song.

00:06:19: So.

00:06:20: Finde ich geil, wie er es mit seinen Geheimrats-Ecken sieht.

00:06:22: Ja, Suss Studio ist ja auch der erste Song, damit geht das Album ja gleich los.

00:06:27: Okay.

00:06:28: Flowing, Seite A, erster Song, Suss Studio und dann kommt One More Night und dann kommt

00:06:35: Don't Lose My Number und dann der letzte Song auf dem Album, ich glaube, ich hatte ja die

00:06:42: Schallplatte und Schallplatten musste man ja umdrehen, da liefen ja 4, 5 Songs und dann

00:06:48: musstest du ja dann wie die Tonnadel zurück, dann musstest du die Platte umdrehen und du

00:06:54: konntest ja auch immer an der Länge, also an der Breite dieser Rillen, konntest du ja

00:06:59: immer sehen, wie lange die Songs sind und der letzte Song auf dem Album ist eine ganz

00:07:04: breite Spur, der ist glaube ich fast 6 Minuten lang oder zumindest 5,5 und der letzte Song

00:07:10: ist Take Me Home und das ist gar kein großer Hit, nie gewesen, aber für mich wieder muss

00:07:19: ich sagen, wieder fast wie in The Ayrton Night, ein Song, der sich aufbaut, der immer breiter

00:07:27: wird, immer mehr Raum einnimmt, immer mehr Power entwickelt und am Ende dann in einem

00:07:33: gigantischen Hook-Finale endet, du hörst nicht mehr auf diesen Referenz zu singen, Take

00:07:40: Me Home, Take Me Home, irre, irre, eine Wahnsinnsnummer.

00:07:45: Also für mich ist die große Nummer von dem Album "Don't Lose My Number", ich finde

00:07:51: dieses Billy, Billy, don't you lose my number, das Lied hat in mir was ausgelöst, kurz nach

00:07:59: dem Abi, bin ich mal eine Zeit lang nach Costa Rica gegangen und hatte diesen Aufbruch

00:08:04: und natürlich hast du deine Freunde in Deutschland und die sind auch liebgewinner, das klingt

00:08:09: für mich wie so eine Reise, du brichst jetzt auf, du startest etwas Neues, aber hier hast

00:08:15: du meinen Nummer, wenn du mich brauchst, da bin ich da, so habe ich das interpretiert

00:08:21: und das greift es für mich auf, etwas Neues startet, ein neues Abenteuer beginnt, aber

00:08:25: wir beide, Billy und ich bleiben in Verbindung.

00:08:28: Mein Gott, bist du ein sensiiler Mensch, ich habe das so interpretiert, du verteilst

00:08:33: Visitenkarten mit deinem Telefonnummer drauf und sagst, don't lose my number, aber ist

00:08:39: Billy für dich eine Frau oder einen Mann?

00:08:42: Frau, ganz eindeutig eine Frau, ich weiß aber nicht, worum sie in dem Song geht, ich habe

00:08:46: es nie übersetzt, aber für mich ist Billy natürlich eine Frau, don't lose my number,

00:08:50: ich habe wirklich gedacht, Phil Collins sitzt an einer Bar, trinkt, muss nach Hause, warum

00:08:56: auch immer, gritzelt seine Nummer auf, ein Bierdeckel schiebt ihn, der Billy rüber, mit

00:09:01: der er sich unterhalten hat, er sagt, hier Billy, don't lose my number.

00:09:04: Ich glaube, es bleibt Frage, ich habe jetzt gerade auch nochmal nachgelesen, das hat er

00:09:09: nie aufgeklärt, er hat auch selbst gesagt, Phil Collins versteht die Handlung des Songs

00:09:14: selbst nicht so richtig und damit ist auch nicht geklärt, ob Billy ein guter Kumpel ist

00:09:19: oder ob Billy, das geht ja im amerikanischen glaube ich auch, eine Frau ist, der ihr sein

00:09:24: Nummer zusteckt, interessant.

00:09:26: Natürlich geht es auch, es geht auch Billy Eilish, Billy Eilish genau, weil Billy ist

00:09:31: vollkommen richtig.

00:09:32: Er ist ein gängiger Name.

00:09:33: Ja, aber er sagt ja auch irgendwie so was, Rennen um dein Leben oder so was in dem Text,

00:09:39: für mich hat es immer so was Abenteuerliches gehabt.

00:09:42: Ich sage ja, wir landen an dem Punkt, an dem wir schon sehr oft waren in diesem Podcast,

00:09:46: mein Lieber Jonas, du bist halt der intelligente Übersetzer, du hast ja schon als siebenjähriger,

00:09:54: hast du dich ja so mit den Texten von Reinhard May auseinandergesetzt, auseinandersetzen

00:09:58: müssen.

00:09:59: Ja, genau.

00:10:00: Später hast du die Prinzen durchinterpretiert bis zum bitteren Ende.

00:10:04: Das war jetzt nicht so intellektuell, aber ja.

00:10:07: Und ich bin halt eher so der dumfe Typ, ich sage oh, guter Rhythmus, gutes Schlagzeug,

00:10:13: toller Gesagen, eingängige Nummer, sing ich mit, ich habe bis heute nicht ein einziges

00:10:19: Mal übersetzt, worum geht es in Billy Don't Lose My Number.

00:10:23: Also Don't Lose My Number habe ich noch übersetzt, verliere meine Nummer nicht, Billy, that's

00:10:28: it.

00:10:29: Aber mich hat genau das dann interessiert, warum soll er die Nummer nicht verlieren

00:10:32: oder sie.

00:10:33: Ja.

00:10:34: Also für mich war Billy nämlich immer ein Mann, es war für mich ein Kumpel oder jemand,

00:10:39: weißt du so, wenn alle Stricke reißen, dann ist Billy, vielleicht ist das die Genialität

00:10:44: von Phil Collins.

00:10:45: Geile.

00:10:46: Du interpretierst einen Mann rein, weil du aufbrichtst zu neuen Abenteuern, ich interpretiere eine

00:10:50: Frau rein, weil ich dumm bin und sage, na ja, wahrscheinlich eine Nummer auf dem Bierdeckel

00:10:53: geschrieben.

00:10:54: Jemand anders interpretiert seinen Hamster rein, weil Billy ist gestorben und der musste

00:10:58: Billy begraben und hat die Nummer mit ins Grab gelegt und hat gesagt, Don't Lose My Number.

00:11:02: Also we don't know, keiner kann es beweisen, vielleicht kann es einer beweisen, dann schreibst

00:11:07: uns bitte rein oder ihr könnt ja auch gerne kommentieren und könnt schreiben, wie ihr

00:11:11: Billy Don't Lose My Number interpretiert.

00:11:13: Genau.

00:11:14: Das würde mich auch interessieren, weil wenn das Werk so offen ist und Phil Collins

00:11:18: auch sagt, so ganz genau weiß er gar nicht, was er mit dem Text sagen will oder vielleicht

00:11:22: will er es uns auch allen offen lassen, dann würde mich echt interessieren, wenn ihr da

00:11:27: eigene Interpretationen habt, was der Song für euch bedeutet oder andere Songs von

00:11:31: Phil Collins.

00:11:32: Jetzt kann ich den Song nie mehr hören, jetzt muss ich den immer übersetzen, jetzt will

00:11:38: ich immer wissen, worum geht's da.

00:11:40: Du hast mir den Song voll.

00:11:43: Ja, aber geiles Album, also wurde auch mit Grammys überhäuft kommerziell super erfolgreich.

00:11:51: Ich glaube, das ist sein erfolgreichstes Album, das er je gemacht hat.

00:11:54: Haben wir da Chartplatzierungen?

00:11:56: Ja, natürlich.

00:11:58: Es ist sogar unter den, glaube ich, 50 meistverkauften Alben in Deutschland aller Zeiten.

00:12:05: Ja.

00:12:06: Habe ich gelesen, No Jacket Required war Platz 1 in Deutschland, Platz 1 in der Schweiz,

00:12:11: Platz 1 in der UK, in den US und in vielen anderen Ländern, Achtung, nur, ja bitte,

00:12:18: in Österreich, hat es bloß auf Platz ÖF geschafft, ist Schluchten, Schäße, das darf doch

00:12:25: nicht wahr sein, 123 Wochen in den Schads in Amerika, 177 Wochen in den Schads in England

00:12:32: und gewähr der 17 Wochen in Österreich, das kann doch nicht sein, bitte, was ist los?

00:12:37: Die haben Peter Cornelius gehört, ich will meine Schwachele anhalten.

00:12:42: Die haben die Nummer von Billy, haben es gesucht und haben es nicht gefunden.

00:12:47: Billy.

00:12:48: Die haben es nicht verstanden, die ÖSies.

00:12:52: Schade.

00:12:53: Das ist ja so gute Sachen drauf, auch One More Night, diese große, bekannte Ballade, also

00:12:58: er hat ja später sehr viele, ja, One More Night.

00:13:02: Warst du da immer noch in Costa Rica?

00:13:04: One More Night?

00:13:07: Ja.

00:13:08: Kein Kommentar.

00:13:09: Okay.

00:13:10: Das frage ich auch nicht weiter nach.

00:13:12: Yeah man, just, also no jacket required, dein, das beste Album.

00:13:16: Ja, und ich glaube, ehrlich gesagt, so langsam habe ich den Eindruck, das ist ein Album,

00:13:21: das Phil Collins für dich gemacht hat, weil erst warst du in Costa Rica, dann lösen

00:13:25: mein Name dann, One More Night, mit wem auch immer in Costa Rica und das Album ended mit

00:13:31: Take Me Home.

00:13:32: Take Me Home und dann war ich wieder hier, ja, in Germany.

00:13:34: Also is no jacket required, eigentlich spiegelt das Album deiner Jugend wieder.

00:13:40: Ja, meine Biografie, da haben wir es von Phil Collins vertont, es wäre mir eine Ehre.

00:13:45: Hey, gleich geht es weiter, aber ganz, ganz wichtig, folgt dem Podcast, jetzt direkt

00:13:49: auf Spotify, Apple Podcast oder wo ihr uns sonst so hört, einfach den Button aktivieren

00:13:54: und lasst auch gerne eine Bewertung da, natürlich fünf Sterne und schreibt uns den kurzen Kommentar

00:13:59: zur Folge.

00:14:00: Zum Beispiel, welchen Musikstar sollten wir im Podcast als nächstes besprechen, das bringt

00:14:04: uns eine Menge.

00:14:05: Also bitte folgen, bewerten, kommentieren, jetzt gleich und dann geht es auch schon wieder

00:14:09: zurück zur Folge.

00:14:11: Ich möchte noch ergänzen, Gastmusiker auf diesem Album waren Sting, bei dem Song Long

00:14:17: Long Way to Go und jetzt kommt's und Peter Gabriel, der bei Take Me Home künstlerisch

00:14:27: mitgewirkt hat.

00:14:28: Sein alter Genesis Band-Kumpel, wo man meinen könnte, Peter Gabriel hat die Band mehrere

00:14:34: weniger im Streit verlassen, aber schon ein paar Jahre später hat er bei seinem Kumpel

00:14:39: Phil Collins auf dem Album bei diesem Wahnsinns Song Take Me Home mitgemacht und noch was,

00:14:44: das Album wurde 1985 zum ersten Mal parallel als LP und als CD veröffentlicht.

00:14:53: Das war das erste?

00:14:54: Ja, also ich weiß nicht, ob es das erste der Musikgeschichte war, aber es war so die

00:14:57: Zeit, wo man gesagt hat, es gibt eine neue Technik und dann kam das Ding als LP und auch

00:15:02: als CD raus und die CD hat ein zusätzliches Lied drauf, weil man natürlich wollte, dass

00:15:10: die Leute sagen, ich kaufe mir das Album, weil als CD, da ist noch ein Song mehr drauf.

00:15:15: We said hello, goodbye, ist nur auf der CD-Fassung drauf, auf meiner Schallplatte ist es gar

00:15:21: nicht drauf.

00:15:22: Das ist ja eine Frechheit.

00:15:23: Ich habe das Song gebracht, aber ich finde es krass, dass Peter Gabriel da noch mal

00:15:27: mitsinkt.

00:15:28: Wenn man mitsinkt, weiß ich nicht, oder mitwirkt.

00:15:31: Ehrlich gesagt, wir haben ja vorhin darüber gesprochen, wie Genesis ging mit Peter Gabriel

00:15:35: und wenn du dir Take Me Home anhörst, es ist schon ein sehr künstlerischer Song wieder.

00:15:39: Progressiv, ja.

00:15:40: Also mich überrascht es nicht, dass er bei dem Song irgendwie künstlerisch wieder an

00:15:45: Bord war.

00:15:46: Und das spricht auch wieder für Peter Gabriel, dass er die Größe hat, dann bei Phil Collins

00:15:54: mitzuwirken, der hätte auch sagen können, ja geil, ich habe diese Band aufgebaut, ich

00:16:00: war der Liedsänger, wir hatten Erfolg, aber nicht diesen Mega-Erfolg, der dann gekommen

00:16:04: ist, als Phil Collins gesungen hat und der hätte ja auch die beleidigte Leberwurst spielen

00:16:09: können.

00:16:10: Nein, was er macht, ist sagen, ja, ich unterstütze auch den Phil Collins sogar noch bei seinen

00:16:14: Solo-Projekten, mache ihn noch größer.

00:16:16: Für mich klingt es wirklich, also waren die damals einfach so eine wahnsinnig musikverliebte

00:16:24: Crowd irgendwie, da gab es nicht so viel Night und so und Miskunst, sondern jeder hat seinen

00:16:30: Weg gefunden, ich meine Peter Gabriel hat das Sledgehammer, das war glaube ich auch 84

00:16:33: oder so, der war ja selber, die war on top.

00:16:36: Und da hat jeder so ein bisschen, hat dem anderen geholfen und die waren sich alle wohlgesonnen.

00:16:43: Da ging es nicht darum, wer hat den größeren Hit von uns, sondern da hat jeder sein Ding

00:16:46: gemacht und zusammen haben sie die Musikwelt dominiert.

00:16:50: Ja, was man noch anmerken kann, 1984 hat dann Phil Collins auch auf seine zweite Ehe

00:16:58: eingelassen, mit Jill Tableman, Amerikanerin, Schauspielerin, Architektin, Business Lady,

00:17:05: da kam dann auch später 1989 eine gemeinsame Tochter, Lily Collins, die ist heute Schauspielerin

00:17:11: und Model, die ist genauso alt wie ich, hat sie noch nicht kennengelernt, aber Lily, Lily,

00:17:18: don't you lose my number, it's just like a remix.

00:17:24: Aber das sage ich schon mal jetzt voraus, die Ehe hielt etwas länger als die erste, aber

00:17:31: nach zwölf Jahren 1996 war sie zu Ende, angeblich auch aufgrund der Affären, die Phil Collins

00:17:39: hatte, war halt nicht der treueste und jetzt kommt die Beziehung, das hätte ich von Phil

00:17:45: Collins nicht erwartet, der hat sie, das war auch noch voll neunziger, per Fax beendet.

00:17:51: Na klar, es gab noch keine WhatsApp, also hat er den Fax geschickt, aber jetzt also Affären

00:18:01: mit Phil Collins, da kannst du mal sehen, dass Erfolg und erfolgreich bist kannst du alle

00:18:05: haben.

00:18:06: Weil ich mein, Phil Collins ist eher so der Typ, wo du sagst, Mensch, du hast nur einen

00:18:10: halben Pullover im Bauchnabel, also so der Sex Gott, es strahlt ja jetzt nicht aus.

00:18:17: Ich meine, jetzt muss sich jeder top aussehen oder bildschön sein, um Affären zu haben,

00:18:22: das will ich damit nicht sagen, aber dass Phil Collins auch so als Typ so der ist, der

00:18:28: da alles abgegrast hat.

00:18:29: Also er hat selbst gesagt, was er da gemacht hat, ist ein schlimmer Fehler, er hat sich

00:18:34: auch selbst als Bastard bezeichnet, also er hat es auch eingeräumt, ich mein, dann irgendwie

00:18:40: so ne zwölfjährige Ehe per Fax zu beenden, ist nicht die feine englische Art, aber was

00:18:46: du gerade sagst, zu der Attraktivität von Phil Collins, also ich würde dir auch recht

00:18:51: geben, später dann auch gerade so in den 90ern ist er für mich eher so ein lieber Papa

00:18:57: vom kurzen Eindruck, aber wenn du in der anderen Schlagzeug in den 80ern siehst und diese

00:19:05: Energie siehst, die er freisetzt, ja, der hat seine Geheimratzecken, aber der hat

00:19:11: ich auch, ich finde, der hat was Attraktives, also das ist kein Supermodel, aber der hat,

00:19:17: wenn der seine Musik spielt und sich da ausdrückt, dann kann ich mir schon vorstellen, dass

00:19:22: sich da eine Frau in ihn verguckt.

00:19:24: Also seitdem du dieses Taylor Swift-Armbändchen trägst, erlebe ich völlig neue Seiten an

00:19:29: dir, Jonas, ganz ehrlich.

00:19:30: Ich hoffe, meine Frau hört diese Folge nicht, nicht, dass die...

00:19:33: Also ich werde ja oft falsch verstanden, jetzt kriege ich gleich wieder hier Hassnachrichten,

00:19:39: weil ich irgendwie sage, Phil Collins ist ein hässlicher Typ und er darf keine Frau haben.

00:19:43: Ich weiß, was Männer ausstrahlen können und sie müssen nicht wie ein Model aussehen,

00:19:48: um Frauen zu begeistern.

00:19:49: Also wie hat denn Phil Collins eine Affäre angefangen?

00:19:53: Auf Tournee gehe ich davon aus.

00:19:55: Ich gehe davon aus, ich glaube auch, dass, ich meine, der war Nummer 1 in so vielen Ländern

00:20:01: omnipräsent, dieser Erfolg ist attraktiv, wenn du dich in diese Musik verliebst, verliebst

00:20:07: du dich vielleicht auch in den Mann oder das, was du in den Mann hineinprojektierst?

00:20:12: Das hast du schön gesagt, das muss man so stehen lassen.

00:20:15: Ja.

00:20:16: Punkt.

00:20:17: Ja, Punkt.

00:20:18: Case closed, haben wir geklärt, oder?

00:20:19: Kann ich nichts mehr zu sagen, kann ich nur noch mit einem Schluck Champagner zum

00:20:22: Wohl?

00:20:23: Manchmal muss ich sagen, Jonas, begeisterst du mich?

00:20:29: So, das ist zu Ende gegangen, aber wir waren ja noch musikalisch, waren wir ja noch in

00:20:35: den 80ern.

00:20:36: Moment, ich möchte eins sagen, was unbestritten ist, wenn man sich diese die 80er anschaut

00:20:41: und das Leben von Phil Collins anschaut, ich glaube, der hat sein Leben geführt wie eine

00:20:46: Firma, so wie man jetzt sagt, Donald Trump führt Amerika wie eine Firma und nicht wie

00:20:53: ein Land.

00:20:54: Ich würde jetzt aber Phil Collins ungern mit Trump vergleichen.

00:20:57: Nein, nein, nein, es geht mir auch nicht um die Personen, sondern es geht mir um die

00:21:00: Art, wie man ein Leben organisiert.

00:21:03: Und wenn ich höre, Phil Collins ist auf Tournee mit seinem Number 1 Album "Now

00:21:10: Jacket Required" während er auf Tournee ist, schreibt er bereits den nächsten Weltitz

00:21:16: zu dem Film "White Nights", nämlich "Separate Lives".

00:21:21: Parallel dazu hat er Affären mit diversen Frauen und beendet seine Ehe mit einem Fax.

00:21:27: Was sagt ihr das?

00:21:29: Moment, die Affären waren wahrscheinlich damals schon, dass er die Ehe beendet hat, das war

00:21:33: erst in den 90ern, 96, die haben schon zwölf Jahre durchgehalten als Ehepaar.

00:21:37: Ach so, okay.

00:21:38: Ja, ich glaube, dass der einfach, der hat keine, gibt es eigentlich Geschichten irgendwie

00:21:44: zu Drogen-Geschichten, weil heutzutage würde man sagen, der war sicher, ja, ja, können

00:21:49: wir auch gerade drüber sprechen.

00:21:50: Ich habe jetzt nichts über Kokain oder anderes gehört, aber ja, Alkoholismus, der war ganz

00:21:57: krass, alkoholkrank, aber erst im höheren Alter, ne?

00:22:01: Ja, das war dann nach der dritten Ehe, 2008 war die Scheidung und da scheint es mit der

00:22:08: Alkoholsucht so richtig Fahrt aufgenommen zu haben und da hat er 2008, da war der Mitte

00:22:14: 50.

00:22:15: Da ist er zum Alkoholiker geworden und das muss richtig krass geworden sein, also dann

00:22:20: wirklich, also morgens auch schon Alkohol den Wodka aus dem Kühlschrank genommen und ich

00:22:25: glaube, da gab es so einen Erweckungsmoment mit seinen Söhnen, die haben gemeinsam Urlaub

00:22:29: gemacht irgendwo in der Karibik und der muss sich da so abgeschossen haben, dass der in

00:22:34: ein Krankenhaus eingeliefert wurde und musste richtig auf Intensivstation behandelt werden.

00:22:40: Also das war dann später, ich glaube, Medikamentenmissbrauch spielte da auch eine Rolle, das weiß

00:22:47: ich über das Thema Drogen bei ihm, aber wie gesagt, viel später in den 2000ern.

00:22:53: Auf alle Fälle hat der in den 80ern ein Leben auf der Überholspur geführt, alle wollten

00:22:58: was von dem, ich kann mir das schon gut vorstellen, der hat einen Hit nach dem anderen, alle Welt

00:23:04: weiß, Phil Collins ist gerade einer der angesagtesten Köpfe im Musikbusiness und du machst ein Film

00:23:10: und sagst, wer könnte denn ein Soundtrack-Song machen, wir fragen Phil Collins und nachdem

00:23:14: der ja Musik so liebt und das ja nicht als Arbeit wahrscheinlich gesehen hat, sondern

00:23:19: als das, was er ist, nämlich ein guter Musiker, hat er wahrscheinlich auch so nichts hineingesagt,

00:23:25: er hat alles gemacht, alles.

00:23:27: Er hat auch wahrscheinlich zu den Frauen nicht hineingesagt anscheinend.

00:23:31: Zwischen, zwischen zwei Nummer eins hits.

00:23:34: Ja, zwei Nummer eins hits, 1986, erstmal das Duett, mega Nummer, mit ...

00:23:40: Philipp Bailey. "Easy Lover".

00:23:42: Auch noch. Das ist ja wiederum auf gar kein Wilcollins Album drauf.

00:23:45: Nummer 1 in den USA.

00:23:48: Das "nebenher" haben wir schon.

00:23:50: # She's an easy lover.

00:23:52: Nebenher haben wir '85 noch Frida, die von Abba.

00:23:56: Ja.

00:23:57: Die auch gesagt hat, aber ist nicht mehr.

00:23:59: Aber was macht man jetzt?

00:24:01: Hat er gesagt, schreibt ihr ein Song und Spielschlagzeug.

00:24:04: # I know there's something going on.

00:24:06: Das war '85.

00:24:08: Ich wusste nicht, dass Wilcollins dahinter steckt.

00:24:11: Das ist Wilcollins "Armen Schlagzeug" und geschrieben.

00:24:14: Geil. Ja.

00:24:15: Auch da wieder.

00:24:16: Wilcollins hätte auch sagen können, das ist 'ne Schlagzeugnummer.

00:24:20: Das wird 'n Hit, den seh ich doch selbst.

00:24:23: Und dass er sagt, ne, wie Frida.

00:24:25: Ja, da kam die, ich sag doch, da kam.

00:24:27: Das war, glaub ich, von Frida, der einzige Solo-Hit, den die hatte, oder?

00:24:31: Abba hat sich, wann haben die sich aufgelöst, '81, '82, irgendwas.

00:24:35: So gesagt, jetzt manchmal zwei Jahre nix.

00:24:37: Und dann wurde's halt sehr ruhig.

00:24:39: Die Jungs von Abba haben schon gesagt so,

00:24:42: wie können wir das Ding weitervermarkten?

00:24:45: Und die Mädels waren erst mal die andere.

00:24:47: Die Blonde von Abba hat ja gesagt, ich mach erst mal gar nix.

00:24:51: Ich bin durch.

00:24:52: Und die Frida hat gesagt, ich will Musik machen.

00:24:55: Ich frag mal Wilcollins.

00:24:56: Dann hat Wilcollins, wie immer, nicht nein gesagt.

00:24:59: Dann hat gesagt, Mama, ich, dass dir das nicht aufgefallen ist.

00:25:03: Ja, dann gehen wir mal den Anfang an.

00:25:05: Nee, es macht jetzt alles Sinn, aber ich wusste das einfach nicht.

00:25:09: Jetzt wurde mir gesagt, es macht total Sinn.

00:25:12: Natürlich wieder ein hammer Schlagzeug, ne?

00:25:14: Aber das ist auch spannend, wenn so ein Schlagzeug ein Song schreibt,

00:25:18: dass er das Schlagzeug so prominent einsetzt.

00:25:21: Gitarist wäre da ganz anders rangegangen, wahrscheinlich.

00:25:24: Na ja, auf der anderen Seite ist das Schlagzeug das Soundlogo,

00:25:28: wie in jedem Jason DeRulo-Hit.

00:25:30: Jason DeRulo.

00:25:31: So weißt du, wenn das Schlagzeug kommt, oh, Wilcollins.

00:25:35: Damals hat man das nicht so groß, heute weißt man's.

00:25:38: Der Song lebt durch den Beat.

00:25:39: (Klopfen)

00:25:40: Fast bedrohlicher, terminatormäßige Musik.

00:25:44: Alles Wilcollins.

00:25:45: Geil.

00:25:46: Und er hätte ihn, finde ich, auch selber singen können.

00:25:49: Ja, sag ich ja.

00:25:50: Also, das Ding wäre genau so erfolgreich geworden,

00:25:54: wenn der Sänger Wilcollins gewesen wäre, nicht wieder.

00:25:58: Am Ende vielleicht sogar noch erfolgreicher.

00:26:00: Dann zu hören, ob er den mal live performt hat,

00:26:03: also selbst mal gesungen hat.

00:26:05: Wer dich dazugehört, hab ich gedacht,

00:26:08: hat er auf irgendeinem Konzert mal 'n Tata nicht ...

00:26:11: Ich hab's nicht live erlebt, ich hab ihn drei oder vier mal gesehen.

00:26:14: Weiß aber nicht, ob's das nicht gemacht hat, kann ich nicht sagen.

00:26:18: Ja, und dann auf jeden Fall im selben Jahr '86,

00:26:21: das Duett, noch mal ein Duett, "Separate Lives" mit Marilyn Martin.

00:26:25: Auch wieder Nummer eins in den USA.

00:26:28: Also da lief's ja richtig gut.

00:26:29: Ja, ist aber auch wieder wirklich eine Hammerballade.

00:26:33: Und hat auch wieder ...

00:26:34: Also, Wilcollins hätte in zu der Zeit auch ...

00:26:38: Ich sag immer, die Eierpreise jodeln können.

00:26:40: Die Leute sagten, "Oh, Wilcollins, es muss was sein."

00:26:43: Also, das ist schon so ein bisschen ...

00:26:46: Das war so die Zeit, "Wilcollins ist es", Punkt.

00:26:49: Man muss ja immer bei "Wilcollins" auch bei "Genesis" mit reingucken.

00:26:53: Liefender Hitz von "Genesis" parallel.

00:26:56: Was ist das? - 86?

00:26:58: Ja, also so, ich sag mal, Mitte der 80er.

00:27:01: Hm, könnte man sagen. - Ja, okay, ja.

00:27:03: Da gab's so ein Song, der irgendwie so ein kleines bisschen

00:27:07: vielleicht in Erinnerung geblieben ist,

00:27:10: der auch mit so einem Schlagzeug anfängt.

00:27:12: (Gemurmel)

00:27:13: 1986, stimmt, ich seh's gerade. Meist verkauftes "Genesis"-Album.

00:27:22: Da ist drauf "Into Deep", "throwing it all away".

00:27:26: "Tonight, tonight, tonight" und "Land of Confusion".

00:27:32: Wow, mit diesem mega Knetgummi.

00:27:35: Mit dem bahnbrechenden Video noch, mit Ronald Reagan als ...

00:27:39: Na klar.

00:27:40: Wie sind die "Spitting-Spotting-Image", das war so eine britische Serie.

00:27:46: Also, da ist so viel ...

00:27:49: so viel Material rausgekommen. - Ja.

00:27:52: Er hat sie nicht alle selber geschrieben.

00:27:54: "Genesis" ist immer nicht nur "Filcollins".

00:27:57: Ja, "Genesis" ist immer auch "Rutherford", der Tony Banks.

00:28:01: Es sind immer auch die Leute, die selber auch ein unglaubliches Gespür

00:28:06: für Hitz haben, ne? - Ja.

00:28:08: Aber das läuft ja alles parallel, "Filcollins" war auf Tournee.

00:28:12: Der stand jeden zweiten Abend irgendwo auf irgendeiner Bühne,

00:28:16: hat "Separate Lives" abgemischt, hat das "Genesis"-Album finalisiert.

00:28:20: Das heißt ja nicht, dass der die Songs, die alle geschrieben hat.

00:28:24: Aber das ist ja ein Prozess, dann hast du PR-Termine,

00:28:27: gibst Interviews, präsentierst das Video, drehst Videos.

00:28:31: Irre, was der für ein Lauf hatte in diesen Jahren.

00:28:34: Und was der für ein Output hatte, das schaffen ja die wenigsten,

00:28:38: die ihr Bandprojekt und ihr Soloprojekt gleichzeitig so am Leben halten.

00:28:42: Auf der anderen Seite, ich finde es bemerkenswert,

00:28:46: ein Maisverkauf des "Genesis"-Album über sechs Millionen Verkäufe.

00:28:51: Mhm.

00:28:52: Ich komme nicht in die Sphären, die "Filcollins" verkauft hat.

00:28:56: Ah, aber er hat gesagt, "Invisible Touch" ist sein Lieblingslead,

00:29:03: das Lieblingslead von "Filcollins" von "Genesis".

00:29:06: Ja? - Ever, ja.

00:29:07: Wow, ja, das ist auch eine gute Nummer.

00:29:11: Bin ich auch. - Auch wieder so positiv.

00:29:13: Ja. - Aber man muss dann auch sagen,

00:29:16: da ist von "Progressive Rock" und von diesem, sag ich mal,

00:29:20: eher experimentellen, nicht mehr so viel zu hören.

00:29:23: Deshalb haben sich ja auch einige oder ja,

00:29:26: wahrscheinlich sogar viele ehemalige "Genesis"-Fans

00:29:29: final verabschiedet als Fans von der Band.

00:29:32: Die haben ihre Band nicht wieder erkannt.

00:29:35: Wahrscheinlich so, als würden die "Peshmote" Volksmusik machen.

00:29:38: Da sagt man irgendwann, okay, war mal ein Abstecher,

00:29:41: aber macht ihr jetzt wieder das, was ihr früher gemacht habt?

00:29:44: Nein, ihr macht jetzt nur noch so Musik.

00:29:46: Und dann haben sich viele auch von "Genesis" verabschiedet.

00:29:49: Haben gesagt, es ist nicht mehr meine Musik.

00:29:51: Dafür ist eine andere, sehr viel größere, breite Masse dazugekommen.

00:29:55: Plus natürlich Radio.

00:29:58: Ja.

00:29:59: Also, diese Peter Gabriel "Genesis"-Nummern,

00:30:01: bei welchem Radiosender hörst du?

00:30:03: "Warten-Sendern", bei Rockstationen vielleicht.

00:30:06: Ja.

00:30:08: Bei speziellen Weekends, wo man sagt,

00:30:10: zur Musik-Mallensteine der Musikgeschichte, da läuft es.

00:30:13: Aber was läuft denn Montag, Dienstag, Mittwoch,

00:30:15: dann ist es auf Freitag? "Invisible Touch".

00:30:17: Na klar.

00:30:18: Aber man darf ja nicht vergessen, dass das den Grundstein gelegt hat

00:30:21: für dann diese späteren Erfolge von "Genesis".

00:30:24: Ja, aber ich kann schon Fans dieser Peter Gabriel Zeit verstehen,

00:30:28: die dann sagen, ja, mag sein, dass das Zeug erfolgreich ist.

00:30:32: Aber das ist nicht mehr "Genesis", nicht mehr mein "Genesis".

00:30:36: Progressive Rock, aber mega-erfolgreich.

00:30:39: Ja.

00:30:40: "Invisible Touch", großes Album von "Genesis".

00:30:43: Ich hab dann den nächsten Meilenstein,

00:30:45: wir hatten es vorhin schon angesprochen,

00:30:47: "Buster", dieser Film "88".

00:30:50: Und dann der nächste Meilenstein "Musikalisch",

00:30:52: was die Album angeht, ist dann das vierte Solo-Album "But Seriously".

00:30:57: Das ist wieder, das ist ... - 1989, ja.

00:31:00: Mein Geburtsjahr.

00:31:01: Das ist so unglaublich,

00:31:04: weil da war sich jetzt final die ganze Welt sogar österreich.

00:31:09: Ah, ja, schön, dass ihr jetzt auch dabei seid.

00:31:12: Das Album "Mess of Hans 1".

00:31:15: Und was ist die Auskopplung aus dem Album,

00:31:17: die den Song zur Nummer eins gemacht hat?

00:31:19: Und das Album zur Nummer eins gemacht hat?

00:31:22: "Another Day in Paradise".

00:31:23: Sozialkritisch.

00:31:25: Ist, glaub ich, auch eine neue Farbe im Werk von Collins?

00:31:29: Ja, es ist wieder ein sehr, sehr eingängiger ...

00:31:31: Da steht das Schlagzeug mal nicht im Vordergrund, ne?

00:31:34: Aber natürlich eine unglaublich gute ... - Mhm.

00:31:37: ... unglaublich schönere Freie.

00:31:39: Und auch sehr berührend, ne?

00:31:42: Nummer eins bei uns in Deutschland.

00:31:45: Nummer eins in der Schweiz.

00:31:47: Und in den USA, der wichtigste Musikmarkt.

00:31:50: Ja. - Das Ding hat sich ja verkauft.

00:31:52: 1,6 Millionen Verkäufe.

00:31:55: "Another Day in Paradise".

00:31:57: Kennst du noch die Cover-Version, die so Anfang der 2000er,

00:32:00: 2001 rum rausgekommen ist?

00:32:02: Ja, war's guter.

00:32:03: Von Brandy und ihrem Bruder, dessen Namen ich vergessen habe.

00:32:08: Ja. - Das war so ein bisschen die Hook aufgenommen

00:32:11: und dann so ein bisschen eher so im Hip-Hop-Style.

00:32:14: Sag jetzt nicht, dass das eine mega gute Interpretation war.

00:32:17: Ich fand sie damals ganz cool.

00:32:19: Ich meine, ich hatte die Maxi-CD.

00:32:21: Ja, hattest du natürlich ...

00:32:23: Ich kann mich dumpf dran erinnern.

00:32:25: Da war ich schon wieder beim Radio.

00:32:27: Wahrscheinlich hab ich's damals gespielt.

00:32:29: Aber du siehst, was aus der Version geworden ist

00:32:32: und was aus dem Original geworden ist.

00:32:34: Die spielen wir heute noch.

00:32:36: Man muss noch mal einsagen.

00:32:38: So ein Phil Collins-Album aus der damaligen Zeit.

00:32:41: Es ist ja häufig so, Künstler bringen Alben raus.

00:32:44: Da sind dann ein, zwei gute Nummern drauf.

00:32:47: Und von dem Rest hörst du nix.

00:32:49: Jetzt schau dir mal bitte wieder die Titelliste

00:32:51: von "But Seriously". - Ja, ich hab's sehr offen.

00:32:54: Die zweite Single, die ausgekoppelt wurde,

00:32:57: da krieg ich ja schon wieder Gänsehaut.

00:32:59: "I Wish It Would Rain Down".

00:33:01: Da war's Schlagzeug wieder da. - Geil!

00:33:03: Da war der Schlagzeug ganz dominant.

00:33:05: Da hab ich ja 'ne Geschichte dazu.

00:33:07: Das ist ja wie bei den ganzen großen Phil Collins-Hits.

00:33:10: Die waren nie weg.

00:33:11: Das heißt, als ich ein junger Mann war,

00:33:14: waren die ja auch im Radio.

00:33:16: Wir haben's in den vorherigen Folgen ja schon öfter anklingen lassen.

00:33:20: Wir beide haben uns kennengelernt.

00:33:22: Ich bin der konzentrierte Moderator bei Antenne Bayern

00:33:25: am Nachmittag damals.

00:33:26: Und ich kam in diesen Sender auszubildend als Voluntär.

00:33:30: Mhm.

00:33:31: Und hab dann in München gewohnt.

00:33:34: Das war mein erster Winter in München.

00:33:36: Und jeder, der in München wohnt oder damals gewohnt hat,

00:33:40: weiß, wie schwer es ist, eine Wohnung zu finden.

00:33:42: Ich weiß, es waren meine ersten Monate bei diesem Radiosender.

00:33:46: Und es lief auch bei Antenne Bayern "I Wish It Would Rain Down".

00:33:50: Mir hat der Song, ich hab den dadurch wieder im Gedächtnis gehabt,

00:33:53: hab den mir dann damals auch wieder auf meinen MP3-Player geladen.

00:33:57: Das muss im Winter 2010 gewesen sein.

00:34:00: Ich hatte, glaub ich, Übergangsweise in einem Studentenwohnheim

00:34:04: hatte ich die Zwischenmiete für einen Monat.

00:34:07: Während ich da mein Wolo oder Praktikum bei Antenne Bayern gemacht hab.

00:34:12: Du hattest eine Wohnung für einen Monat.

00:34:14: Einen Monat.

00:34:15: München.

00:34:17: Jeder, der kein Geld hat und in München unterwegs ist,

00:34:20: kennt diese Phänomene.

00:34:22: Das heißt, die Uhr tägt und du weißt, in einem Monat muss ich raus.

00:34:26: Und das war jedes Mal ein neues.

00:34:28: Die ersten Monate, wo ich noch in Praktikum war,

00:34:30: bevor ich den Ausbildungsvertrag bekommen hab,

00:34:33: lief das immer so.

00:34:34: Ich war für ein paar Wochen in furchtbaren Wohnungen.

00:34:37: Ich weiß, ich war in diesem Studentenwohnheim.

00:34:40: Ich hab da jemanden kennengelernt und das ging dann aber zu Ende.

00:34:44: Ich weiß noch, wie ich in München in einer furchtbar hässlichen Straße

00:34:49: lauf ich da und bin dann traurig.

00:34:51: Weil das, was zu Ende gegangen hat, hat halt nicht funktioniert.

00:34:56: Und ich bin da neu in der Stadt

00:34:58: und lauft auf diese Wohnung zu in dieser hässlichen Straße.

00:35:01: Da war kein Baum und nix.

00:35:02: Und auf einmal fängt es an zu schneiden, so richtig stark.

00:35:06: Und ich hab dieses Lied auf den Ohren.

00:35:08: Es regnet zwar nicht, aber es schneit.

00:35:10: "I wish it would rain down".

00:35:13: Das hat das so, diesen Moment, so aufgegriffen.

00:35:18: Dieses "Hey, es hat nicht geklappt mit uns beiden".

00:35:21: "Ich bin hier in München, ich bin so ein bisschen verloren".

00:35:25: Ich glaub, das war noch, da hatte ich noch nicht mal

00:35:27: den Ausbildungsvertrag, war noch in Praktikum.

00:35:30: Weiß gar nicht, ob das klappt hier in dem Radiosender.

00:35:33: Und lauf hier diese Straße entlang, es war auch mitten,

00:35:36: wahrscheinlich war es nach irgendeiner Spätschicht oder so.

00:35:39: Es war eine ganz leere Straße, es schneit aber so richtig krass.

00:35:43: "I wish it would rain down".

00:35:45: Weiß ich, es gibt so Momente,

00:35:48: ich könnte jetzt irgendeinen blöden Spruch machen.

00:35:51: Natürlich, ich hätte auch drei Auflager.

00:35:54: Das spare ich mir alle, weil es eine so schöne Geschichte ist.

00:35:58: Ich frage mich nur, ich mein, das war 2010.

00:36:03: Ja, muss das gewesen sein, ja.

00:36:05: Warum hast du mich nicht angerufen?

00:36:07: Ich hätte dir doch einen Platz in meiner sieben Zimmerwohnung

00:36:10: in Schwabing in der Leopoldstraße überlassen.

00:36:13: Das ist sympathisch.

00:36:14: Stefan, da muss man auch sagen, für alle, die das interessieren mag,

00:36:18: wir haben uns da erst kennengelernt.

00:36:20: Ich war da noch ganz neu, ich war da noch Praktikant.

00:36:23: Also, wir kannten uns professionell, aber als Freunde,

00:36:27: dass wir mal was Abendessen gegangen sind oder so,

00:36:30: das war dann wahrscheinlich erst ein, zwei Monate später.

00:36:34: Ja, sonst hätte ich das nicht zugelassen.

00:36:37: Dass du in irgendwelchen Spelunken da,

00:36:39: also unter widrigsten Umständen ...

00:36:41: Da gibt's einige Geschichten.

00:36:43: Ja, zähl, also komm.

00:36:47: Da gibt's einige Geschichten.

00:36:49: Also, ich war unter anderem zur Untermieter in München bei einer Dame.

00:36:55: Die hatte eine Zweizimmerwohnung und sie ist ...

00:36:58: Ich hab verzweifelt eine erschwingliche Wohnung gesucht.

00:37:03: Sie ist dann in der Zweizimmerwohnung, hat auf dem Sofa geschlafen

00:37:06: und hat mir für 400 Euro im Monat ihr Schlafzimmer angeboten.

00:37:11: Oh Gott.

00:37:12: Wo aber noch der Kleiderschrank war mit den ganzen Klamotten drin.

00:37:16: Also, Privatswerke ... - Für 400 Euro.

00:37:19: 400 Euro Münchnerpreise, ja.

00:37:22: Oh nein, das ist ja grausam.

00:37:25: Die waren ein bisschen schwierig, weil die wollte immer reden.

00:37:29: Und ein Gespräch mit ihr ging nicht unter 50 Minuten aus.

00:37:34: Das heißt, wenn ich zur Haustür reinkam,

00:37:37: musste ich mir schon was zurechtlegen.

00:37:40: Es ging eine Ausrede, dass ich jetzt nicht mit ihr so lange sprechen kann.

00:37:44: Das war so furchtbar.

00:37:46: Das war auch, da war das Studentenwohnheim ein Monat,

00:37:50: da war dagegen noch eine Genugtuung.

00:37:52: Wahnsinn.

00:37:53: Seit diesen Münchner Anfangstagen

00:37:57: bin ich so froh, um jede Wohnung, wo ich meine Privatsphäre hab,

00:38:01: wo ich bleiben kann.

00:38:03: Das muss nicht Luxuriöses sein, aber ...

00:38:05: Ich glaube, wir alle, die diese Geschichte jetzt gehört haben,

00:38:09: haben vor unserem geistigen Auge

00:38:11: einen verzweifelten jungen Mann in München,

00:38:15: der verlassen wurde oder verlassen hat, ist ja egal,

00:38:21: der rastlos ist und in Behausungen bleiben muss,

00:38:27: in denen er nicht sein möchte.

00:38:29: Und dann kommt "I wish it would rain down".

00:38:32: "Rain down on me".

00:38:35: Da fällt der Schnee.

00:38:36: Wir fühlen das. Wir fühlen das.

00:38:39: Denkt an mich, wenn ihr das Song das nächste Mal hört.

00:38:42: Ich kann ihn nie mehr hören.

00:38:44: Du verdirbst mir die Hälfte aller Phil Collins-Songs.

00:38:47: Das heißt, Phil Collins hat mich in dem Moment verstanden.

00:38:50: Ich gehöre nicht zu den Menschen.

00:38:52: Das können wir an der Stelle auch gleich noch ausdiskutieren.

00:38:56: Ich kann mich nicht mehr daran erinnern,

00:38:59: dass ich Songs gehört hab, die mich noch trauriger machen,

00:39:02: wenn ich Liebeskummer hab.

00:39:04: Wie kann man sich, wenn man Liebeskummer hat,

00:39:07: mit traurigen Songs in eine endlose Trauerspirale?

00:39:11: Wenn ich Liebeskummer hab, höre ich schöne Maid.

00:39:14: Und Polonäse, blanken Nässe.

00:39:16: Weil ich sag, da muss man rauskommen.

00:39:21: Und wenn es regnet draußen, höre ich mir nicht,

00:39:24: "I wish it would rain down" an, sondern "Sunshine Reggae".

00:39:27: Ich kenne sehr viele Menschen, die sagen, ich leide.

00:39:32: Die Musik versteht mich und dann leide ich noch mehr.

00:39:36: Aber so war ich nie.

00:39:37: Ich hab immer gesagt, wenn's mir schlecht geht,

00:39:40: muss ich irgendwas tun, damit's mir besser geht.

00:39:43: Dann hab ich mir die lustigen Songs von Phil Collins angehört.

00:39:46: Das hätte null gepasst zu diesem Weg durch das Industrieviertel

00:39:50: von München im Schnee.

00:39:52: Bei mir ist das anders.

00:39:53: Ich sagte, ich mach das ja nicht an,

00:39:55: weil ich jetzt leiden möchte oder das verstärken möchte.

00:39:58: Ich mein, das war sogar ein Zufall.

00:40:01: Wie gesagt, ich hab den Song irgendwie durch Antenne Bayern

00:40:04: für mich wieder entdeckt und auf einmal war der drauf.

00:40:07: Das fängt zu schneiden an, ich lauf diese Straße entlang.

00:40:10: Da sagen wir, okay, da müssen wir beide Phil Collins und ich jetzt durch.

00:40:15: Boah, das ist schön. - Das ist so das Gefühl.

00:40:18: Ja, das ist schön.

00:40:19: Das ist nicht ein, sich darin suhlen, sondern eher ein,

00:40:24: ja, das ist jetzt, das tut jetzt auch mal weh.

00:40:27: Aber da ist der Phil Collins und der hat den Song dafür geschrieben.

00:40:31: Und wir laufen diese Straße durch diesen Schneelang

00:40:34: und diese vier Minuten, 30. der Song dauert,

00:40:38: die stehen wir jetzt gemeinsam durch.

00:40:40: Hör auf, ich werd jetzt, ich bin jetzt kurz davor,

00:40:43: ich werd jetzt echt sentimental, weil also ...

00:40:46: Ich schäme mich ja schon, weil ich stand natürlich mit meiner Haarbürste

00:40:50: vor meinem Spiegelschrank und hab ...

00:40:52: I wish it would rain down, down on me.

00:40:56: Ich hab nicht gelitten, ich war nicht im Schnee,

00:41:00: ich war nicht verlassen.

00:41:01: Für mich war das ein weiterer großartiger Phil Collins-Song.

00:41:04: Dann kam gleich der nächste Something Happen on the Way to Heaven.

00:41:08: Das war ja dann wieder ein bisschen ...

00:41:10: Den hab ich auch performt, da ist auch wieder das Schlagzeug ganz vorne.

00:41:14: Aber es gibt, glaub ich, keinen einzigen Phil Collins-Song,

00:41:17: mit dem ich irgendeine ...

00:41:20: irgendeine Leidensgeschichte verbinde oder so.

00:41:23: Und trotzdem liebe ich all diese Songs.

00:41:25: Aber überraschend, weil ich meine,

00:41:27: ich hab ja auch wirklich emotionale Songs auch gemacht.

00:41:30: Ja, aber auch "Another Day in Paradise" hab ich natürlich verstanden.

00:41:34: Das ist ein sehr, sehr trauriger Song über Obdachlose.

00:41:38: Aber ich bin nicht jedes Mal emotional gefangen,

00:41:44: wenn ich diesen Song höre.

00:41:45: Vielleicht bin ich auch ein bisschen abgestumpft,

00:41:48: ich hab den Song ungefähr 4.000 Mal im Radio gespielt.

00:41:50: Ich kann jedes Mal 'nen Holkrampf kriegen,

00:41:53: wenn "Another Day in Paradise" läuft, obwohl ich es kriegen müsste,

00:41:56: ja.

00:41:57: Was ist denn, wenn du heute "I Wish It Would Rain Down" hörst?

00:42:01: Bist du dann wieder im Schnee-Ringen?

00:42:03: Ja, also ich sehe mich durch diese Straße laufen.

00:42:06: Jedes Mal, wenn der Song kommt.

00:42:08: Wow.

00:42:09: Das ist nicht, dass ich da noch den irgendwie Liebeskummer

00:42:12: oder sowas spüre, das nicht, aber ich sehe mich zurückversetzt.

00:42:17: Ja, ich erinnere mich an diesen Moment.

00:42:19: Und das ist für mich "I Wish It Would Rain Down"

00:42:22: diese bitter, süße Erfahrung.

00:42:25: Ich hab nachgeguckt, das ist ein verdammt langer Song,

00:42:28: der dauert fast 5,5 Minuten, das war der Weg durch diese Straße.

00:42:32: Ich müsste jetzt echt noch mal nachschauen, wie dieser Straße hieß.

00:42:36: Bitte nicht, am Ende hören uns Leute, die in dieser Straße wohnen,

00:42:40: dass die als hässlichste Straße München sind.

00:42:42: Wir haben genug Hass-Kommentare.

00:42:44: Also, denke, wir sollten uns jetzt in der Wohnung in München

00:42:47: zum Feind machen, aber ich verstehe, was du machst.

00:42:49: Also, das ist ...

00:42:51: Also, ich muss jetzt wirklich mal, ich komme ja vor wie so eine

00:42:54: Frau, wenn man dir so zuhört.

00:42:56: Gibt es sehr viele Songs, die dich emotional so anfassen?

00:43:02: Generell? - Ja.

00:43:03: Also, könntest du einen Soundtrack erstellen?

00:43:07: Mit Songs, wo du sagst, okay, da hatte ich Liebeskummer,

00:43:10: da ist vielleicht jemand aus der Familie verstorben oder da ...

00:43:14: Ist es so?

00:43:16: Also, es gibt einige Songs.

00:43:18: Aber das sind meistens genau diese zufälligen Geschichten,

00:43:23: dass du in einer Situation warst

00:43:26: und auf einmal läuft dieser Song im Radio.

00:43:29: Und das ist genau der Song.

00:43:31: Oder es ist gerade zufällig in deinem MP3-Player,

00:43:34: und jetzt fängt es an zu schneiden.

00:43:36: Also, das gibt es in meinem Leben schon oft.

00:43:39: Und wenn mir so ein Moment passiert ist, ich würde sagen,

00:43:42: das sind vielleicht in Summe 15 Songs, 20 Songs.

00:43:46: Und da gehört "I Wish It Would Rain Down" dazu.

00:43:50: Wow, was für eine Auszeichnung für Phil Collins.

00:43:53: Ja, also, vielleicht würde er ja auch in meinen Top-3 landen,

00:43:59: den wir noch aufstellen müssen.

00:44:01: Oh mein Gott, ja. Hast du deine Top-3?

00:44:03: Ja. - Ich hab sie auch, felsenfest.

00:44:05: Ja, aber wir müssen uns noch ein bisschen vorarbeiten,

00:44:08: müssen wir die ...

00:44:10: Machen wir mal ein bisschen Strecke, also ...

00:44:13: aus dem verschneiten München.

00:44:15: Ich würde dir schon noch sagen, dass du hier remember.

00:44:19: Da hättest du gleich in die nächste Straße abbiegen,

00:44:21: weil der ist ja genau so emotional,

00:44:23: ein genau so schöner Song, "Do You Remember".

00:44:27: Mhm. - Da warst du immer noch frisch getrennt.

00:44:31: Gefühlvolles Album, ja.

00:44:33: Ja, also sehr, sehr gefühlvoll. - Ja.

00:44:36: Okay. - Lief auch richtig gut, ne?

00:44:38: Ich glaub, das war das erfolgreichste Album

00:44:41: in Deutschland für Phil Collins.

00:44:43: Ich meine, ich hab was gelesen.

00:44:45: Aber es liegt vor allem "Another Day in Paradise".

00:44:48: Das war die erste Auskopplung, der Song war ja ...

00:44:51: Die Jahreswahr war unter den Top-5-Hins des Jahres 1989.

00:44:55: Und damals war es so ...

00:44:57: Also Ende der 80er. - Ja.

00:44:59: Hast du dir, wenn ein Künstler einen sehr starken Song hatte,

00:45:04: dann hast du dir das Album geholt. - Ja.

00:45:06: Weil du gesagt hast, okay, dann will ich das Album haben.

00:45:09: Bis heute nicht mehr so, heute hörst du dir den Song an,

00:45:13: dann hörst du dir ein paar andere Nummern an.

00:45:15: Damals hat man gesagt, "Another Day in Paradise",

00:45:18: da will ich das ganze Phil Collins-Album haben.

00:45:21: Deshalb war das das kommerzielle erfolgreichste in Deutschland.

00:45:24: Ja, kommerzielle erfolgreichste.

00:45:26: Platz eins Album-Charts in Deutschland und in den USA.

00:45:29: Da kann er sich auch nicht beklagen.

00:45:32: Auch wieder über 15 Mio. Verkäufe, meiner Meinung nach vollkommen zurecht,

00:45:36: weil da waren gute Nummern drauf.

00:45:38: Ja, das ist Pop, das ist Mainstream, aber geil gemacht.

00:45:41: Man kann Phil Collins nicht vorwerfen,

00:45:44: dass er in "The Air Tonight" dreimal gemacht hat.

00:45:48: Nur anders, man kann ihm auch nicht vorwerfen,

00:45:51: dass er "Another Day in Paradise" noch dreimal gemacht hat.

00:45:54: "Something Happened on the Way to Heaven"

00:45:57: ist eine so großartige Nummer wieder mit Schlagzeug.

00:46:00: Hat aber mit seinen anderen Schlagzeugnummern

00:46:02: mit zu Studio auch nichts zu tun.

00:46:04: Es blaut sich auch so auf, wie so ein Show-Intro.

00:46:07: Ja, mit den Bläsern.

00:46:10: Das war oft auch der Opener bei Phil Collins-Tour-Tourinen.

00:46:15: Aber was ich damit sagen will, und ich will jetzt keinen aktuellen Künstler dissen,

00:46:19: ich mag genauso aktuelle Musik wie die Hits von damals,

00:46:23: aber heute ist schon so ein Muster erkennbar bei den Künstlern.

00:46:28: Wenn ein Song funktioniert hat, dann gibt's den Follow-up-Song,

00:46:32: und der ist dem ersten schon relativ ähnlich.

00:46:35: Und dann gibt's noch einen, und wenn man merkt,

00:46:38: okay, das Ding läuft nicht mehr, dann macht man was anders.

00:46:41: Das war bei Phil Collins nicht so.

00:46:43: Da war kein Song wie der andere.

00:46:46: Da kann ich keinen Muster erkennen, wo man sagen kann,

00:46:49: na ja, da hat er sich an dem orientiert, weil es gut lief,

00:46:52: und hat dann noch mal was in der Richtung gemacht.

00:46:54: Sondern das steht nahezu jeder Song für sich, würde ich sagen.

00:46:58: Und nächstes Mal geht es dann ab in die 90er mit Phil Collins.

00:47:02: Da ist ja so viel passiert, ob Mega-Hits mit Genesis

00:47:05: oder preisgekrönte Soundtracks.

00:47:08: Wir werden das alles besprechen, hier bei den Giganten von gestern.

00:47:11: Und wenn euch der Podcast gefällt, dann abonniert ihn in eurer Podcast-App

00:47:15: und lasst eine fünf-Sterne-Bewertung da.

00:47:17: Danke schön und bis zur nächsten Folge.

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