Peter Maffay (1/5) - von Waldkraiburg in die Charts
Shownotes
Der Auftakt zur fünfteiligen Peter Maffay-Story: Stefan und Jonas starten in Peter Maffays frühen Jahren, sprechen über seinen Durchbruch und die ersten Erfolge in den Charts. Wie sah Peter Maffays Leben vor dem Ruhm aus? Wie wurde er zum Star in den wilden 70ern?
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00:00:00: Giganten von gestern, yeah.
00:00:04: Herzlich willkommen zu unserem neuen Podcast.
00:00:08: Wir sind Jonas Löffler und ich bin Stefan Meixner.
00:00:12: Der Podcast heißt Giganten von gestern.
00:00:16: Damit sind nicht wir gemeint.
00:00:18: Also, ich vielleicht bald, aber Jonas, du bist ja noch,
00:00:23: du darfst ja erst noch ein Gigant werden.
00:00:26: Danke, das heißt, dass du mich da gleich unter dir allen ordnest.
00:00:32: Aber es sei dir vergönnt.
00:00:35: Du bist ein gigant des Radios, so viel darf ich sagen, oder?
00:00:39: Na ja, also es stimmt eigentlich, es ist ziemlich eingebildet.
00:00:42: Mich selber gleich als Gigant zu sagen, so sehe ich mich nicht.
00:00:45: Aber ich mache das sehr lange schon, ja, und schon 30 Jahre.
00:00:50: Und deshalb kann man, glaube ich, dann ist man irgendwie ein Gigant,
00:00:52: wenn man 30 Jahre selber macht.
00:00:54: Für mich bist du das ganz sicher.
00:00:56: Danke.
00:00:58: Du bist ein Musikfan, hast auch Radio-Erfahrungen gesammelt,
00:01:03: aber hast sehr viel andere Dinge auch schon gemacht in deinem Leben.
00:01:06: Genau, ja. Also ich bin auch ursprünglich ein Radiokind.
00:01:09: Daher kennen wir uns auch, wir haben uns beide bei Antenne Bayern kennengelernt.
00:01:13: Du schon damals ein echter Gigant.
00:01:15: Ich war Azubi im Radio und war auch einige Jahre im Radio
00:01:19: und bin dann später in dem Bereich internationaler Kommunikation,
00:01:23: Marketing und so weiter gegangen.
00:01:26: Aber unsere Freundschaft ist erhalten geblieben
00:01:29: und so kam es zu der Idee, diesen Podcast zu machen,
00:01:32: die Giganten von gestern.
00:01:34: Also wir haben uns vor Kurzem getroffen auf ein schönes Abendessen
00:01:37: und bei einem Steak und einem Bier haben wir uns überlegt, wie wär's denn,
00:01:42: wenn wir über große Namen, große Persönlichkeiten aus der Musikpromiwelt sprechen
00:01:50: und das auf unsere ganze eigene Art und Weise machen.
00:01:53: Und wir haben beide Bock auf das Medium-Podcast.
00:01:56: Ich bin totaler Podcast-Fan, es vergeht keinen Tag, an dem ich keinen Podcast höre.
00:02:01: Und ja, so sind wir auf die Idee gekommen,
00:02:04: damals uns selbst auch auszuprobieren mit den Giganten, mit großen Legenden.
00:02:09: Wir haben uns reingelacht in das Thema, wenn man mal ehrlich ist,
00:02:12: weil Überzeichnung ist etwas, was uns beiden sehr gut gefällt.
00:02:16: Wir haben beide eine blühende Fantasie und bei so einem Abendessen steigert sich das dann hoch.
00:02:23: Irgendwann fällt so ein Name und dann fällt noch ein Name, dann fällt noch ein Name,
00:02:26: dann werden die Bilder immer absurder und die Geschichten drumherum auch.
00:02:30: Und deshalb haben wir gesagt, das müsste man eigentlich einfach mal der Welt zur Verfügung stellen.
00:02:35: Vielleicht kann uns der eine oder andere folgen und teilt unseren Blick auf die Dinge und auf unseren Humor auch.
00:02:42: Genau, und wir haben uns überlegt, es wäre doch cool, mal über Leute von früher zu sprechen,
00:02:50: die einen ganz hohen Zenit hatten.
00:02:53: Wir haben eigentlich nur über Persönlichkeiten gesprochen, die vor allem in Deutschland ganz groß waren
00:02:57: oder aus Deutschland kommen.
00:02:59: Es fielen Namen wie Heinz Rudolf Kunze oder Sebastian Krumbiegel von den Prinzen.
00:03:06: Also, da waren schon ein paar ganz gute dabei.
00:03:09: Und der Mann, über den wir heute sprechen, das war ja eigentlich, man muss schon sagen, Stefan, das war ein Wunsch von dir.
00:03:16: Also deswegen möchte ich auch, dass du diesen Namen nennst, es ist dir überlassen.
00:03:21: Also, wir reden heute über Peter Maffay und gewünscht, also die Namen, die du davor aufgezählt hast,
00:03:29: sind ja eigentlich eher so, also aus meiner Sicht so Menschen, wenn man die heute sieht, zum Beispiel in Herrn Krumbiegel,
00:03:34: habe ich neulich in einer Talkshow gesehen, da war er, hat so die Geschehnisse kommentiert.
00:03:39: Und da habe ich mir, also das sind so, wenn du die Menschen heute siehst, denkst du,
00:03:44: der so, wow, der, also der hat damals schon irgendwie komisch ausgeschaut,
00:03:48: aber der, also jetzt im Alter schaut er ganz krass komisch aus.
00:03:53: Und bei Heinz Rudolf Kunze ist es irgendwie, weiß ich auch nicht, also Peter Maffay ist eigentlich gar nicht das beste Beispiel,
00:03:59: weil Peter Maffay ist ja jemand, wo ich sage den, finde ich ja mittlerweile, ich mag den.
00:04:05: Das ist jetzt bei den anderen nicht so, aber Peter Maffay ist ein guter Einstieg,
00:04:10: um einfach zu zeigen, was diese Karriere alles mit sich gebracht hat
00:04:17: und wie viele verschiedenen Stationen dieser Mann in seiner Karriere erlebt hat.
00:04:22: Genau, wir werden das auf unsere Art und Weise machen, wir werden durch sein Leben und seine Karriere,
00:04:27: seine Musik führen. Wir haben uns das mal so überlegt.
00:04:31: Das ist jetzt hier die Pilotfolge, die erste Folge, das heißt, da kann sich noch alles ändern,
00:04:35: aber so der grobe Ablauf wird sein.
00:04:38: Ich habe mir ganz viel rausgesucht zu seinem Leben, wo er hingegangen ist, was er gemacht hat.
00:04:44: Der Stefan erkennt sich aus mit dem Werk von Peter Maffay mit seiner Musik.
00:04:48: Da bin ich, muss ich ganz ehrlich sagen, also ich habe Peter Maffay vielleicht irgendwo als Kind an der Losbude
00:04:55: oder Autoscooter mal gehört.
00:04:58: Das muss ich schon mal vorweggeschicken, da hatte ich ihn bis jetzt auch so ein bisschen verortet.
00:05:04: Darüber wird zu sprechen sein, ich bin nicht mit der Musik von Peter Maffay aufgewachsen.
00:05:09: Ich bin 35 Jahre alt, Jahrgang 89, Stefan ist unwesentlich älter.
00:05:14: Das musst du gar nicht so sagen, ich bin gerne älter
00:05:20: und ich bin sehr wohl mit der Musik von Peter Maffay aufgewachsen.
00:05:24: Und ich muss echt sagen, ich tue mich, das geht mir in vielen Dingen so, wenn man dann mal über 50 ist,
00:05:30: dann kannst du nicht glauben, dass diese jüngeren Menschen, diese Songs, die so für jemand in meinem Alter so viel Kultfaktor haben,
00:05:40: dass es junge Menschen gibt, die sagen, noch nie gehört, oder wenn ich sage, zähle mal fünf Songs von Peter Maffay auf,
00:05:46: dann schaut der Jonas mich an.
00:05:50: Also wie gesagt, du musst mal ein Bett frisch überziehen.
00:05:53: Da schaute ich in ein leeres Gesicht und das ist für mich nur schwer vorstellbar.
00:05:58: Also ich muss zu meiner Ehrenrettung sagen, ich glaube fünf Songs hätte ich vielleicht noch zusammen bekommen,
00:06:04: aber es ist wirklich nicht die Musik, die ich abseits jetzt von dieser Vorbereitungswoche groß gehört habe.
00:06:11: Wir werden darüber sprechen, ich habe mir auch ein Bild von der Musik gemacht, aber damit der Marschplan klar ist,
00:06:16: Stefan ist derjenige, der diese Musik, ich möchte schon fast sagen, lebt, also so wie das gerade rüber kam.
00:06:22: Also das ist jetzt auch übertrieben, ich lebe diese Musik nicht.
00:06:27: Also ich bin mit ihr aufgewachsen und der Maffay Songs begleiten mich und da sind auch immer wieder,
00:06:32: ich werde auch sagen, welche ich gut finde und so, aber ich lebe mit, es ist nicht so, dass ich morgens aufstehe
00:06:37: und Kaffee nach mir denke, jetzt mache ich mal schon die erste Peter Maffay-Nummer an.
00:06:41: Also das ist übertrieben.
00:06:43: Aber jetzt, ich möchte noch mal eins wissen, wenn du es schon so sagst,
00:06:47: sag doch mal, welcher Peter Maffay-Song fällt dir denn als allererstes ein?
00:06:52: Was möchtest du anfangen?
00:06:54: Da fängt schon an, ich glaube er heißt Nesaya, dieser ...
00:06:58: Ich wollte nie erratzen sein.
00:07:01: Aber das liegt vielleicht auch daran, der Song wurde ja von Scooter und allen anderen mehrfach neu interpretiert.
00:07:12: Also ich mache gerade mit meinen Fingern diese Gänsefüßchen und dadurch ist diese Melodie, die Melodie finde ich wunderschön.
00:07:19: Das will ich gar nicht anders sagen, der Text ist auch so cheeseig wie der ist, aber der Text ist eigentlich auch gut.
00:07:26: Aber das ist der Song, den ich, wo ich an Peter Maffay denken muss
00:07:32: und so ordne ich ihn auch musikalisch ein. Hier sehe ich einen Kopfschütteln.
00:07:37: Also ich wollte nie erwachsen sein, das ist ja überhaupt nicht Peter Maffay.
00:07:41: Da geht es ja schon um die Arbeit mit Kindern und bla, bla, bla.
00:07:45: Das hat mit Peter Maffay gar nichts zu tun.
00:07:48: Mir fallen fünf ein, aber die zähle ich jetzt nicht auf.
00:07:51: Die sage ich dir dann, wenn wir das Werk dieses Künstlers durchgehen.
00:07:57: Okay, ich möchte dann den Ball zuspielen.
00:08:00: Das ist dir zu hart, das Werk des Künstlers.
00:08:03: Ich habe ja jetzt auch gelernt, ich habe mich auch durchgehört.
00:08:06: Ich war bei Spotify in den entsprechenden Listen drin.
00:08:09: So ist es nicht.
00:08:11: Ich habe mich durchgehört und ich habe auch versucht, da entsprechendes Verständnis aufzubauen.
00:08:16: Und ich verstehe auch, dass der dich begleitet hat.
00:08:19: Ich möchte den jetzt auch gar nicht runter machen.
00:08:21: Wir gehen das einfach mal durch.
00:08:23: Wie gesagt, ich habe das Leben mir angeschaut.
00:08:25: Du hast das Werk mit dem du dich begleitet, wie du sagst.
00:08:29: Und da gehen wir durch.
00:08:31: Und außerdem werden wir dann danach noch einen kleinen Exkurs vornehmen.
00:08:37: Nachdem wir Leben, Werk und alles weitere, was wir zu Peter Maffay schon immer wissen wollten,
00:08:42: durchgearbeitet haben und uns an ihm abgearbeitet haben,
00:08:45: werden wir beide uns mal einen Hausbesuch bei Peter Maffay gönnen.
00:08:49: Natürlich eine Home Story.
00:08:53: Weiß Peter Maffay wahrscheinlich, also von mir weiß er sicherlich nicht, dass es mich gibt.
00:08:59: Stefan, dich wird er sicherlich schon öfter gehört haben.
00:09:02: Er lebt ja auch teilweise in Bayern.
00:09:04: Dazu später mehr.
00:09:06: Nein, wir werden nicht persönlich jetzt heute Abend bei Peter Maffay klingeln am Starnberger See.
00:09:11: Aber wir werden uns mit all den Informationen, die wir jetzt hier im Podcast zusammentragen,
00:09:17: ein Bild machen und uns gegenseitig vorstellen und unsere blühende Fantasie spielen lassen.
00:09:22: Wie schaut es denn aus bei Maffay zu Hause?
00:09:26: Wir werden einen Rundgang durch seine privaten Gemächer machen in unserer Fantasie
00:09:32: und uns vorstellen, wie sein Haus aussieht.
00:09:35: Am liebsten würde ich damit anfangen.
00:09:37: Wenn ich mir vorstelle, dass Badezimmer von Peter Maffay,
00:09:41: ich würde jetzt schon gerne über die Badewane reden, aber es ist immer später.
00:09:45: Wir müssen ja auch erstmal ein bisschen Fleisch an den Knochen bringen und ein paar Infos zusammentragen.
00:09:50: Wahrscheinlich wird sich dann das Bild, was wir haben von Peter Maffay,
00:09:55: vier Wänden dann noch ein bisschen verfeinern, denke ich, und vielleicht noch was dazukommen.
00:10:00: Ich würde sagen, wir starten einfach mal in das Leben von Peter Maffay.
00:10:06: Bist du so weit?
00:10:07: Ich habe alles.
00:10:09: Ich kann die Allende vor singen.
00:10:11: Ich weiß alles.
00:10:12: Okay, sehr gut.
00:10:13: Wir starten erstmal mit der Geburt.
00:10:16: Peter Maffay ist jetzt, also wir zeichnen ihn auf, Ende 2024.
00:10:20: Der Mann ist schon 75 Jahre alt, geboren, 1949 als Sohn einer Rumänien-Deutschlandfamilie in,
00:10:29: ich kann kein rumänisch-Brasov-Kronstadt in der damaligen Volksrepublik Rumänien,
00:10:36: und zwar als Peter Alexander Makhay.
00:10:39: Und Stefan, du als Musik- bzw. Schlager-Expert wirst gleich wissen,
00:10:45: Peter Alexander ist ein bisschen schwierig.
00:10:47: Deswegen gibt es ja auch gute Gründe, warum er nicht mehr Peter Alexander Makhay öffentlich heißt,
00:10:52: sondern Peter Maffay, sein späterer Musikproduzent, Michael Kunze,
00:10:56: hat erstmal gesagt, Makhay geht gar nicht, ist zu kompliziert, daraus wird Maffay.
00:11:01: Und Peter Alexander, ja das war halt schon ein bekannter Schlagersänger.
00:11:05: Hä?
00:11:06: Aber warum ist denn Maffay einfacher als Makhay?
00:11:09: Schreibt man das mit 2C und 3H oder was?
00:11:13: Ja, ich kann nur wieder vorstellen.
00:11:15: Aber weil du das selbstverständlich sagst.
00:11:17: Ich habe jetzt nicht bei Michael Kunze angerufen,
00:11:21: dass Makhay schrieb sich mit 2K und vielleicht war das ein Problem in der damaligen Rechtschreibung,
00:11:29: ich weiß es nicht, ansonsten bleibt alles gleich, also M-A-K-K-A-Y.
00:11:34: Vielleicht, weil Makhay zu viel nach Kacke klingt irgendwie so, also, naja, es klingt so...
00:11:42: Ja, gibt es sich so Äffchen, die Makhacken heißen?
00:11:47: Makhacken, Makhacken.
00:11:49: Also Maffay spricht sich, also Peter Maffay, es klingt irgendwie, es hat mehr Flow,
00:11:55: das muss man schon sagen, aber was Michael Kunze sich da gedacht hat.
00:12:00: Okay, aber das Thema Peter Alexander, das ist ein No-Brainer, klar, der war, ich weiß gar nicht,
00:12:07: ich bin wirklich schlagermäßig nicht so aufgestellt,
00:12:10: weißt du, wann Peter Alexander da irgendwie ein Household-Name war in der deutschen Schlagerszene?
00:12:16: Ja, ja.
00:12:17: Peter Alexander war über vier Jahrzehnte einer der größten Entertainer, die dieses Land je hatte
00:12:25: und das ist auch kein Schlagersänger, also Peter Alexander ist, der war Schauspieler,
00:12:32: Entertainer, Moderator, alles und singen konnte auch noch, der hat Operetten gesungen
00:12:39: und eben auch ein paar Schlagerhits gehabt, aber das zu sagen, Peter Alexander war kein Schlagersänger,
00:12:45: das war ein, also den verehre ich wirklich, den würde ich niemals in diesen Podcast mit reinnehmen,
00:12:51: das wäre mir so gefährlich, da würden wir streiten.
00:12:53: Okay, Entschuldige, helfe ich hier bitte kurz weiter, nenn mir kurz einen der großen Hits von Peter Alexander,
00:13:00: weil ich schmeiß gerade ganz viel in meinem Kopf durcheinander, ich habe Angst,
00:13:03: dass ich ihn gerade mit Roy Black in meinem Kopf verwechsel und das ist alles so eine warbande Schlagerpestwolke,
00:13:11: die hier über mir schlägt, also, hilft mir weiter.
00:13:16: Wenn du Peter Alexander Schlager haben willst, dann war wahrscheinlich sein größter Schlager,
00:13:21: war wahrscheinlich die kleine Kneipe, die kleine Kneipe, kennst du, ne?
00:13:26: Ja.
00:13:27: Das ist auch so ein Song, den man nicht erlebt haben muss, um ihn zu kennen,
00:13:31: oder "Der Papa wird's schon richten", war Peter Alexander großer Song.
00:13:37: Okay.
00:13:38: "Der Papa wird's schon richten", kennst du nicht, okay, ist egal, aber die kleine Kneipe, nehmen wir den.
00:13:43: Und sein größter Film, weil du grad gesagt hast, der war auch Schauspieler?
00:13:47: Oh Gott, eben hat er nicht einen weißen Rössel am Wolfgang, das waren so diese 50er, 60er Jahre Filme.
00:13:54: Ich glaube Peter Alexander hat den weißen Rössel mitgespielt, das sind diese Filme,
00:13:58: die man am Nachmittag an den Feiertagen laufen.
00:14:00: Aber das passt ja, ne? 50er, 60er Jahre, das heißt, er war schon lange vor Peter Maffay
00:14:07: und nicht Peter Alexander Makhay, wie er damals noch hieß, aktiv.
00:14:10: Und das erklärt auch, warum wir ihn heute als Peter Maffay kennen und nicht Peter Alexander Makhay.
00:14:15: Okay, kommen wir zurück zu unserem Giganten der heutigen Folge.
00:14:22: Und zwar, ja, wir waren also in Rumänien geboren, 1949, es ging dann aber schon im zarten Alter von 14 Jahren
00:14:30: nach Deutschland, genauer gesagt nach Bayern, und zwar Waldkreiburg in der Nähe von München.
00:14:36: Warst du mal im Waldkreiburg, Stefan?
00:14:38: Ne, also ich kenne natürlich Waldkreiburg aus Verkehrsmeldungen und diversen Veranstaltungen hinweisen.
00:14:44: Aber ich war selber nie da und habe das auch gar nicht gewusst, dass Peter Maffay gleich in Bayern angekommen ist.
00:14:50: Ich dachte, es wäre dann irgendwann so später Wunschheim hat geworden, aber nein, der ist gleich hier in Bayern gelandet, okay?
00:14:56: Was ich ja krass finde, also es seit der 14 ist in Bayern oder in Deutschland,
00:15:01: und er hat ja trotzdem, ich weiß nicht, ob das ein Akzent ist oder ob das einfach seine Art zu sprechen ist,
00:15:07: dieses, das hat er, glaube ich, schon mitgebracht.
00:15:13: Genau, aber das hat er nicht in Bayern gelernt.
00:15:16: Aber das hat er nie abgelegt, was ja natürlich auch cool ist, weil niemand, also so spricht ja keiner, wie er,
00:15:23: dieses rollende R-Hunde, das.
00:15:26: Vorher mal, du bist doch auf Franke, du musst doch, es rollen die Franke, das ist auch das R-Hunde.
00:15:30: Das ist ja nochmal was anderes.
00:15:33: Also ich glaube aber auch, dass das nicht jeder selber sich abgewöhnen kann.
00:15:38: Der hätte halt da Unterstützung gebraucht, das wollte er nicht, ich weiß nicht, ob das den bewussten Entscheidungen war,
00:15:44: oder einfach gedacht hat, ich singe, der Wurscht, hat der, ich überleg, hat der gesagt, über sieben Bröcken, ja, ne?
00:15:51: Ja, der rollt immer, der kann sich auch in den R-Hunde.
00:15:54: Er rollt das R nicht so stark wie der Franke, der Franke macht's halt noch ein bisschen herrär.
00:16:03: Es ist was anderes und das ist was ganz Eigenes, ne? Und das ist unverkennbar.
00:16:08: Und ich finde, wahrscheinlich hat er das schon aus Sieben Bröcken mitgebracht.
00:16:13: Also davon würde ich jetzt mal ausgehen, weil das ist jetzt keine Wald-Kreiburger-Geschichte.
00:16:19: Nein, also in Bayern hat er so rollende Ehren nicht gelernt, das hat er mitgebracht.
00:16:27: Das hat er mitgebracht, genau. Und er kam dort eben an mit seiner Familie in Wald-Kreiburg.
00:16:31: Du sagst, das wusstest du gar nicht. Ja, Wald-Kreiburg, das habe ich nochmal extra nachgelesen,
00:16:37: ist eine Flüchtlingsstadt gewesen.
00:16:40: Also nach dem Zweiten Weltkrieg haben viele Deutsche aus Rumänien, sieben Bürgendeutsche dort Zuflucht gesucht.
00:16:50: Und somit gab's da schon eine gewisse Community mit Leuten, die eben aus der Ecke kam, wo Peter Maffay geboren ist.
00:16:57: Das war dann vielleicht dort auch einfacher, sich zu orientieren, integrieren.
00:17:02: Und diese Stadt in der Nähe von München wurde dann in den 60er, 70er Jahren auch ein wichtiger Ort wegen des Wirtschaftswunders in Deutschland.
00:17:11: Da kam ganz viele Rumänen auch, um in der Industrie von Wald-Kreiburg zu arbeiten.
00:17:17: Also da gab's vor allem Chemie- und Metallindustrie.
00:17:20: Da wird auch Peter Maffay später mal ein paar Schritte reinmachen, gleich dazu mehr.
00:17:25: Aber deshalb war Wald-Kreiburg vielleicht auch einfach so ein Anziehungsort für die Rumänen-Deutsche-Community.
00:17:33: Mein 14 ist natürlich auch ein hartes Alter, ne?
00:17:36: Ja.
00:17:37: Weil wenn du ganz klein bist, dann machst du halt das, was deine Eltern machen, dann gehst du halt mit.
00:17:42: Aber wenn du 14 bist, dann ist es nicht, glaube ich, so leicht, dann irgendwo hinzugehen in ein anderes Land
00:17:50: und nicht zu wissen, was will ich mal werden und kann ich überhaupt was werden als quasi Geflüchte.
00:17:57: Dann so ist ein hartes Alter, finde ich, um irgendwo neu aufzuschlagen.
00:18:01: Ja, wenn ich mich so zurück erinnere, 14 ist ja auch genau das Alter, wo man als Teenie die eigene Identität sucht.
00:18:11: Und wenn man dann aus Rumänien kommt und dann nach Wald-Kreiburg geht, das ist dann, kann ich mir vorstellen,
00:18:18: das war eine richtige Umbrüche.
00:18:20: Ich habe auch ganz viele Podcasts jetzt gehört in Vorbereitung, also Interview-Podcast mit Peter Maffay.
00:18:26: Und in irgendeinem Podcast meinte er auch, dass Wald-Kreiburg das war für ihn so klein dieser Ort ist,
00:18:33: ist ne Kleinstadt, glaube ich, die große weite Welt.
00:18:36: Also das war der wilde Westen quasi für ihn.
00:18:39: Also das, ich mein, im Vergleich zu sieben Bürgen war das was ganz Großes für ihn und fühlte sich ganz groß an.
00:18:47: Warum ist denn die Familie Makai überhaupt, warum hat sie denn überhaupt Rumänien verlassen?
00:18:54: Haben sie sich ein besseres Leben in Deutschland erhofft oder?
00:18:58: Tatsächlich ganz genau weiß ich es nicht, ich glaube aber, dass das ein Punkt war.
00:19:03: Ja, wahrscheinlich war es so.
00:19:05: Nach Wald-Kreiburg hat auf jeden Fall Peter Maffay auch sein musikalisches Talent gebracht,
00:19:10: weil er hat schon in Rumänien mit sieben angefangen Geige zu spielen, also es war nicht die elektrische Gitarre,
00:19:17: die er zuerst gelernt hat. Die Kaffs 1949 wahrscheinlich auch noch nicht.
00:19:24: Also jetzt stelle mal bitte Peter Maffay an der Geige vor. Stellt dir das vor, wie das aussieht.
00:19:31: Wenn der kleine Peter, der ist ja auch nicht groß und so, wenn der diese Geige, also ich kann mir den Blick vorstellen,
00:19:39: ich glaube er hat sehr ernst geschaut.
00:19:41: Aber man muss dazu auch sagen, Peter Maffay hat auch genau einen einzigen Blick.
00:19:46: Also er kann ja nur wie so ein alter Wolf, oder Stefan Wolf auf der Pirsch irgendwie so verbissen da durch seine faltigen Augen gucken,
00:19:58: aber genauso wird er damals in Rumänien Geige gespielt haben.
00:20:01: Ich kann ihn mir gut vorstellen, weil er ist ja nicht hochgewachsen, ich glaube 168 groß, ein ganz kleiner Junge mit so einer Geige,
00:20:09: er ist ja eigentlich ein filigraner Typ. Warum nicht?
00:20:12: Also nimmst du Peter Maffay filigran war, also für mich ist er eher so, er stapft so durch die Welt und...
00:20:21: Ja, wer hat immer diese engen Hosen an?
00:20:23: Das hat allerdings mit filigran zu tun, der Mann ist rocker aus Überzeugung, der hat wahrscheinlich die Lederhosen sogar im Bett an.
00:20:30: Also die hängt an dem dran.
00:20:33: Also, über den Begriff rocker wird noch zu sprechen sein.
00:20:38: Ja, ich verstehe was du meinst, aber er ist ja kein schwerer Mann, weil er eben nicht hochgewachsen ist und er ist ja auch nicht super breit,
00:20:46: er ist sportlich, er hat auch ganz gut gepumpte Arme, das schon, aber für mich hat er was filigranes.
00:20:53: Er hat ja auch so eine schmale Nase und diese dünnen Hosen reingezwenken Beine, also irgendwie sehe ich, ja doch, den Geiger, den nehme ich Ihnen schon ab.
00:21:05: Also ich kann Ihnen mir vorstellen mit einer Geige.
00:21:07: Ich sehe Peter Maffay am Schlagzeug zum Beispiel oder...
00:21:09: Ja, aber nicht irgendwie 1963 in Wald-Kreiburg, also...
00:21:13: Da gab es auch schon Schlagzeuge, also ich bin dann 1970 geboren, ich wollte Mitte der 70er mit 5, 6 Wort, ich schon Schlagzeug.
00:21:22: Also sowas gab es schon.
00:21:24: Ja, also ich kann Ihnen mir eine Geige vorstellen, aber ich glaube, man hat ihn nie wieder an der Geige gesehen, also das scheint ja nicht sein Ding gewesen zu sein.
00:21:31: Übrigens, er hat auch dann später Trompete gespielt und dann natürlich die Gitarre.
00:21:38: Das wird es ja immer schlimmer.
00:21:40: Peter Maffay an der Trompete, das ist ja noch grausamer als ich vorhin noch mit einer Geige entdeckt habe.
00:21:45: Wenn du jetzt noch kommst und sagst, er hat Harfen gespielt, dann kann ich nie mehr ein Peter Maffay Song anhören.
00:21:52: Aber da muss ich sagen, an der Trompete kann ich ihn mir viel weniger vorstellen als an der Geige, weil ein Trompeter ist für mich so ein stämiger Bayer mit einem Bierbauch und das ist er ja wirklich nicht.
00:22:04: Nein, also das sind alles Instrumente.
00:22:07: Gut, dass er das nicht weiter verfolgt hat.
00:22:09: Ich finde, das würde lächerlich aussehen.
00:22:11: Genau, er hat nämlich dann auch die Gitarre weiter verfolgt, auch in Gymnasialzeiten.
00:22:16: Er war auch im Gymnasium in Mühldorf am Inn.
00:22:19: Warst du da mal? Kennst du das?
00:22:21: Das ist auch ein Löffel am Inn, kenne ich ja tatsächlich.
00:22:23: Da hatten wir auch mal mit Antony Bayern eine Veranstaltung, wie ich moderiert.
00:22:26: Sehr schön, sehr ländlich schon.
00:22:28: Genau, also er war da so im Münchner Speckgürtel.
00:22:31: Das sind ja alles so schöne kleine Orte.
00:22:34: Da ist er zur Schule gegangen, zum Gymnasium und sich da schon als Gitarist ausprobiert,
00:22:40: und zwar in seiner Band "The Beat Boys".
00:22:44: Also, ich muss sagen, das ist halt ein Rip-Off vom Namen her von den Beat Boys.
00:22:50: Sie Verwechslungsgefahr schon noch.
00:22:53: Ich möchte nicht vorgreifen, aber auf einem der ersten Alben von Peter Maffay
00:23:00: sind Songs drauf, in jedem dritten Song kommen da Boys vor.
00:23:04: Also, offensichtlich so diese Begrifflichkeit, dass er ein Beach Boy, Beat Boy,
00:23:10: oder später da auch ein Love Boy ist.
00:23:13: Echt?
00:23:14: Also, das scheint ihm wichtig zu sein.
00:23:16: Der Love Boy nicht, ich schau gleich, aber es gibt Songs,
00:23:19: da haben wir es auch Boy drin.
00:23:21: Mir noch gewundert, warum heißt jeder zweite Song halt,
00:23:24: irgendwas mit Boy zu tun, aber offensichtlich ist das,
00:23:26: er sieht sich gerne als Boy.
00:23:28: Er ist ja ganz fest in seinen Entscheidungen.
00:23:32: Alles klar.
00:23:34: Peter Maffay ist übrigens, wir dürfen da nicht in die Falle tappen,
00:23:39: Peter Maffay dauernd nachzumachen, weil Peter Maffay ist ja die Figur,
00:23:44: das ist wie Boris Becker und Dieter Bohlen,
00:23:47: auch Leute, die überhaupt kein Talent für Parodien und so was haben, meinen,
00:23:51: sie können Peter Maffay gut nachmachen,
00:23:53: und jeder macht Peter Maffay nach, was gefährlich ist, ich auch.
00:23:59: Aber ich reise mich zusammen.
00:24:01: Ja, also ich schotzfeiert an der Stelle,
00:24:04: nachdem ich jetzt hier fünfmal Peter Maffay nachgemacht habe,
00:24:07: danke für den Hinweis.
00:24:09: Na gut, dann machen wir einfach weiter an der Stelle.
00:24:13: Übrigens, die Beat Boys, die Beat Boys,
00:24:16: haben sich dann später in "The Dukes" umbenannt,
00:24:20: die Fürsten, wenn ich das richtig im Kopf habe.
00:24:23: Aber die hatten sogar so in dem Raum hier um Mühldorf,
00:24:28: Waldkreiburg, die Ecke tatsächlich verhalten und erfolgt.
00:24:33: Man trat da in einem örtlichen Lokal auf,
00:24:36: man kannte die anscheinend schon,
00:24:38: und jetzt rate doch mal, was da so für Songs gespielt wurden.
00:24:43: Was haben die Dukes oder die Beat Boys da in Waldkreiburg,
00:24:47: Mühldorf geklimpert?
00:24:49: Die haben natürlich keine eigenen Songs geschrieben,
00:24:52: sondern die waren quasi so eine Coverband.
00:24:55: Wann sind wir da, 1900?
00:25:00: Ja, also Gymnasialzeit, ich würde jetzt mal sagen,
00:25:03: in den 60ern, wir sind noch in den 60ern.
00:25:06: Ja, okay, 60er, dann haben die natürlich Beatles gespielt
00:25:10: oder Rolling Stones, ich stehe auf Rolling Stones.
00:25:13: Ja, paar Songs als Coverband oder auch vielleicht auch was Beat Boys,
00:25:18: Stages Quo, so was in die Richtung?
00:25:21: Nicht ganz, also es geht schon so halbwegs in die richtige Richtung.
00:25:24: Also das, was ich gefunden habe, da ging es vor allem
00:25:27: um die großen Songwriter oder auch politischen Songwriter der Zeit,
00:25:33: also so in die Richtung Bob Dylan, Donovan oder auch mal,
00:25:38: ja so Rolling Stones, vielleicht in die Richtung The Kings.
00:25:42: Genau, das waren so die Songs.
00:25:45: Das ist aber für Mühldorf am Ende sehr sophisticated.
00:25:49: Also ich meine, das, um damit an dem Wochenende oder so zu sagen,
00:25:55: hey kommt wieder, weil die Beat Boys spielen wieder,
00:25:59: die größten Hits von den Kings und von Bob Dylan,
00:26:03: das ist schon, das ist mutig.
00:26:06: Ja, aber das war der Sound von den Beat Boys und den Dukes
00:26:10: und irgendwie scheint es auch so gewesen zu sein,
00:26:13: dass dann Peter Maffay eher für die Musik geschwärmt hat als die Schule.
00:26:17: Also das war nicht sein Ding, er ist zweimal hängen geblieben
00:26:20: und er ist dann auch vom Gymnasium runter gegangen.
00:26:23: Zweimal sitzen geblieben, ohne Schulabschluss vom Gymnasium runter
00:26:26: und hat dann gesagt 1968, wichtiges Jahr,
00:26:31: ist er von der Schule runter und hat dann eine Lehre begonnen
00:26:34: und zwar als Chemograph in München.
00:26:38: Weißt du was ein Chemograph ist?
00:26:40: Das muss ich tatsächlich auch nachmachen.
00:26:42: Was macht ein Chemograph?
00:26:45: Ich habe es heute erst nachgelesen.
00:26:47: Es ist, oh Gott, du musst quasi, glaube ich,
00:26:52: irgendwelche Formen vorbereiten, die dann in die Presse gehen,
00:26:56: aber nagelt mich nicht darauf fest.
00:26:58: Also irgendwas in dem Bereich, im verarbeitenden Gewerbe,
00:27:02: wahrscheinlich gibt es den Beruf gar nicht mehr.
00:27:04: Ja, da hat wahrscheinlich irgendein Beat Boy,
00:27:06: irgendein Kollege hat gesagt hier, ich habe gehört,
00:27:09: die suchen jemanden, gehen mal da hin,
00:27:11: weil wenn ihr eh keinen Bock auf irgendwas hast, außer Musik,
00:27:14: dann ist er auch wurscht, was du hier entscheidest,
00:27:17: der hat dann irgendwas genommen.
00:27:19: Genau, Spoiler alert, er ist auch nicht dabei geblieben,
00:27:22: also das hat er auch nicht abgeschlossen.
00:27:24: Viel wichtiger war ihm in der Zeit, er hat nämlich dann
00:27:27: eine neue Band oder ein Volk Beat Duo gegründet,
00:27:31: und zwar mit seiner Schulkamera, die hieß Margarete Kraus,
00:27:35: und die sind dann, als du Peter und Margit im Raum München unterwegs g'hauen.
00:27:41: Jetzt geht es aber schon Richtung Schlager, ne?
00:27:44: Also Peter und Margit hat aber mit den Beat Boys nichts mehr zu tun.
00:27:47: Das ist jetzt schon hier, also...
00:27:49: Ja, ich glaube, man darf es nicht so eng sehen.
00:27:53: Die haben tatsächlich Volk-Music gemacht,
00:27:56: es klingt natürlich sehr nach Schlagergarten,
00:27:59: aber die hat man scheinend relativ festes Engagement
00:28:03: Engagement in Münchner Club und haben dort
00:28:08: tatsächlich auch weitergemacht mit hier Bob Dylan. Da kam auch die Rolling Stones, Peter Paul und Mary Paul Simon.
00:28:13: Also abgesehen von den Rolling Stones waren das ja nicht die lauten Künstler, sondern eben die großen Liedermacher der späten 60er.
00:28:20: Und das war deren Sound. Ich habe da sich auch mal geguckt, findet man was zu Peter und Margit?
00:28:26: Ich habe nichts gefunden.
00:28:28: Es ist aber gut, dass irgendwann ziemlich früh in der Karriere, als es dann größer wurde bei Peter Marver, einer gesagt hat,
00:28:35: du brauchst einen neuen Namen, weil er hat offensichtlich für Namen kein Gespür.
00:28:39: Also weil Peter und Margit, das klingt wie Cindy und Bert, da würde ich mir jetzt nicht auf die Bühne stellen und würde die großen Songwriter der damaligen Zeit
00:28:51: auf den Stage bringen, da hätte ihm halt irgendwas überlegt. Aber Peter und Margit ist, naja, aber gut.
00:28:57: Also später hat er dann einer gesagt, du brauchst einen anderen Namen und der ist dem ja dann auch gefolgt.
00:29:01: Der Name ist fragwürdig und nicht gerade catchy, aber was für ihn dann irgendwann auch klar war, Musik, das ist es.
00:29:10: Er will Musiker von Beruf werden und deswegen ging diese Lehre dann auch in die Binsen und er hat sich ganz oft die Musik konzentriert.
00:29:20: Aber also wenn man jetzt bis hierher schaut, die sind hier mit nicht viel angekommen.
00:29:27: Ja.
00:29:28: Der hat die Schule geschmissen, hat den Beruf nicht fertig, wovon hat der gelebt?
00:29:35: Also weil das war ja auch nicht so, dass die Eltern den immer mit allem versorgt haben.
00:29:41: Also das ist ja irre. Der kam mit wenig und hat sein Leben gelebt und scheinbar ja mit der Freiheit zu sagen, ich mache ein bisschen Musik,
00:29:52: da gab es sich ein paar Mark, aber davon so zu leben, also erstaunlich auf kleinem Fuß wahrscheinlich sehr bescheiden.
00:30:01: Ja, ich glaube auch, er hatte ja bescheidenen Erfolg mit seinen Beat Boys, whatever.
00:30:08: Aber ja, ich gehe davon aus, das weiß ich jetzt nicht sicher, dass er wahrscheinlich auch noch bei den Eltern in Wald-Greiburg gewohnt hat.
00:30:14: Und so ging das halt. Er war ja auch noch Lehrling, er war ja auch noch Blut-Jung, das muss man ja sagen.
00:30:19: Er war ja noch eigentlich im Teenie-Alter.
00:30:22: Wahrscheinlich ist er bei Margit untergekommen.
00:30:26: Also ich weiß nicht, ich habe auch über die Margarete-Kraus nichts weiter finden können.
00:30:34: Also Peter und Margarete wären noch besser gewesen.
00:30:37: Margret, ja.
00:30:40: Das war alles nichts, aber gut ist ja und auch gut für Fans wie dich, dass er gesagt hat, okay, Musik das ist es.
00:30:53: Weil sonst hätten wir vielleicht einen tollen Chemikrafen in München, aber keine unvergesslichen Songs.
00:30:59: Mir fällt schon auf, dass du mich immer wieder als Fan labelst.
00:31:03: Aber ich gehe da nicht dazwischen, weil mittlerweile, na ja, was ist ein Fan, aber mittlerweile habe ich so großen Respekt davor.
00:31:13: Und dieser darf es mich Fan nennen, ist okay.
00:31:16: Es ist doch okay. Also du, genau, du hast Respekt davor.
00:31:20: Und dieser Podcast heißt "Geganten von Gästen".
00:31:22: Und er wird jetzt auch zum Gagant, weil jetzt wird es spannend.
00:31:25: Wie gesagt, Leere hingeschmissen, er sagt, ich will Musiker werden.
00:31:30: Und das hat sich ihm dann auch eröffnet, und zwar mit 20 Anfang 1970.
00:31:39: Da kam nämlich besagter Michael Kunze, also dem, den er auch seinen Künstlernamen Peter Maffay zu verdanken hat.
00:31:45: Auf ihn zu hat ihn entdeckt, wahrscheinlich da in der Münchner Waldkreiburger Musikszene.
00:31:51: Und man nahm gemeinsam 1970 die erste Single auf.
00:31:57: Und das weißt du ganz sicher. Was war die erste große Single von Peter Maffay?
00:32:02: Das sage ich dir. Also ich möchte erst nochmal sagen, 1968 hast du gerade gesagt, hat der die Lehre angefangen, dann geschmissen.
00:32:10: Und 1970, sein erstes Album schon veröffentlicht.
00:32:15: Also wir reden hier nicht über fünf Jahre, ich werde Musiker und irgendwann mal, sondern also der Kunze muss den Maffay gesehen haben und muss gesagt haben, aus dir mache ich was.
00:32:26: Weil der Peter hatte zu den Anfangszeiten überhaupt nichts zu melden, weil wenn du mit Bob Dylan und den Kings auftrittst und dein erstes Album des veröffentlicht wird, heißt für das Mädchen, das ich liebe, dann weißt du schon, dass der Kunze gesagt hat, pass auf.
00:32:43: Du singst Schlager.
00:32:46: Das ist das, was bei allen funktioniert. Knöpfe deinen Hemd auf, schau lasst Zief und sing das, was die Leute gerne hören, Herzschmerz.
00:32:57: Auf diesem Album, übrigens nebenbei noch erwähnt Margarete hat der Kunze gesagt, das macht der Peter alleine, Margarete brauchen wir nicht.
00:33:05: Und das erste große Ding auf diesem Album war du.
00:33:11: Ja und das ist ja ein Maffays Song, den singt er ja, also ich war ja bei einem Maffay Konzert vor kurzem auch, erzähle ich später, aber den singt er ja heute wieder gern.
00:33:23: Lange Zeit hat er den gar nicht mehr angefasst, weil er wollte ja keine Verbindung zu dieser Schlagerwelt mehr haben, wir gehen mal aus darüber reden, aber heute steht er dazu und das Ding ist wirklich ein Riesenhit, das lieben alle.
00:33:38: Also wenn du beim Konzert bist und es geht los, du, dann geht ein Raunen durch die Menge.
00:33:45: Ein mega deutscher Schlagerhit, das ganze Album war Schlager und wenn man Peter Maffay so zuhört, heute steht er dazu, weil er ja auch sagt, es war wichtig.
00:34:02: Und viele mussten damals diese Musik machen, die sie eigentlich überhaupt nicht leiden konnten.
00:34:07: Also Roy Black hat sich irgendwann totgesoffen, weil er eigentlich rocker sein wollte, aber alle gesagt haben auch, der schaut so süß und der singt über Rosen soll der singen.
00:34:17: Und beim Maffay hat man gesagt, er soll über die Liebe singen und über junge Liebe und der kleine Peter und die starken Frauen und das hat der natürlich überhaupt nicht gewollt.
00:34:30: Interessant wäre, ob er das erste Mal Geld verdient hat, so richtig, weil das wusste ja keiner, wenn es Debütalbum rauskommt, weiß ja nicht, wird es was oder wird es ein Ruhegreppiere, da hat es ja auch viele gegeben, die sind nie was geworden.
00:34:44: Aber als er dann gesehen hat, er kommt in die Charts und plötzlich ist dieser Song "Du" in den deutschen Verkaufscharts vertreten.
00:34:53: Ich glaube, da leckst du dann schon am Erfolg und denkst ja dann, du wurscht für sich singen, aber solange es den Leuten gefällt, kann mir der Heimrock anhören, glaube ich.
00:35:05: Gleich geht es weiter mit der Folge, nur eine kurze Nachricht.
00:35:08: Wenn euch dieser Podcast Giganten von gestern gefällt, dann abonniert ihn über den Folgenbutton bei Spotify oder wo ihr eben gerade hört.
00:35:16: Außerdem freuen wir uns auch über eure Kommentare zu den Folgen, denn euer Feedback ist wichtig.
00:35:21: Lasst auch gerne ein paar Sternchen da, am besten gleich fünf als Bewertung, das freut uns und teilt die Folgen auch gerne und lasst eure Freunde davon wissen.
00:35:29: Also nochmal zusammengefasst, bitte abonnieren, bewerten, kommentieren, teilen, das hilft uns und hilft dem Podcast.
00:35:37: Vielen Dank dafür.
00:35:38: Und wenn ihr wollt, Giganten von gestern findet ihr auch bei Instagram, ganz einfach Giganten von gestern in einem Wort.
00:35:45: Und jetzt geht es weiter mit der Folge.
00:35:48: Ich habe da auch ein paar ganz interessante Punkte zu dem Thema gefunden.
00:35:52: Also dieser innere Zwist von "Okay, ich komme eigentlich von", also wo er frei aufgespielt hat, als Peter und Margit, The Dukes und whatever,
00:36:04: hatte ja hier die Kings gemacht und Bob Dylan und sich da ja auch verortet und dann hatte diesen Erfolg, aber es muss ja ein Blitzerfolg gewesen sein.
00:36:13: Er hatte eben die Chance über Michael Kunze diese Single aufzunehmen und das ging ja wirklich Schlag auf Schlag.
00:36:21: Also 1970 kommt dieses Lied raus und er tritt im Fernsehen auf und das ist die Spitze der deutschen Charts und auch andere europäische Länder.
00:36:31: Also es war ein Mega-Hit, ich meine, du warst auch noch nicht auf der Welt.
00:36:36: Doch.
00:36:37: Also ich bin quasi nicht.
00:36:39: Du bin ich, nee, da wurde ich gemacht und so, aber also wahrscheinlich bei du muss ich mal fragen, ob ich bei einem Peter Maffa Song gezeugt wurde.
00:36:49: Also aber wahrscheinlich lief da keine Musik im Schlafzimmer, glaube ich.
00:36:53: Aber willst du das nicht wirklich wissen?
00:36:55: Na ja.
00:36:56: Ich fände es wahnsinnig lustig.
00:36:58: Also dann bin ich Hardcore-Fan.
00:37:03: Dann hänge ich mir ein Peter Maffa-Poster auf, wenn meine Mutter mir bestätigen könnte, dass sie bei, nein, aber die haben glaube ich Elvis gehört immer.
00:37:11: So meine Mutter war so ein großer Elvis-Fan, nicht Peter Maffa.
00:37:14: Aber normal, das ist Wahnsinn, ne?
00:37:19: Du kommst mit 14 aus Rumänien, verschüchtert, junger Bub hier an, weiß nicht, was will ich werden eigentlich nix.
00:37:28: Ich möchte Musiker werden, ist aber total unrealistisch.
00:37:32: Dann hast du die Chance, wahrscheinlich wenig Geld in irgendeiner Kashemme da aufzutreten und da mittelrum zu klampfen am Wochenende und kannst dir was zu essen kaufen, okay.
00:37:41: Und dann kommt Michael Kunze, Michael Histerne, der ja damals alle großen Namen rausgebracht hat und Songs geschrieben hat und so.
00:37:54: Der hat diese Schlager-Maschinerie mit Leuten, die ganz nett aussehen, so Rex Gildo und wie die alle heißen, der hat es so richtig angefeuert.
00:38:03: Der wusste, wie man Geld verdient damals mit Schlagern.
00:38:08: Warum der jetzt ausgerechnet in Peter Maffa einen Superstar gesehen hat, weiß ich nicht, weil der ist ja, weiß ich nicht, der hat die große Warze, okay, das ist ein Wiedererkennungszeichen, aber sie sind nicht so, das finde ich, dass man Peter Maffa anschaut und sagt,
00:38:24: wow, das ist ein attraktiver Typ, so Rex Gildo, der war schön und smartes Lächeln und so Peter Alexander, das waren alles so so hübsche Männer, Jungs und Peter Maffa.
00:38:37: Ich weiß nicht, ich finde, der sieht normal aus, also jetzt aber nicht so, dass man, was hat der Kunze da gesehen?
00:38:45: Hat der die Stimme gehört, hat gesagt, aus dem mache ich einen Schlagersänger oder hat der den gesehen und hat gesagt,
00:38:51: den mögen die Frauen, jetzt muss er nur noch was Schnulziges singen.
00:38:56: Ich finde eben nicht, dass Peter Maffa normal aussieht, vor allem wenn man sich überlegt, okay, das sind ganz, ganz frühen 70er Jahre in der BRD und du siehst diesen Mann, ja gut, okay, der ist ja klein, aber der hat ja einen dunkleren Tarn, dann hat er diesen etwas verwegenden Blick, so der einsame Wolf mäßig
00:39:21: und er hat ja auch, ja, ist doch so, also, und in die E - Du hast dann mehr Gespür.
00:39:28: Ja, der hat, er hat ja auch eine ganz eigene Art, das haben wir ja schon rausgestellt, ich erspare mir die Imitation, aber er hat eine eigene Art zu sprechen und auch zu singen, also er geht ja oft in dieses, ich möchte mal sagen, in so eine Art Nasi-lität rein und er ist definitiv ein Novum in der deutschen Musik.
00:39:51: Also, würde ich jetzt mal sagen, gerade weil du auch diese Namen genannt hast, mir sind sie auch nicht ganz unbekannt, so hat keiner gesungen, so sah noch keiner aus und er sticht da schon irgendwie raus.
00:40:05: Also, der David Getter der damaligen Zeit, Michael Kunze ist da also Rangängern und gesagt, oh mein Gott, der sieht anders aus als die anderen und er näselt, das wird was.
00:40:18: Also, ich weiß es nicht, ich könnte mir vorstellen, dass er halt einfach doch daraus sticht, dass man ihm dann trotzdem dieses Schlagerlied aufdrückt, ja, das hat ihn ja über Jahre hinweg beschäftigt, also wir können auch gerne jetzt schon über die Thematik sprechen, ja.
00:40:38: Es ging los als Schlagersänger, er selbst wollte aber eigentlich immer der Rocker sein.
00:40:46: Übrigens, aus der Zeit, also 1971 hatte er ein Interview gegeben, der Peter Maffay und hat der Bravo, der Zeitschrift der Bravo gesagt, am liebsten wäre ich ein wilder Rocker.
00:40:58: Er hat es dann auch nicht mit dem Schlagererfolg von du irgendwie abgelegt, das war immer so, dass wo er sich selbst gesehen hat, aber seine Fans wollten den Schlager Peter schießen.
00:41:10: Also, damals, das ist schon sehr außergewöhnlich, dass er das in einem der ersten Interviews offensichtlich dann schon öffentlich gesagt hat, weil damals wollten ja alle was anderes.
00:41:20: Also Rex Gildo wollte lieber mit einem Mann zusammen sein, musste aber seine Kusine heiraten, damit nicht rauskommt, dass er schwul ist und Roy Black wollte auch Rockstar sein, aber das kam erst raus, da war er schon alt.
00:41:34: Also, das hätte man nie gemacht, weil man da ja Welten zerstört hätte.
00:41:41: Bei Peter Maffay wunderts mich, dass der so früh dazu stand, dass er eigentlich Musik macht, die er jetzt gar nicht so auf dem Schirm hatte.
00:41:52: Das war ja nicht ein Jahr oder so, wir reden hier über, das hat Jahre gedauert, bis so langsam, auf ein Jahrzehnt schon, bis so langsam der Wechsel kam und er sich mehr mit dem durchsetzen konnte, was er sich so unter seiner Musik vorstellt.
00:42:09: Aber das war nicht so, dass der ein Album gemacht hat und dann war es gut, sondern dann haben die gesagt so, super, noch eins und noch eins und noch eins und jedes Jahr, ne?
00:42:17: Also jedes Jahr hat der ein Album rausgebracht.
00:42:20: Ich?
00:42:21: Ja, also ich habe auch gerade zu diesen Anfängen auch noch mal in den Podcast reingehört, eins zu eins ist der auch ein Interview mit ihm und da hat er das übrigens nochmal bestätigt, was er da auch in dem Bravo-Interview gesagt hat.
00:42:33: Also er war in der Mentalität ein Rocker, interessant, war welche Vorbilder er genannt hat, die er damals auch schon vor sich sehen gesehen hat.
00:42:43: Für ihn waren die Heroes, die Rolling Stones, aber auch so Folk, Dylan, Joan Biles und so weiter.
00:42:51: Aber er hat auch ganz klar gesagt, das Angebot von Kunze, das war seine Chance, das war seine Chance und die große Chance, Berufsmusiker zu werden und deswegen hat er sich eben auch auf den Schlager eingelassen, das ist ja auch absolut verständlich.
00:43:06: Ja, man hat sie mir dann auch leicht gemacht.
00:43:10: Also dann machst du ein paar Songs, bringst was raus, dann bist du plötzlich in den Charts.
00:43:16: Dann ist er ja auch, das weiß man ja auch aus seinem Leben, kein Kostverächter, wie er vorhin verheiratet.
00:43:23: Jetzt hat er in der wohnen Alter ne ganz fünfmalen, jetzt hat er ne ganz deutlich jüngere Frau, also da fliegen dir dann die Mädels Herzen zu, wenn du hier so ein Schlager schnullig bist und mit offenem Jeanshemm deine Balladen singst.
00:43:38: Da hat er garantiert nach jedem Auftritt eine mitgenommen, also das war schon auch ein, also dieses Schlagerleben hinter der Bühne hat ja mit diesem schnulzen Leben auf der Bühne überhaupt nichts zu tun.
00:43:51: Die haben alle die Sau rausgelassen damals, die haben alle im Alkohol gebadet und gefeiert und haben alles mitgenommen, was nicht bei drei auf dem Baum war.
00:44:02: Also da hast du es dann schon auch leicht zu sagen, ich muss leider Musik machen, die ich gar nicht mag, aber das bringt ja auch was.
00:44:10: Genau, was du sagst, das habe ich auch hier und da in Interviews immer wieder rausgehört, also auch gerade das Thema Alkohol, ne.
00:44:17: Er hat echt viel getrunken anscheinend, Whiskey war so sein Thema und wann genau das angefangen hat, na ich denke mal in der Zeit, mit dem Erfolg kam das alles.
00:44:26: Na ja, du weißt ja gar nicht für wen er mit du besingt, das muss ja keine Frau sein, du bist alles, was ich habe, du bist alles, was ich will, kann auch eine Flasche schnapp sein.
00:44:37: Das hat der Song so einen ganz anderen Dreh bekommen gerade.
00:44:43: Also ich kann auch immer nur empfehlen, wenn wir hier die verschiedenen Songs jetzt nach und nach abklappern oder immer mal wir so Meilensteine erwähnen, auch mal zwischendrin kurz auf Pause zu gehen im Podcast und sich den anzuhören,
00:44:54: weil dann hört man auch aus welcher Zeit das kommt, welchen Sound Peter Muffer in der Zeit hatte.
00:45:01: Du glaubst es noch einer zuhört, der mit Peter Muffer nichts anfangen kann und das Lied du nicht kennt, okay.
00:45:09: Ich glaube schon, ich glaube schon. Ich hätte eher bedenken, dass sonst bei unseren teilweise doch sehr spitzen Bemerkungen der ein oder andere Peter Muffer Fan jetzt hier ausgeschaltet hätte.
00:45:21: Aber ich weiß es nicht. Ich hoffe, die sind auch dabei und schwägen in Nostalgie und ...
00:45:27: Wir arbeiten ja hier was auf. Ich sag ja, wenn ich so böse Kommentare fallen lasse, dann ist es ja so, wie ich Peter Muffer erlebt habe damals.
00:45:39: Heute noch mal, wie gesagt, heute bin ich zu tief beeindruckt, was der geleistet hat. Ich finde, dass er sich auch charakterlich mit zunehmendem Alter immer mehr zu einem tollen Menschen entwickelt hat, aber darüber reden wir später.
00:45:57: Genau. Ich würde noch mal ganz kurz auf die 70er Jahre eingehen. Du hast es gerade schon angesprochen. Also dieses ganze Thema, okay, Image, Wandel, versuchen weg vom Schlager zu kommen, das nimmt dann so richtig Fahrt auf Ende der 70er Jahre.
00:46:16: Die Lücke würde ich ganz gerne noch zwischen du und was da passiert ist. Da weißt du wahrscheinlich auch wieder mehr als ich, weil es da eben vor allem um die Musik geht.
00:46:25: Ich habe gelesen in den 70er Jahren Peter Muffer vor allem diese Schlager-Baladen rausgebracht, auch so ein bisschen in den Bereich Country reingeschnuppert, aber eben damit zu einer echten Größe geworden im deutschsprachigen Musikgeschäft.
00:46:41: Also ich habe gelesen, da waren Hits dabei wie Samstagabend in unserer Straße, 1974. Kennst du das? Ja, natürlich. Aber das ist ja eigentlich schon, ja. Also du siehst genau an der Diskographie, kannst du genau sehen oder kann ich mir sehr gut vorstellen, wie das gelaufen ist.
00:47:03: 70 kam das erste Album raus, da war du drauf ein Mega-Head. 1971 haben wir sofort gesagt, neues Album muss her, wir machen genau so weiter, wir ändern gar nichts.
00:47:13: Auf diesem Album, diesen ersten beiden Alben, da ist ja nichts schneller als gefühlt 80 Beats beöffnet. Da schläfst du ja ein.
00:47:22: Da ist ja das eine Lied zu Ende und das nächste fängt genauso gesülzt an, da ist ja nirgends wo Tempo drin. Das ist alles zu Ende und dann fängt es nichts an.
00:47:33: Und so gehen diese ersten zwei Alben durch, das war offensichtlich der Zeitgeist. Und dann, 72 kam das dritte Album raus.
00:47:41: Es wird bezeichnet als experimentelleres Album, wo Muffay sein zum ersten Mal, wahrscheinlich, weil er super erfolgreich war, schon, dann hast du ja auch ein besseres Standing, so sagen, hallo, ich möchte auch mal was sagen zu meiner Musik.
00:47:55: Und dann hat er schon so ein bisschen versucht, das weiterzuentwickeln und prompt hat es nicht funktioniert, weil das Album Omen, das hat 72, war kein großer Erfolg.
00:48:07: Und dann ging es wieder in die andere Richtung, dann haben wir wahrscheinlich die Produzenten, wie gesagt, aber Peter, du verkaufst am meisten, wenn du.
00:48:15: Und dann kam 74 das nächste Album raus und 75 der nächste Monsterhit und es war Sommer. Dinghänster aber, weil das ist ja hier, sie war 16.
00:48:27: Nee, sie war 17 und ich 16. Ja, ich war 16 und sie auch noch 16.
00:48:33: Als Mann sah er die Sonne aufgehen.
00:48:38: Ich meine, da ist ein gewisses Storytelling dabei, da möchte ich sagen, okay, da ist er ja dann schon irgendwo auch bei den Liedern machen, wobei ich ihn jetzt noch weiter entfernt von Bob Dylan und Co.
00:48:49: Aber ja, das ist halt dann doch Schmuse, Mucke irgendwo, oder so bist du, ist das auch noch auf diesem Album drauf, wo es war Sommer drauf ist?
00:49:02: Also so bist du?
00:49:03: Also so bist du war, glaube ich, auf einem eigenen Album drauf.
00:49:08: Da war auf jedem dieser Alben, außer eben auf dem experimentellen Omen Album, warum das Omen heißt, ist ja schon irgendwie komisch, das war nichts, aber ansonsten waren da überall Balladen drauf und da war auch auf jedem Album mindestens ein Hitparaden Hit drauf.
00:49:22: Klar.
00:49:23: Deswegen frage ich so nach diesem Track, so bist du, 1977 war der zweite Nummer 1-Hit nach du in Deutschland. Also damit war eigentlich besiegelt.
00:49:32: Peter Maffay, das funktioniert mit den Schmuse Balladen und am besten fällt das Wort du im Titel und damit läuft der Laden.
00:49:40: Ah, so bist du wurde ausgekoppelt aus dem Album "Steppenwolf", 79. Da war er schon eigentlich so ein bisschen auf der Schiene zu sagen, ich möchte mich anders entwickeln.
00:49:58: Steppenwolf ist auch schon eine Aussage, davor hieß es hier für das Mädchen, dass ich liebe und dann kommt Album "Steppenwolf" raus.
00:50:08: Das ist ungefähr so als ein Rammstein, ein Album für öffentlichen Lieder für den Muttertag. Der Schlagersänger bringt ein Album raus, das "Steppenwolf" heißt und wenn du das Album anhörst, da hörst du da gegen Gitarren an den Start.
00:50:24: Da wird das Rock schon.
00:50:26: Vielleicht ist das auch kein Zufall. Der Rocker mit dem Rauskommen von Steppenwolf, 79, ging auch seine erste Ehe in Bruch, da ließ er sich nicht wieder scheiden.
00:50:38: Bevor wir gleich auf Steppenwolf und seinen Rocking-Lifestyle nochmal eingehen, will ich das noch unterschieben.
00:50:44: Das war die erste seiner vielen Ehen Mitte der 70er, eine Lehrerin, auch das folgt einen gewissen Muster, es wird nicht die letzte Lehrerin gewesen sein, die eher ehrlich Petra Küffner, 75 geheiratet und dann eben 79 getrennt.
00:51:00: Aber man sieht dann, das habe ich auch nachgelesen, man sieht, da war schon Kohle da in dem Zeitraum, also großes Haus mit Pool in der Nähe von München.
00:51:09: Da siehst du es, du musst immer wieder dich zurück erinnern, dass da ein verschüchterter junger Mann ankam mit seinen Eltern, der war aber kein Kleinkind mehr, sondern schon, der hat schon geguckt so, was läuft hier so an weiblichen Material rum und dann wirst du Schlager, Star, verdienst ein Schweinengeld, hast ein eigenes Haus, Nähe München.
00:51:33: Da ist es fast schon mutig zu sagen, ich mache nicht genau so weiter und verdiene nochmal ein Haufen voller Geld, sondern dann zu sagen, ich möchte aber jetzt trotzdem so eher meine Musik machen, ist eigentlich schon fast mutig.
00:51:49: Ja, genau, ich glaube, vielleicht, keine Ahnung, ob das mit der Scheidung zusammenhängt oder so und die gesprengten Ketten auf jeden Fall, 79 war so das, wobei, da muss man auch sagen, da hat er auch neun Jahre professionelles Musik oder besser gesagt Schlagerbusiness auf dem Buckel und nach neun Jahren fängt er an sich da musikalisch zu emanzipieren.
00:52:18: Wie du schon angemerkt hast, Steppenwolf, das gilt so als der Beginn des öffentlichen Image Wandels, also innen drin hatte sich ja schon immer als Rocker gefühlt, haben wir ja vorhin besprochen und mit Steppenwolf ging es dann in diese Richtung.
00:52:35: Trotzdem, du musst dich das trauen, jeder kennt dich als Schlagersänger und dann willst du in eine Branche, die jetzt nicht unbedingt dafür bekannt ist, die Rocker sind schon eigenes Volk, also da musst du schon was können, dass die sagen, Peter Maffay ist gar nicht schlecht, also das ist auch wahnsinnig mutig.
00:52:59: Das ist genau der Punkt, weil die Rocker stießen und stoßen sich bis heute daran, also da habe ich auch noch ein paar Belege, weil also ich muss auch ehrlich sagen, ich habe da reingehört in den Steppenwolf, okay, auf dem Cover sitzt er da in Lederjacke mit Nieten dran und guckt fies in die Kamera, aber ganz ehrlich, wir haben es ja gerade gehabt, so bist du, das ist ne Ballade, was ist denn daran Rock?
00:53:26: Also, es tut mir leid.
00:53:29: Der hat natürlich nicht einen Album gemacht, ein Rockalbum gemacht, sondern man hat natürlich gesagt, okay, Peter, du darfst das Album so nennen, Steppenwolf, oder du darfst auch zwei etwas schnelleres Songs drauf machen, aber wir machen schon auch ne schöne Ballade wieder, was die Leute gerne wollen.
00:53:47: Das ist natürlich ein Kompromiss, so ein Album, klar, da sind auch Songs drauf, die klingen gar nicht nach Rock.
00:53:52: Aber ist da überhaupt, also ich habe mich da so ein bisschen reingehört, ist da überhaupt ein Song drauf, wo du in deiner Radiosendung als Rock-Hit anmoderieren würdest?
00:54:03: Na ja, Rock-Hit, also Hit nicht, weil da war glaube ich kein, naja, Steppenwolf, nein, also, ja, fragst mich jetzt, sagen wir mal, für das, was Peter Maffay bis dahin war, würde ich sagen, erkennt man, dass es sich in eine andere Richtung entwickelt, aber so richtiger, so kerniger Rock, das hat er ja nie gemacht, also bis heute nicht.
00:54:29: Das sind alle Songs von Peter Maffay, auch die Rock-Songs sind eigentlich sehr melodius und haben einen guten Referent und so, also so richtig kernige Rock-Songs, wo es Kracht und Schöppert hat, da hat er keinen einzigen, also fällt mir jetzt keine ab, Gott, jetzt, spätestens jetzt, schlagen mich die Maffay-Fans in die Flucht.
00:54:51: Das ist aber genau der Punkt, Stefan, weil ich habe jetzt echt versucht, in den letzten Tagen mich in das Leben von Peter Maffay einzulesen. Ich habe diesen Punkt, Steppenwolf und der große Image-Wandel und bla, bla, bla gelesen.
00:55:06: Ich höre mir seine Musik an, ich schau mir die Listen auf Spotify und Co an. Ich finde keinen Rock-Song, es tut mir leid. Da ist, gerade bei noch in dieser Zeit, 70er, 80er Jahre, da ist vielleicht bei dem einen oder anderen Song eine ganz verschüchterte E-Gitarre im Hintergrund zu hören.
00:55:27: Aber das ist kein Rock-Song, das ist viel zu langsam, viel zu viel Schmusi-Busi-Liebhaar-Pasi dabei und wo ist der Rock?
00:55:37: Ja, wo ist der Rock? Diese große Frage zu Peter Maffay's Werk werden Stefan Malzner und ich in der nächsten Folge debattieren.
00:55:45: Außerdem reden wir über Lederstirnbänder, Muskel-Shirts und Fokohilas und wir besprechen einen in Vergessenheit geratenen Ausraster von Peter Maffay im Live-TV der 80er.
00:55:56: Das alles nächstes Mal in Folge 2 zu Peter Maffay bei Giganten von Gestern.
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