Phil Collins (2/4) - In The Podcast-Air Tonight

Shownotes

Phil Collins schreibt Anfang der 80er Musikgeschichte: „In The Air Tonight“ katapultiert ihn als Solo-Künstler ganz nach oben. Doch was steckt wirklich hinter diesem mysteriösen Song? Jonas Löffler und Radiomoderator Stefan Meixner gehen der Sache auf den Grund! Außerdem berichtet Stefan, wie „In The Air Tonight“ zu einer der wohl größten Radiopannen aller Zeiten führte. Außerdem: Die beiden Hosts sprechen über eine von Phil Collins’ größten Balladen, „Against All Odds“, und wie es für ihn bei Genesis weiterging. Alles in Folge 2 zu Phil Collins – bei den GIGANTEN VON GESTERN – dem Musik-Podcast über die Stars, Songs und Geschichten, die Geschichte schrieben.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Es ist Anfang der 80er und Phil Collins geht als Solo-Künstler durch die Decke.

00:00:05: Ihr kennt alle den Song, der ihn ganz nach oben katapultierte.

00:00:08: "In the Air Tonight".

00:00:10: Wir besprechen heute die Hintergründe zu diesem Mega-Hit und auch, was Phil Collins Privatleben

00:00:16: damit zu tun hat.

00:00:17: Außerdem, Radiomoderator Stefan Meixner erzählt uns, wie dieser Song zu einer der wohl größten

00:00:22: Radiopannen aller Zeiten führte.

00:00:25: Er hat Mails ohne Ende bekommen. Seid ihr wahnsinnig das Tramsolo von "In the Air Tonight".

00:00:31: Berechtigterweise.

00:00:32: Die Chefs sind arm aufgelaufen, die haben gesagt, es darf nie wieder passieren, wie konnte

00:00:36: das passieren?

00:00:37: Es war einfach, jeder hat gespürt, oh mein Gott, das hätte nicht passieren.

00:00:41: Oh, oh, oh, ja.

00:00:42: Und außerdem reden wir auch über eine von Phil Collins schönsten Balladen "Against All

00:00:47: Orts" und darüber, wie es für ihn bei Genesis weiterging.

00:00:51: Das alles in Folge 2 für Phil Collins bei den Giganten von "Gestern".

00:00:56: Giganten von "Gestern", yeah.

00:00:59: Was ich ganz spannend finde, ist, was prägt denn das erste Solo-Album von Phil Collins?

00:01:06: Da müssen wir nochmal zurückspringen ins Jahr 1975 und zwar heiratet Phil Collins

00:01:11: in erster Ehe, Andrea Bertorelli.

00:01:15: Und die beiden kannten sich schon ganz früh aus dem Schauspielunterricht, also aus der

00:01:20: Kindheit schon.

00:01:21: Wie gesagt, 75 dann die Heirat, dann haben sie auch den ersten Sohn Simon Collins, der

00:01:27: ebenfalls Musiker ist.

00:01:28: Das muss ja dann der gewesen sein, der ihn begleitet hat.

00:01:31: Der ist auf jeden Fall Musiker und das muss der gewesen sein, 1976 geboren.

00:01:38: Und Phil Collins hat dann auch die Tochter von Andrea adoptiert, die sie schon mit in

00:01:45: die Ehe gebracht hat.

00:01:46: Die war nochmal drei Jahre jünger als der gemeinsame Sohn.

00:01:48: Die ist heute Schauspielerin, Jo Ailey, ich habe noch nichts von ihr gesehen.

00:01:53: Naja, auf jeden Fall die Ehe hat nicht so ewig lang gehalten, nach fünf Jahren war der

00:01:58: Ofen aus, ne, 1980 die Scheidung und diese Trennung verarbeitete Phil Collins Stern in

00:02:06: dem Genesis-Song "Please Don't Ask" und sagt auch heute, das ist einer seiner persönlichsten

00:02:13: Songs.

00:02:14: Aber war kein riesengroßer Erfolg, also hat er es auch.

00:02:17: Ja, oft die persönlichsten Songs.

00:02:19: Ja, ja, ich frage mich so, was glaubst du mal von dieser Geschichte?

00:02:24: Was ist Phil Collins privat für ein Mensch?

00:02:26: Was war der so für ein Mensch?

00:02:29: Damals oder heute?

00:02:30: Ja, damals in der Zeit, als er dieser super erfolgreiche Musiker war, hat er geheiratet,

00:02:36: hat einen Sohn, war der zu viel weg, war der nur im Studio gehockt.

00:02:41: Ich glaube, dass der so nerd war, der jede freie Minute in seinem Kellerstudio war und

00:02:46: der an Songs gebastelt hat, entweder für sich oder für die Band, der hat ja auch viele

00:02:51: andere Songs geschrieben.

00:02:52: Ich glaube, dass der einen extremen Output hatte, aber immer sehr fokussiert auf seine

00:02:56: Arbeit war.

00:02:57: Ich glaube ja, ihm ging es zum einen um die Musik und er ist auch ein echter Teamplayer.

00:03:03: Also dieses Bandprojekt, glaube ich, war ihm auch wichtig, nicht nur für ihn selbst,

00:03:07: sondern auch für die anderen.

00:03:08: Also ich leite mir das nur so her, dass ich weiß, dass er auch immer wieder andere Künstler,

00:03:14: auch aus anderen Bands teilweise spontan unterstützt hat am Stadion.

00:03:19: Ich glaube, bei Live Aid, bei Led Zeppelin ist er dann einfach eingesprungen und hat

00:03:24: die spontan auf dem Schlagzeug begleitet.

00:03:27: Also ihm geht es um die Musik, ihm geht es aber auch um die Musiker, um die anderen.

00:03:31: Nun ging es ihm zu wenig um seine Familie.

00:03:34: Könnte ich mir auch vorstellen, dass er so in dieser Musikwelt drin ist, dass er das

00:03:39: vielleicht vernachlässigt und dann hebt er da total ab.

00:03:43: Also ein Konzert, eine Tour nach der anderen und nerdet sich da rein.

00:03:47: Also er wirkt auf mich ja auch wie so ein Musik-Nerd.

00:03:50: Also wer sich als Kind autodidakte Schlagzeug beibringt, der muss da irgendwie eine Schraube

00:03:57: locker haben, im positiven Sinne, aber dann leidet vielleicht auch so ein Familienleben

00:04:01: drunter.

00:04:02: Ja, auf der anderen Seite hat diese Frau ja Phil Collins geheiratet und ein Kind mit

00:04:06: ihm zur Welt gebracht.

00:04:08: Der war doch schon immer so, der ist doch nicht erst nach der Hochzeit nerd geworden.

00:04:13: Du darfst aber nicht vergessen, die kannten sich ja schon als Kinder.

00:04:16: Die kannte ja noch den Phil Collins vor, Genesis, vor der großen Musikerkarriere.

00:04:21: Vielleicht dacht sie, sie kennt ja wirklich noch ja den Phil Collins, bevor Phil Collins

00:04:26: der Sänger, der Musiker, der Drama wurde, den kleinen Phil mit Haarkranz, am Schlagzeug

00:04:31: mit fünf Jahren.

00:04:32: Am Spielzeug, Schlagzeug, im Schauspiel unteren.

00:04:36: Das ist schade, das ist doch traurig, oder?

00:04:38: Warte mal, jetzt schauen wir mal, Phil Collins als Kind.

00:04:43: Ich meine, er hat irgendwann mal ein Album Artwork rausgebracht, wo auch so wilde Ausländer

00:04:49: sind.

00:04:50: Was schaust du denn jetzt, ob er wirklich einen Haarkranz gehabt hat?

00:04:51: Ich kann dir sicher sagen, nein, hat er nicht, er hatte als fünfjähriger Haare, davon kannst

00:04:56: du ausgehen.

00:04:57: Das ist ein Freak.

00:04:58: Ich sehe hier vor mir ein Foto von einem jungen bis Jugendlichen Phil Collins, der lässt

00:05:10: die Haare so in die Stirn fallen, aber ich meine, die Geheimratsäcken zeichnen sich

00:05:18: da schon ab, weil er lässt schon ganz viel da so rüberfallen.

00:05:21: Ach Quatsch, das ist so eine typische Bängelfrisur, der hat auch die Geheimratsäcken so einen

00:05:27: Mann.

00:05:28: Das war ein putziges Kerlchen der Filme.

00:05:32: Ja, an seinem Spiel soll klar sein, ganz lieb.

00:05:37: Na ja, und ich denke, um das nochmal abzuschließen, diese Analyse seiner Person, ich könnte mir

00:05:47: vorstellen, dass Phil Collins auch ein sehr selbstzweifelnder Mann ist.

00:05:53: Wir hatten es ja jetzt, dass er bei Genesis gefragt wird oder gesagt hat, ja mach du

00:05:57: doch den Lied gesungen und er da erst reinwachsen muss, in der er sich überhaupt nicht wohlfühlt

00:06:02: damit.

00:06:03: Also ich könnte mir auch vorstellen, dass er jemand ist, der viel hinterfragt.

00:06:06: Ja, aber das ist grübler ist.

00:06:09: Ja, du doch auch, du bist auch ein grübler, ist das schlecht?

00:06:12: Also, sagen wir mal so, das Gute daran ist, dass diese E gescheitert ist, ohne die gescheiterte

00:06:20: E hätte es in die Ertonheit nicht gegeben.

00:06:22: Und da wollen wir hinkommen und das meinte ich, jetzt wollte ich den Bogen zum grübler machen.

00:06:27: Phil Collins hat diese Scheidung, die Trennung, das prägt ihn und muss das verarbeiten.

00:06:33: Zum einen mit diesem Genesis Song und zum anderen natürlich Face Value, das erste große

00:06:40: Solo Album von Phil Collins, das entstand eben nach dieser schmerzhaften Scheidung von seiner

00:06:46: ersten Frau und da hat er seine Emotionen aus der Zeit.

00:06:51: Sein Ärger, sein Schmerz, auch seine Hassrachegefühle sind da drin, das ist ja auch so.

00:07:00: In die Ertonheit, ne?

00:07:01: Ja.

00:07:02: Wenn du untergehst im Wasser, ich würde dir nicht mal die Hand geben.

00:07:06: Ja.

00:07:07: Und denk mal, wie der Song am Ende aufhört, wie er dann "Oh Lord, oh Lord!"

00:07:11: Da hat er alles rausgelassen, nennt dieses Trommel, da ist so viel Kraft drinnen zu

00:07:19: sein.

00:07:20: So ein Investierungsprozess, angeblich, hatte den Text auch nie geschrieben, also er saß

00:07:25: nicht da mit einem Notizblock, er hat ihn in einem Rutsch, kam der aus ihm raus und

00:07:30: er hat ihn improvisiert und da muss er was in ihm gesteckt haben, also habe jetzt keine

00:07:35: Details zu der Trennung, zu der Scheidung, aber irgendwie muss ich da ja echt was angestaut

00:07:40: haben.

00:07:41: Ich glaube auch.

00:07:42: Er hat den Song nicht gegeben, der gilt ja auch heute noch, so als Ausdruck einer tiefen

00:07:53: Verletzung.

00:07:54: Und den Song hören sich viele Leute auch mit Liebeskummer an, weil sie sich da aufgehoben

00:07:59: fühlen, weil er ausdrückt, wie schlecht es einem gehen kann und weil der Song ein Ventil

00:08:06: ist, alles rauszulassen und zu sagen, boah!

00:08:09: Aber das ist ja auch das geile Ventil ist genau das richtige Wort, also der Song staut

00:08:15: sich ja auch erst mal an, alle warten auf das Schlagzeug und da knallt der ja so richtig

00:08:20: drauf und es befreit einen so richtig, also ich finde, da kriegt doch jeder Gänsehaut,

00:08:26: das lässt doch keinen kalt.

00:08:28: Ja, deshalb habe ich es ja auch gespielt, dieses Schlagzeug-Solo.

00:08:31: Jetzt wollen wir die Geschichte hören.

00:08:33: Willst du jetzt wissen, wie du sie hören?

00:08:35: Ja, wir reden jetzt über Indie-Air Tonight.

00:08:37: Ich will die Stefan Meichsner in die "Air Tonight"-Geschichte hören.

00:08:40: Also es gab eine Aktion von Antenne Bayern, das Halligalli-Wochenende an Pfingsten im

00:08:47: Radio von ein paar Jahren, Tag und Nacht haben da die gleichen Leute moderiert, ich war auch

00:08:52: dabei und wir hatten Gäste im Studio und haben halt Halligalli gemacht.

00:08:56: Pfingsten ist ja so ein bisschen so eine Zeit, wo es ist ein langes Wochenende, aber keiner

00:09:03: weiß so genau, was wird da eigentlich gefeiert, wir haben zwar frei, was machen wir da und deshalb

00:09:07: haben wir so Gaudi im Radio gemacht und da gab es diverse Aktionen dazu und ich hatte

00:09:12: die Aufgabe, ich hatte glaube ich eine Stunde oder zwei Stunden oder auch mehr Zeit, mir

00:09:18: das Drum-Solo von Indie-Air Tonight darauf zu packen und ich saß in meinem Leben noch

00:09:23: nie an einem Schlagzeug und dann haben die mir das Schlagzeug-Fuß-Studio gestellt und

00:09:28: haben gesagt, da setz du dich jetzt hin, da haben wir einen Kopfhörer aufgesetzt, haben

00:09:32: wir gesagt, da ist Phil Collins drauf, Indie-Air Tonight, hörst dir an und dann versuch dir

00:09:37: diesen Moment drauf zu packen und heute um 18 Uhr wollen wir was hören, live im Radio

00:09:47: gespielt.

00:09:48: Das war so eine Challenge dann von Antenne Bayern, okay.

00:09:51: Dann habe ich den ganzen Tag geübt und saß immer da draußen und ich bin, also ich habe

00:09:58: großen Respekt vor Leuten, die Schlagzeug spielen, vor allem das Rhythmus-Gefühl ist

00:10:02: das eine, ich meine ich bin ein musikalischer Mensch, das ist schon klar, aber so genau

00:10:08: diesen Moment abzupassen und dann live im Radio vor Millionen Publikum das zu spielen,

00:10:13: ich habe mir fast in die Hosen geschissen.

00:10:15: So dann ist es also 18 Uhr, der Moment kommt, im Radio groß angekündigt, so Leute, jetzt

00:10:21: Stefan Meichsner spielt Indie-Air Tonight und dann läuft der ganz normale Phil Collins

00:10:25: Song bis zu der Stelle, ich spiele dieses Solo, perfekt, alle jubeln, ich fühle mich wie

00:10:35: der größte Schlagzeuger des Universums, werde gefeiert und stoß an und sage, geil

00:10:42: war, das war so ein gutes Gefühl, dann biegt der Sänger Vincent Weiß ums Eck, der kennt

00:10:50: er vielleicht auch, jung attraktiver Typ, der war der nächste Gast in diesem Halligalli-Wochenende,

00:10:57: der kommt und sagt, was ist gespielt, Indie-Air Tonight, setzt sich ans Schlagzeug, ohne einmal

00:11:02: geübt zu haben, macht und spielt es genauso gut wie ich nach 7,5 Stunden und da war ich

00:11:11: so gekränkt, seitdem habe ich ein sehr gespeitenes Verhältnis zu Vincent Weiß.

00:11:15: Verständlicherweise, Gott, er hat den Moment kaputt gemacht, wie schade, aber hast du

00:11:22: diese Befreiung, von der wir gerade gesprochen haben, auch gespürt am Schlagzeug?

00:11:27: Ich habe nur eins gespürt, lieber Gott, lass mich bitte mich jetzt nicht blamieren

00:11:32: und dann irgendwie so ein verhunztes Solo bei Indie-Air Tonight spielen, wo jeder sagt,

00:11:37: um Gott es will, so schwer kann es ja dann auch nicht sein, dass man das in einigen Stunden

00:11:42: nicht üben kann.

00:11:43: So ist schwer, es ist auch nicht, es war eher so dieses, oh Gott, ich muss es jetzt live

00:11:46: im Radio spielen.

00:11:47: Aber es geht ja auch nicht darum, dass das besonders schwer ist, sondern diese Genialität,

00:11:52: so ein ganz minimalistisches Lied, was sich so langsam anstaut, aufbaut, zu setzen und

00:11:57: dann dieses Berecher-Drum-Solo reinzubaut.

00:12:01: Ja, und das kommt ja genau auf diesen Moment an, das muss ja sitzen, wenn du nicht da vor

00:12:06: mal versingst oder den Ton nicht triffst und so geschenkt, aber in diesem Song geht es

00:12:11: nur darum, dass dieses Schlagzeug-Solo auf den Punkt sitzt und dass der Winter weiß es

00:12:17: genauso gut konnte, wie ich, habe ich nicht verdient.

00:12:20: Aber keiner kann es so gut wie Phil Collins, also ich habe mir in der Vorbereitung auch

00:12:25: mal den einen oder anderen Liveauftritt angeschaut, wo er eben dieses Headset-Mikro, was ja auch

00:12:31: eher ungewöhnlich ist für einen Liedsänger, umhat und das ist so krass, wenn du dir diese

00:12:37: Liveauftritte anguckst, auch spätere, und er dann den Song singt und wirklich gut singt,

00:12:44: er hat ja auch eine tolle, markante Stimme und er weiß natürlich, wie die Leute auf

00:12:49: diesen Moment warten und er läuft ja so sehr wie so ein Tiger durch den Käfig, läuft er

00:12:55: über die Bühne entlang, dreht auch ein paar Mal am Schlagzeug entlang und wenn der Moment

00:13:00: kommt wirklich ganz kurz vorher, eine Sekunde vorher, setzt er sich erst an Schlagzeug,

00:13:05: Arschkuhl und ballert dieses Solo raus und du siehst das Publikum in dem Moment alle

00:13:10: Gänsehaut.

00:13:11: Ja, aber dieses Schlagzeug Solo verlangt, dass es genau so gespielt wird, das darf keine

00:13:20: Interpretation geben oder so nach dem Motto, ich habe es jetzt 3 Milliarden Mal gespielt,

00:13:24: heute mache ich es mal, du, du, du, du, du, du, du, sondern es muss genau so sitzen, sonst

00:13:29: war es nicht in die Erden halt.

00:13:30: Korrigier mich, wenn ich falsch lege, aber ich bin Phil Collins sehr dankbar, ich habe

00:13:35: oft so Liveauftritte im Fernsehen von ihm gesehen und ich bin ihm sehr dankbar, dass er eben

00:13:41: nicht anfängt, da bin ich kein Fan davon, dann seine alten Hits so neu zu interpretieren,

00:13:46: so zu verkünsteln, dass du den kaum noch erahnen kannst und diesen Gänsehaut-Moment nicht

00:13:52: bekommst.

00:13:53: Ja.

00:13:54: Wie war das denn bei den Liveauftritten von ihm?

00:13:55: Hatte das gespielt, was du von ihm erwartest?

00:13:59: Generell meinst du?

00:14:00: Ja.

00:14:01: Ja, natürlich.

00:14:02: Aber das ist auch leicht, also.

00:14:04: Wenn du ein Portfolio hast von 40 Songs, die jeder mitsingen kann, dann geht es ja nur

00:14:10: noch darum, in welcher Reihenfolge spiele ich die Songs, die alle mitsingen können und

00:14:15: habe ich ein neues Album und bringe wenigstens drei, vier Songs aus meinem neuen Album auch

00:14:20: unter in diesem Reigen an Welt-Hits.

00:14:22: Hey, gleich geht es weiter, aber ganz, ganz wichtig folgt dem Podcast, jetzt direkt auf

00:14:26: Spotify, Apple Podcast oder wo ihr uns sonst zu hört, einfach den Button aktivieren und

00:14:31: lasst auch gerne eine Bewertung da, natürlich fünf Sterne und schreibt uns den kurzen Kommentar

00:14:35: zur Folge.

00:14:36: Zum Beispiel, welchen Musikstar sollten wir im Podcast als nächstes besprechen, das bringt

00:14:40: uns eine Menge.

00:14:41: Also bitte folgen, bewerten, kommentieren, jetzt gleich und dann geht es auch schon wieder

00:14:46: zurück zur Folge.

00:14:47: Aber ich wollte noch eine ganz kurze Geschichte zu dem Drum Solo von Indian Night, noch eine

00:14:52: Radiogeschichte.

00:14:53: Ich sage nicht, wer es war, aber ein berühmter Morgenmoderator in Bayern.

00:14:59: Okay.

00:15:00: Wir haben ja beim Radio gerade in einer Morningshow immer Zeitdruck, weil die Nachrichten müssen

00:15:04: genau pünktlich um sechs, um sieben, um acht, um neun Uhr gestartet werden, weil die Leute

00:15:10: sich danach richten und sagen, okay, es ist sieben Uhr, ich muss aus dem Haus.

00:15:12: Man kann also nicht sagen, die sieben Uhr Nachrichten machen wir zwei oder drei Minuten nach sieben,

00:15:16: weil dann verpassen die Menschen den Bus.

00:15:18: Genau.

00:15:19: So, und vor den Nachrichten kam die Werbung, die kann man ja nicht von der Länge her verändern.

00:15:24: Wenn da zwei Minuten Werbung laufen, dann muss man um sechs Uhr 58 mit der Musik fertig

00:15:29: sein, Werbung starten, damit um Punkt sieben Uhr die Nachrichten kommen.

00:15:33: Und der letzte Song vor dem Werbeblog, so nennen wir das beim Radio Werbeblog, das ist die

00:15:40: Abfolge, der in einzelnen Werbespots war in die Airtonite.

00:15:45: Und im Radio heißt es Backtiming, also dass du als Moderator schaust, wie viele Songs

00:15:52: ich spielen kann, damit alle Lieder in voller Länge laufen können, dann die Werbung kommt

00:15:57: und es dann Punkt sieben Uhr ist.

00:15:59: Ja.

00:16:00: Und es lief in die Airtonite und der Song arbeitet sich auf den Höhepunkt zu, auf das Drum Solo

00:16:07: und genau in dem Moment, wo das du du du du kommen soll, kommt an diesem Tag in der

00:16:14: Morningshow bei Altenet Bayern, ding, also das Intro für die Werbung.

00:16:19: Es gab einen Shitstorm, damals gab es, das ist schon sehr lange her, damals gab es noch

00:16:23: keine Shitstorms im Netz, aber wir haben Mails ohne Ende bekommen, seid ihr wahnsinnig

00:16:29: das Drum Solo von in die Airtonite.

00:16:32: Berechtigterweise.

00:16:33: Die Chefs sind arm aufgelaufen, die haben gesagt, das darf nie wieder passieren, wie

00:16:36: konnte das passieren, es war einfach, jeder hat gespürt, oh mein Gott, das hätte nicht

00:16:41: passieren dürfen, aber vieler passieren halt, aber wenn du mich nach den schlimmsten,

00:16:46: schlimmsten Radiopanen aller Zeiten fragst, dann war es das, dass man Phil Collins das

00:16:51: Drum Solo bei in die Airtonite geklaut hat, seitdem nie wieder passiert, nie wieder.

00:16:56: Ja, steh dir das mal vor, steh das mal vor, also ich lade jeden einen jetzt noch mal in

00:17:02: die Airtonite zu hören und genau vor dem Drum Solo zu stoppen, das fühlt sich an wie

00:17:08: Koitus Interruptus. Da habe ich schon dran gedacht, dass du mit der Werbung angefangen

00:17:15: hast, also ich war ja auch 6, 7 Jahre im Radio, auch bei Antenne Bayern, ich kenne den Schmerz,

00:17:23: den man da hat, das ist ja auch das, die Radiomacher meinen das ja nicht böse, wenn

00:17:28: dann mal so ein Song runtergezogen wird, wie man sagt und dann in die Werbung geht, es

00:17:34: muss halt so laufen, dass dann pünktlich die Nachrichten pünktlich Wetter und Verkehr

00:17:39: laufen, damit das alles eingehalten wird.

00:17:41: Ja, trotzdem, das gehört zum Job dazu, das gehört die Aufgabe des Moderators, dafür

00:17:45: zu sorgen, dass der Radiohörer nicht den Eindruck hat, die unterbrechen mein Lied, das ist

00:17:51: unser Job und insofern war es ganz klaren Fehler und das hat auch für viel Ärger gesorgt,

00:17:59: so eine Kleinigkeit, wo jetzt vielleicht Menschen sagen, naja, was ist da so schlimm, dann höre

00:18:04: es mir halt, am nächsten Tag habt ihr es ja eh wieder gespielt, ist noch wurscht, aber

00:18:08: es gibt so Songs, da darf so was nicht passieren und "The Eternight", das Drum Solo ist das

00:18:13: Paradebeispiel für ein Lied, wo du besser nicht dazwischen gehst in dem Moment.

00:18:20: Wenn er jetzt die letzten 20 Sekunden weggeschnitten wäre, das wäre, glaube ich, gar nicht so ins Gewicht gefallen.

00:18:25: Wäre trotzdem nervig gewesen, aber es gibt wenige so große Hits, die sich so krass aufbauen.

00:18:32: Normalerweise hast du ja einen Song und spätestens nach einer Minute muss der Refrain kommen, der Hook.

00:18:39: Und dann kommt wieder eine Strophe, eine Hook und so weiter. Das baut sich immer gleich.

00:18:42: Aber bei dem Song hast du ja eine Klimax, die sich immer weiter anstaut.

00:18:47: Und wenn du dann den Stecker ziehst, das tut mir ja jetzt gerade physisch weh, wenn ich mir das nur vorstelle.

00:18:54: Also "Coitus Interruptus", musikalischer Natur, besser kann man es beschreiben.

00:18:58: Ja, aber krass, dass das dann auch von den Hörern so aufgenommen wurde.

00:19:05: Natürlich, die Hörer lieben ihre Songs, deshalb spielen wir sie ja.

00:19:10: Und da geht man besser nicht ran.

00:19:14: Ich glaube aber auch, wenn ich da an dem Tag Antenne Bayern gehörte,

00:19:18: ich hätte sowas von aufs Armaturenbrett im Auto geboxt, also...

00:19:22: Nur ist es wieder gut, wir haben es wieder gut gemacht. Ich habe es ja dann dafür in Perfektion.

00:19:27: Das eine verpasste Drum Solo habe ich ja dann später nachgeholt.

00:19:33: Ja, also ein Brecher-Hit 1981 in "The Air Tonight" auf dem Album "Face Valley" und dem ersten Solo-Album von Phil Collins.

00:19:43: Was waren da noch so drauf?

00:19:44: "I Missed Again" war auch nochmal eine sehr, sehr schöne Nummer.

00:19:48: War auch relativ erfolgreich noch, bei Weitem nicht so erfolgreich wie in "The Air Tonight".

00:19:54: Aber wird auch heute gerne nochmal so, wenn man so ein bisschen zurückblickt in die Anfangsjahre von Phil Collins als Solo-Künstler, wird gerne noch gehört.

00:20:02: "If Leaving Me Is Easy" ist auch noch auf dem Album drauf.

00:20:06: Auch ein schöner Song, dann gab es noch eine Veröffentlichung. Als Letztes aus dem Album "This Must Be Love", "Thunder and Lightning",

00:20:17: muss ich jetzt ehrlich sagen, habe ich schon gar nicht mehr im Ohr wart, dann auch weder in Amerika noch in Deutschland, in den Charts.

00:20:23: Aber ich möchte noch einmal ganz kurz, und dann höre ich auch auf, du bringst dein erstes Solo-Album raus, veröffentlicht den ersten Song.

00:20:33: Und der ist Platz eins in Deutschland, in England auf Platz zwei und in Amerika auf Platz neunzehn.

00:20:44: Krass, oder?

00:20:45: Es war nicht so, dass in "The Air Tonight" in allen Ländern sofort diesen Kultstatus hatte.

00:20:52: Das war so, also Österreich, Schweiz, die Deutschen haben den Song geliebt, die Engländer auch, da war wahrscheinlich irgendwas anderes im Weg,

00:20:59: aber oder irgendwas, warum er nicht auf eins ist und es wäre da auch auf eins gegangen.

00:21:02: Das Album war aber in Großbritannien auf Platz eins.

00:21:05: Okay, aber der Song nicht und die Amerikaner haben da noch Phil Collins verschlafen, die haben es erst später geschnallt und den Song zum Kult-Song gemacht.

00:21:16: Genau, also heute muss er absoluter Kult-Song sein, wer den Film "Hangover", also den ersten Teil gesehen hat, da hat der Song ja auch einen ganz prominenten Auftritt.

00:21:26: Ja, wo der Mike Tyson in der zerstörten "Hotel Suite" steht, also das zeigt ja auch, der Film ist auch in den USA absolutes Kulturgut.

00:21:36: Ja, man denkt nur immer die Amerikaner waren immer so die Vorreiter in musikalischer Hinsicht, bei "In the Air Tonight" hatten wir die Nase vorn und haben wir schon gewusst,

00:21:47: das wird ein Kult-Hit, da haben die Amerikaner noch geschlafen.

00:21:49: Ich könnte mir vorstellen, dass vielleicht der ein oder andere Hörer erst mit diesem Podcast überhaupt lernt, dass Phil Collins ein britischer Musiker ist.

00:22:00: Weil ich finde, manche Songs, die dann später kamen, die dann auch deutlich poppiger sind wie "So Studio" und so, finde ich so vom Klang her sehr amerikanisch, da habe ich Miami Beach vor den Augen und ich irgendwie London.

00:22:15: Ja, also es klingt nicht nach verregnetem London, auch "Dancing to the Light" und so, Phil Collins hat ja sehr viel fröhliche Songs gemacht, aber sagen wir mal, da gibt es auch andere Beispiele, also wenn die Engländer immer so klingen würden, wie es Wetter in London ist und das wäre traurig, dann gäbe es nur Oasis.

00:22:32: Okay, aber Phil Collins hat dann als Solo-Künstler eindeutig Blut geleckt, 1982, also ein Jahr später kam dann auch gleich das zweite Studio-Album, das zweite Solo-Album.

00:22:45: "Hello, I must be going". Sehr optimistisches Lebensgefühl, was in dem Album wiedergegeben wird, da haben wir dann auch "You Can't Hurry Love", eine Cover-Version von den Supremes.

00:22:57: Ich glaube, die Phil Collins Interpretation ist heutzutage bekannter als diese Original-Montown-Nummer, glaube ich.

00:23:06: Ja, aber wer die Nummer mal gehört hat, die war nicht schlecht, also es gibt ja so Songs, da kann man sich an das Original kaum erinnern.

00:23:13: Weil es so miserabel war, dass man froh ist, dass irgendeiner dann gesagt hat, ich cover das Ding mal und mach's zu einer guten Nummer.

00:23:20: Das ist bei "You Can't Hurry Love" nicht so, die Supremes sind eigentlich aus dieser Motown-Ara unantastbar und dass da ein junger Brite kommt, der ein Album gemacht hat, das erfolgreich war und ein zweites Album macht und dann ein Supremes-Song covered, das finde ich schon mutig.

00:23:41: Ja, ungewöhnlich, man muss aber auch sagen, also ich finde nicht, dass die Phil Collins Interpretation allzu weit weg ist vom Original, die setzt andere Akzente, ich finde zum Beispiel das Schlagzeug, das ist das erste, was man überhaupt in dem Lied hört, kommt bei Phil Collins, dem Schlagzeuger nochmal stärker zur Geltung, aber so von dem Song und von dem Gefühl, was er vermittelt, ist er sehr nah dran an dem, was die Supremes gemacht haben.

00:24:09: Also das war auf alle Fälle ein mutiger Schritt und er wurde belohnt, Platz 3 in Deutschland, fast ein halbes Jahr mit dem Song in den Charts, Platz 1 auch in England und die Amerikaner waren wieder langsamer, aber da hat er's immerhin in die Top 10 geschafft, sein erster Top 10 hat tatsächlich in Amerika.

00:24:32: Ja, in den USA. You can't hurry love. Aber vielleicht war das auch eine smarte Strategie, um den amerikanischen Markt zu erobern, den was zu bieten, was sie schon kennen, aber im neuen Gewand und in der eigenen Interpretation.

00:24:43: Ja, man muss auch dazu sagen, der Song ist sehr kurz, der ist irgendwie 2 Minuten 40 oder so und in der damaligen Zeit, heute sind die alle Songs so kurz, die werden auch ganz kurz.

00:24:55: Hat was mit der Dynamik von Spotify und Co. zu tun. Genau, aber damals haben sich die Künstler noch Zeit gelassen für ihre Songs, da gab's kaum den Nummer, die unter 4 Minuten war und dann kam Phil Collins mit 2,35 glaube ich, ich hab den Song so oft gespielt, ich weiß ab wann er leise wird, der faded aus, ja, ja, aber das Album auch wieder Platz 1 in Großbritannien, also das ging einfach weiter mit dem Erfolg.

00:25:23: Ja, wobei man sagen muss, es gab auch auf diesem Album nicht mehr wahnsinnig mega Hits, also you can't hurry love war, war mit Abstand das größte und dann gab's noch I don't care anymore, don't let him steal your hard way, why can't I wait till morning, alles ganz nette Songs, aber das Publikum war da eher weniger angetan, da gab's keine einzige Top-Temp-Platzierung mehr.

00:25:50: Das stimmt, das Album war bei uns in Deutschland auf Platz 1, aber es war nicht so erfolgreich, bei weitem nicht so erfolgreich wie Face value, Face value hatte über 10 Millionen Albumverkäufe, irgendwann war ich auch über 15 Millionen gelesen und das zweite Album Hello I must be going dann eher so die Hälfte davon.

00:26:11: So und jetzt, was macht es jetzt mit dir? Du bist also Phil Collins, du hast diesen Song gemacht über deine gescheiterte Ehe, wo du raus schreist wie mein Berserker und die ganze Welt hört diesen Song und feiert den, dann wirst du als Musiker tätig und machst ein schönes Album und hast noch mal einen großen Hit, aber es ist nur die Hälfte von dem was deine persönliche Scheidungsnummer gemacht hat.

00:26:39: Also, was machst du jetzt an dem Punkt?

00:26:41: Ja, der Phil Collins, also erst mal, es ist ja kein Versagen, weil das Album war ja trotzdem erfolgreich, nicht so erfolgreich wie das erste, aber Phil Collins hat ja noch ein anderes Standbein, das heißt Genesis, dann hätte ich gesagt, ja gut, das habe ich jetzt mal mal zwei Solo-Alben gemacht, das war geil, aber was geht denn noch bei Genesis und da waren ja in der Phase dann auch wieder ein paar wichtige Songs dabei, oder?

00:27:05: Ja, jedenfalls. Also, Genesis 1983, da kam, ich will es nicht vorweg nehmen, aber da kam einer meiner absoluten Favorite Songs. Ich sage nur, he, he, he. Wir werden jetzt auch gut kommen. Ich sage mit Trum, der Champagner tut dir nicht gut.

00:27:30: Nein, nein, nein, also wer Mama kennt von Genesis, ein Weltsong darf man niemals in der gekürzten Version hören, da hat irgendwann mal einer angefangen, rumzuschnibbeln und hat da vier Minuten rausgemacht, eine Frechheit, sogar auf dem Genesis Best of Album, das ich mir damals gekauft habe, ist Mama in einer geschnittenen Version drauf, da wäre ich fast rückwärts die Wände hoch, ja.

00:27:54: Nee, der muss, der ist über sechs Minuten lang und der ist fast bissl wie in "The Air Tonight", der baut sich auch so auf, eine ganz wichtige Stelle, wo ich mich bis heute frage, wie kam es, was soll das eigentlich sein?

00:28:10: I can hear you, Mama. Und irgendwann kommt halt diese Stelle, he, he, he. Was ist das? Haben wir Blähungen oder haben wir irgendwie?

00:28:24: Ich habe den Text auch nicht, du hast mir den Etage empfohlen, ich hatte den mal irgendwann gehört, aber ich hatte den nicht mehr auf dem Schirm, he, he, he. Was soll das bedeuten? Was will überhaupt der Song uns sagen?

00:28:38: Also, was diese komischen Laute bedeuten soll, solltest irgendeiner wissen, bitte schreibts in die Kommentare, weil es würde mich wirklich interessieren, ich weiß auch nicht, wie ich das googlen soll, was bedeuten die Laute beim Mama von Genesis, keine Ahnung, aber vielleicht weiß es ja jemand oder es ist einfach nur künstlerischer Ausdruck von Unbehagen oder es war eine Tonstörung und dann hat Phil Collins gedacht, das klingt gut, manchmal.

00:29:06: Also, ich finde, es hat schon auch so ein bisschen eine bedrohliche Atmosphäre, die da aufgebaut wird.

00:29:10: Ja, total, das ist ja auch sein Gesicht, das ist ja auch ganz groß im Bild und der schwitzt und so.

00:29:15: Ich habe jetzt hier gerade was gelesen, als du gesprochen hast. Ein junger Mann sehnt sich nach der Zuneigung einer älteren Frau, der Mama. Also, es scheint sich nicht um die leibliche Mutter zu drehen, sondern vielleicht eine reifere Dame.

00:29:32: Das Lachen, das ist auch immer on point.

00:29:37: Ja, ist keine direkte Aussage mit einer spezifischen Bedeutung, sondern ein Ausdruck, der die Stimmung und das Thema des Liedes unterstreicht. Es soll, fährt hier der Bus vorbei, es soll ein Gefühl der Erschütterung, Verzweiflung und Verstrickung darstellen.

00:30:01: Okay, das ist jetzt wieder Kunst. Und hier sind wir wirklich sehr progressiv unterwegs. Das finde ich super spannend an dem Werk von Phil Collins.

00:30:10: Du hast hier sehr mainstreamige Nummern, "You Can't Hurry Love", ein Mega-Hit gecovert und in neues doch schon poppiges Gewand gepackt und parallel dazu machst du progressive Rock und traust dich dann auch dein "Hehehe" ins Mikrofon zu machen und so ein Lied mit einem abgefahrenen Text und so einer düsteren Stimmung und einfach mal dich emotional auszudrücken zu lassen.

00:30:39: Das finde ich schon spannend, ja.

00:30:41: Ich mache es noch einmal, weil ich finde mich sehr gerne dabei. Ich finde es ist super perfekt. Das ist wie es ist Original. Wenn irgendwo Genesis auf der Bühne stehen und er könnte es nicht, könnte ich einspringen, so wie beim Drum Solo von Indiana Tonight, dann könnte ich machen "Hehehe".

00:30:57: Super. Also, ich hoffe, Genesis braucht nie wieder einen neuen Sänger, das wollen wir der Band nicht wünschen, aber hier ist dein Bewerbungstape.

00:31:08: Also beim Mama wärst du dabei. Ja. Ja, spannender Song. Aber war da auch ein Hit? Das war jetzt nicht der Hit-Mama, ne?

00:31:17: Doch, doch. Also, war er schon, aber es gab noch einen anderen Song auf dem Album, der auch sehr erfolgreich war. Das war "That's All", habe ich vorhin schon gemacht. Den kennt man auch, ne?

00:31:30: Missverstehen viele als Phil Collins Solo-Nummer, weil der da auch einfach so präsent ist, ne? Ja, Home by the Sea, auch eine Nummer, die man vielleicht kennt aus dem Genesis-Album, aber Mama ist schon im Nachhinein, glaube ich, zusammen mit "That's All", die Nummer, die am meisten hängen geblieben ist.

00:31:52: Also aus der Zeit. Also, gegen Ende der 80er Anfang der 90er darüber wird zu sprechen sein, kam ja auch noch ein paar große Genesis-Hits dazu. Aber "That's All" ja, 1983, das war er dann, also man sagt okay, dann macht der Phil Collins halt wieder ein bisschen mehr Genesis, ein bisschen weniger Solo, so verstehe ich das.

00:32:12: 1983 war Genesis, parallel dazu, hat er an einem Soundtrack wieder gearbeitet, an dem Soundtrack zum Film gegen jede Chance und hat dann "Against All" Orts rausgebracht. Das war '84.

00:32:25: '84, "Against All" Orts, take a look at me now. Das ist ja ne Mega-Nummer. Also, den Film haben wahrscheinlich schon viele vergessen oder wissen gar nicht, dass das ein Filmsong ist.

00:32:38: Also ich hab irgendwie so ne Kuss-Szene im Sand vor Augen.

00:32:44: Ja, weil die im Musikvideo ist.

00:32:46: Ja, genau. Kennen sie den Filmen, ne?

00:32:48: Ja, genau. Also du siehst in dem Musikvideo, ich hab das mal gesehen, siehst du Phil Collins?

00:32:53: Zufällig hast du das gesehen.

00:32:55: Nein, weil mir der Song mega gefällt, ihm gefällt "Against All" Orts nicht. Also du hast im Musikvideo Ausschnitte aus dem Film und es scheint irgendwie ein Romantik-Abenteuer zu sein.

00:33:07: Und du siehst immer wieder Phil Collins eingeblendet, der singt und dann dazwischen geschnitten eben die Filmszene.

00:33:14: Was in mir was ausgelöst hat, die Filmszene scheinen alle in Mexiko stattzufinden, in Yucatán auf dieser Halbinsel, also wer vielleicht mal einen Flug nach Cancún in die Richtung gebucht hatte,

00:33:28: da erkennt es vielleicht, da sind die Pyramiden von Tulum zu sehen und Chichen-Niça, der Maya-Tempel, ich war da mal und deswegen dachte ich so, so ziemlich alle Orte, die da gezeigt werden in diesem Musikvideo, hab ich auch selbst besucht und irgendwie...

00:33:43: Du hast dich eigentlich am Strand gesehen mit dieser hübschen Frau im Arm, schmusend im weißen Sand und das gesagt...

00:33:49: Da war ich mit nem Kumpel, der Mexikaner ist, unterwegs, aber ich hab Phil Collins zumindest im Ohr gehabt.

00:33:56: Aber wusstest du, das wusstest du sicher nicht, dass "Against All Odds" ein Song war, der eigentlich auf dem Album "Face Value" drauf sein sollte, wo in "The Eternight" drauf war.

00:34:09: Der Song aber nie fertiggestellt wurde, es war wie so ein Demo und erst als es hieß "Film machst du was für den Soundtrack zum Film gegen jede Chance?"

00:34:21: Hat er gesagt, ich hab doch noch die Nummer "Against All Odds", gut, da mache ich euch die fertig für den Film.

00:34:26: Eigentlich wollte er die schon auf sein erstes Solo-Album packen, aber ist nie fertig geworden.

00:34:30: Vielleicht war es ja gar nicht so schlecht, dass die Nummer erst später kam, als er noch etablierter war als Solo-Künstler.

00:34:37: Find ich überraschend, dass er das schon auf "Face Value" packen wollte, weil das ja eine sehr...

00:34:42: Das ist ein wunderschöner Song, ich mag ihn sehr, aber das ist ja eine sehr mainstreamige Nummer.

00:34:47: Und das hat ja gar nichts mit seinem Gefühl der Scheidung zu tun, da war ja nichts mit raus schreien, sondern im Gegenteil ist es ja...

00:34:57: Aber es geht auch um Trennung in dem Song. Dreh dich um, dann siehst du mich weinen, jetzt paraphrasiert gesagt, also es behandelt ja schon das Thema Trennung irgendwo.

00:35:09: Wie 90% aller Love Songs. Auf jeden Fall waren die Amis dann an Bord, das war nämlich dann auch Platz 1 in den amerikanischen Charts, also insgesamt fast ein halbes Jahr war der Song in den Charts in Amerika.

00:35:26: Aber das war ja nicht auf einem eigenen Album, sondern es war nur auf den Film-Soundtracks sozusagen. Und er hat jetzt nicht nur meinen Studio-Album aufgenommen in der Zeit.

00:35:38: Das hat er dann mit Genesis in den Jahren gemacht. Spannend.

00:35:41: Ich schätze, dass halt irgendeiner aus dem Filmteam gesagt hat, hey, wir brauchen ein Song, Phil, hast du irgendwas?

00:35:48: Wir brauchen eine schöne Ballade, und dann hat der Phil Collins sich erinnert und gesagt, Mensch, ich hatte doch dieses eine Demo, das könnten wir machen für den Film.

00:35:57: Also ich glaube, da hat er wirklich eine Marke gelassen, wie gesagt, der erste US-Nummer-1-Hit, drei Wochen lang war er dort, und er hat auch noch eine Nominierung als bester Filmsong für den Oscar.

00:36:09: Hat er nicht bekommen, aber sollte er später kriegen.

00:36:15: Und genau da machen wir nächstes Mal weiter, denn der Siegeszug von Phil Collins in den 80ern sollte sich fortsetzen.

00:36:21: Wir sprechen über eines der meistverkauften Alben der Musikgeschichte, die er uns gebracht hat. Ich sag nur, zu Studio.

00:36:28: Das ist alles nächstes Mal und wenn euch diese Folge gefallen hat, dann lasst einen netten Kommentar und fünf Sterne da.

00:36:34: Bis zum nächsten Mal hier bei Giganten von Gestern.

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